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Europäischer Köhlerverein
Europäischer Köhlerverband e.V. gegründet 1997 in Hasselfelde, Sitz in Eibenstock OT Sosa, Präsident: Karl Josef Tielke, Mail: info@europkoehler.com
  
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Holzkohlemeiler

Archiv

Zur 25. EKV-Präsidiumssitzung kamen Vorstand und Beisitzer vom 23. - 26. März in Ebermannsdorf und Umgebung zusammen. Den Vorbereitungsstand für das 14. Europäische Köhlertreffen im September 2023 in Erlinsbach (Schweiz) berichtete Markus Lüthy vom Köhlerverein Speuz. Marija Imperl und Joze Prah stellten eine wissenschaftliche Langzeitstudie zur ländlichen Entwicklung durch die Wiederbelebung der Köhlerei in Slowenien vor. Die rege Diskussion war eine erste Bewährungsprobe für die Mehrsprachigkeit bei unseren Treffen. Die Begleitpersonen besuchten in der Zeit das Luftmuseum in Amberg. Eine Besichtigung der Pflanzenkohlefabrik "Carbo Cycle" gab spannende Einblicke in diese zukunftsträchtige Technologie, ein Besuch von Resten gemauerter Meileröfen im Hirschwald erinnerte an diese vergangene Form der Köhlerei. Natürlich sind wir auch in die regionale Kultur eingetaucht: Bockbierfest und Weisswurstessen am Meilerplatz der Ebermannsdorfer Köhlerfreunde machten das alles zu einem Genuss. Der Abschlussabend war geprägt von unserer europäischen Köhlerherzlichkeit, vielen Gesprächen und zum Ausdruck gebrachter Anerkennung der anwesenden Politiker aus Landkreis und Kommunen. Die Köhlerfreunde Ebermannsdorf, besonders Sepp und Conny Gilch, waren herzliche Gastgeber, die diese Tage zu einem erneut unvergesslichen Erlebnis regionaler und europäisch vernetzter Köhlerkultur werden liessen - Ihnen ein grosser Köhlerdank!!!
Die Fotos von Conny Gilch, Joze Prah, Zeno Sagui und Teresa Tielke unter dem Menüpunkt "Publikationen" lassen euch alle teilhaben...
Allzeit GUT BRAND!!! (03/2023)
Liebe Köhlerfreundinnen und Köhlerfreunde!

Das zu Ende gehende Köhlerjahr 2023 hatte seinen Höhepunkt mit ziemlicher Sicherheit Anfang September, als wir zum 14. Europäischen Köhlertreffen in Erlinsbach (Schweiz) zusammengekommen sind. Die Einzelheiten dazu könnt ihr wie gewohnt in Wort und Bild auf den ersten Seiten des Köhlerboten nachlesen und mit den Bildern zeitversetzt miterleben. Das ist erneut ein lebendiges Zeugnis unserer europäischen Köhlerwelt. Ich habe mich schon desöfteren gefragt, wie sich eigentlich die Attraktivität und das Besondere dieser Treffen beschreiben lassen. Eine komprimierte Antwort auf diese Frage fand ich jetzt in einem Beitrag von Sabine Lerche, einer jungen Journalistin aus Köln, die schon vor zwei Jahren bei unserem Europatreffen im Harz dabei war und eine lebendige Hörfunkreportage über unser Treffen erstellt hat (auf www.europkoehler.com unter "Publikationen - Filme & Fotos" abrufbar). Beim 14. Europäischen Köhlertreffen in Erlinsbach hat Sabine erneut teilgenommen. Meiner Bitte, ihre Eindrücke aus diesen Tagen für den Köhlerboten zu beschreiben, ist sie gern nachgekommen (nachzulesen im aktuellen Köhlerboten). Ihren Beitrag beschließt sie mit einem persönlichen Resümee, das ich mit ihrer freundlichen Erlaubnis hier zitieren darf. Sabine Lerche schreibt: "Und während ich mich beim Schreiben an die Erlebnisse erinnere, fühle ich auch wieder die Faszination für eine Gemeinschaft, die einander so selten sieht und dennoch so verbunden ist, die mich nicht kennt und trotzdem nie alleine stehen lässt, die zusammengehalten wird von einer Idee, die viele Menschen aus den Augen verloren haben: die Idee von gegenseitiger Wertschätzung und einer grundsätzlich positiven Einstellung gegenüber seinen Mitmenschen. Und dann kann dieses fröhliche, zwanglose Miteinander entstehen, das ich in der offenen, entgegenkommenden Art der vielen so unterschiedlichen Gruppen, in der großen Wiedersehensfreude und der guten Stimmung während der ganzen Zeit spüre."
Können wir uns eigentlich eine schönere Rückmeldung wünschen? Und ist das nicht gleichzeitig ein starker Impuls für die soziale und europäische Qualität unserer kommenden Treffen?
Und wie laufen diese Erfahrungen dann zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Sprachen? Auch dazu ein anschauliches Beispiel aus den Tagen unseres Treffens in der Schweiz:
Schon in der frühen Anmeldephase vor dem Europäischen Köhlertreffen hatte ich intensive Kontakte mit unseren Köhlern im United Kingdom (also England, wie wir hier so sagen). Sie wollten auf jeden Fall in die Schweiz kommen, nachdem es Ihnen vor zwei Jahren nicht möglich war, im Harz dabei zu sein. Da gab es das ein oder andere vor der Anmeldung zu klären. Für mich überraschend waren zwei Wünsche, die sie mich zu klären baten. Der eine, James, wollte gern seine transportable Retorte mit in die Schweiz bringen und diese auch dort betreiben. Der andere, Alan (der Senior der Köhler im UK), wollte einen seiner Träume verwirklichen. Er hatte schon viel über die klassischen Schweizer Meiler gehört und gesehen. Nun wünschte er sich, beim Bau des Meilers in Erlinsbach aktiv mitzuarbeiten. Beide Wünsche liessen sich mit den Verantwortlichen in Erlinsbach positiv abklären. Und als wir dann am Vortag unseres Europatreffens in Erlinsbach eintrafen, stand dort schon die transportable Retorte von James, und Alan, James und Richard schleppten emsig Holz und halfen Doris Wicki und Heidi Moy beim Aufbau eines klassischen Schweizer Meilers! Wie sie sich jeweils verständigt haben, blieb ein Rätsel. Es war wohl so, dass alle beteiligten Schweizer und Briten wussten, was am Meiler zu tun war; und dann brauchte es nicht viele Worte, um sich zu verständigen. Abends waren alle gemeinsam rechtschaffen müde von der schweren Arbeit (in grosser Hitze!) und ohne Worte glücklich und zufrieden über ihr Tagwerk! Keine Frage, dass der Meiler ausgezeichnet gebaut war, mit grosser Begeisterung gezündet wurde, und unser Europa nicht an den Aussengrenzen der EU endet...
Auch diese eher unspektakuläre Begebenheit sagt für mich Zentrales über das Zusammenleben in unserem Köhler-Europa aus: Auf den ersten Blick liegen zwischen Schweizer und Britischer Meilertechnik Welten. Da könnte man denken, dass viele Absprachen nötig wären, bevor man gemeinsam einen Meiler baut. Bei Licht betrachtet, lief das in Erlinsbach aber ganz anders. Man arbeitete einfach zusammen und vertraute auf das, was jeder mitbrachte. So konnte der britisch-schweizer Meiler gelingen, und so gelingt vielleicht auch unser Köhlerleben in Europa. Wir müssen nicht immer versuchen, zuerst alle Fragen auszudiskutieren. Und dann werden vielleicht auf einmal die unterschiedlichen Sprachen, Prägungen, Kulturen und Herkünfte nicht mehr so wichtig, nicht mehr trennend. Und wenn es uns dann gelingen sollte, uns mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen - dann könnte das inmitten der wirren Zeiten voller unversöhnlicher Konfrontationen, gesellschaftlicher Spaltungen bis hin zu Kriegen vielleicht unser wichtigster Beitrag zum friedlichen Zusammenleben im Kleinen, in unserem Verband und auch im grossen Weltgeschehen sein...
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2024.
Herzliche Köhlergrüsse und bleibt gesund...
Allzeit GUT BRAND
Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
Nach drei Jahren Unterbrechung endlich wieder eine Präsidiumssitzung des Europäischen Köhlerverbandes - und dann auch noch in Zoppè di Cadore in den Dolomiten!!! Nach dem grossen Europatreffen vor 11 Jahren war die Vorfreude besonders gross. Die Tage waren dann ein Feuerwerk von starken Eindrücken, kulinarischen Genüssen mit viel Holzkohle, herzlichen Begegnungen, etwas Vorfeiern des 25. EKV- Geburtstages, echter Arbeitsfreude in Vorstand und Präsidium mit Planungen bis 2025, Ehrenmitgliedschaft für Zeno Sagui, dem heiligen Köhler jetzt auch in Zoppè, regionaler Kultur, handgemachter Eismacherkust wie im 19. Jahrhundert, stimmungsvollen Abenden in der Hütte am Meilerplatz und im Restaurant von Donato, Bergwandern am Fuss des Monte Pelmo (3 200m)... Auch nach ein paar Tagen ist der Kopf voller schöner Bilder und Erinnerungen, das Herz voller Dankbarkeit für die fantastischen Gastgeber der Union die Ladign de Zoppè!!! Das europäische Netz des EKV hat auch in den kontaktarmen Jahren gehalten (Merino hat das im Wabennetz an der Köhlerhütte gelungen dargestellt - Danke!). Nach 25 Jahren sehen wir mit Zuversicht in die nächsten Jahre und freuen uns auf viele weitere Treffen wie in Zoppè. Unser Köhler Europa lebt und blüht!!! Mit den Fotos unter dem Menüpunkt "Publikationen" könnt ihr lebendig teilhaben... (09/22)
Im Rahmen der Präsidiumssitzung des EKV am 27. August 2022 in Zoppè di Cadore ernannte Präsident Karl Josef Tielke nach einstimmigem Beschluss des Vorstandes das langjährige Mitglied des EKV Zeno Sagui zum Ehrenmitglied des EKV. Zeno ist seit Jahren eines der bekanntesten Gesichter im EKV. Seit vielen Jahren steht er an der Spitze der Union di Ladign de Zoppè. Als Hauptorganisator des 9. Europäischen Köhlertreffens 2011 in Zoppè di Cadore hat er sich grosse Verdienste um den EKV erworben. Die Freundinnen und Freunde der Union di Ladign de Zoppè sind seit Jahren überaus gern gesehene Teilnehmer der Europäischen Köhlertreffen. Seit vielen Jahren ist Zeno als Beisitzer im Präsidium aktiv und engagiert bei den Beratungen. Die Durchführung der 24. Präsidiumssitzung in diesem Jahr war ein willkommerer Anlass, Zeno die Ehrenmitglidschaft unseres Verbandes anzutragen. Dem EKV ist es eine grosse Ehre, Zeno Sagui nun auch als Ehrenmitglied in seinen Reihen zu wissen… (09/22)
Als Karl Josef Tielke im Herbst 2013 zum neuen Präsidenten des Europäischen Köhlerverbandes gewählt wurde, kündigte er in seiner ersten Amtsrede an, er werde sich bemühen die kulturelle Dimension der Köhlerei zu stärken. Darunter verstand er nicht nur den bedeutenden Schritt zur Anerkennung des alten Berufes als Kulturerbe, sondern auch das Engagement, die Welt des Köhlers besser bekannt zu machen. Anders gesagt, in der Volksliteratur nachzuforschen, was über den Köhler in seinem Alltag erzählt, gedichtet und geschrieben wurde.
So versprochen, so getan ! Dass ihn dieses Anliegen mehr als sieben Jahre beschäftigen werde, wusste er damals noch nicht. Irgendwie jedoch dachte er sich: zum 25. Jubiläum des EKV sollte dieses Pensum druckreif sein. Und sein Plan ist ihm gelungen. Noch einige Monate vor dem öffentlichen Geburtstag erschien das 18. Heft der freien Schriftenreihe des EKV mit dem Titel : „Erzählt, gereimt, gesungen…“, Geschichten, Gedichte und Lieder vom Köhlerleben aus vier Jahrhunderten.
Das 112 Seiten zählende Heft – besser gesagt Buch - bekundet die überzeugte und überzeugende Bemühung des Autors, so vollständig wie möglich aus der Literatur und dem Volksmund die Verse und Zeilen über den Köhler, seine Welt, sein Bild zu schöpfen. Zurückgreifen konnte er bis ins 17., doch das bedeutendste Material stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sowohl in den Erzählungen, wie in den Gedichten erscheint das Doppelbild des Köhlers, jenes schwarzen, teufelsartigen Waldmenschen, welcher mit dem Feuer umgeht und zugleich des gutherzigen und hilfsbereiten Mannes, der den fremden, sich verirrten Wanderer oder Jäger aufnimmt und beköstigt. Der mühsame Alltag, das spärliche Essen, das armselige Waldlogis kommen in den Texten immer wieder zum Vorschein.
Doch die Sagentradition wird in den Köhlergeschichten respektiert: es geschehen Wunder, aus schwarzer Kohle wird glänzendes Gold, aus Unglück wird Glück. Und der Köhler muss es immer wieder mit dem Teufel aufnehmen, mit dem er - wen soll es wundernehmen - stets siegreich fertig wird.
Karl Josef Tielkes Forschung hat sich auf den deutschsprachigen Fundus beschränkt mit Ausnahme eines schönen englischen Gedichtes von Milne und eines Köhlerliedes aus Slowenien. Dabei liefert uns der Harz die meisten Geschichten und Erzählungen, doch auch in anderen Gegenden wie Böhmen, Bayern oder dem Schwarzwald konnten sich welche finden.
Auf den Regalen unserer Bibliotheken fehlte die Sammlung von alten Köhlergeschichten und Liedern. Mit feiner und sorgfätiger Auswahl hat sie uns KJ Tielke zum 25. Geburtstag des von ihm geführten Verbands auf den Festtagstisch gelegt. Ihm sei herzlich und brüderlich gedankt und ein großes Lob ausgesprochen für seine hervorragende Arbeit. (Charles Schlosser, Lembach, 09/22)

Karl Josef Tielke - Erzählt, Gereimt, Gesungen - Europäischer Köhlerverband - Freie Schriftenreihe Band 18 - 2022 - Erhältlich zum Preis von 15 € + Versandkosten bei: tielke-borchen@t-online.de
Die Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine gehört zu den fünf Preisträgern, die am 08. Mai in Berlin für nachhaltiges Heimatengagement geehrt wurden.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) möchten damit die Verdienste von Engagierten um die Nachhaltigkeit stärker würdigen. Aus diesem Grund haben sie in diesem Jahr zum ersten Mal einen Preis für nachhaltiges Heimatengagement verliehen, der im Rahmen des Bundeskongresses Heimat überreicht wurde. Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des BHU, des BMI und kommunaler Spitzenverbände, ermittelte fünf Preisträger aus dem gesamten Bundesgebiet. Bei der Beurteilung der eingereichten Vorschläge hat die Jury besonders darauf geachtet, dass das Heimatengagement mehreren Dimensionen im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsstrategie gerecht wird. Dazu zählen die ökonomische, soziale, ökologische und kulturelle Dimension.
Besonders gewürdigt wurde von der Jury das soziale Engagement der Walhauser Vereine, die ein Netzwerk geschaffen haben, das die historischen Techniken des Köhlerhandwerks bewahrt und die Bedeutung von Ökologie und nachhaltiger Forstwirtschaft vermittelt. Durch die seit dem Jahre 1983 im Fünfjahresrhythmus durchgeführten Köhlertage wird die Geschichte des lokalen Köhlerhandwerks anschaulich erlebbar gemacht. Ein Kurzfilm mit Porträt der Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine sowie der weiteren Preisträger ist auf der Internetseite des BHU (Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) unter www.bhu.de abrufbar.
Die Walhauser Köhlertage werden in diesem Jahr vom 15. bis 29. Juli über einen Zeitraum von 14 Tagen mit einem gemeinschaftlich aufgestellten Kulturprogramm rund um das Köhlerhandwerk gefeiert. Das Fest sowie der Aufbau der Kohlenmeiler wird rein durch ehrenamtlich Engagierte organisiert.
Auf dem Foto ist die Delegation der Walhauser Köhler zusammen mit dem EKV-Vizepräsidenten Sepp Gilch zu sehen.
Der EKV gratuliert den Freundinnen und Freunden aus Walhausen herzlich zu dieser grossartigen Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement!!!
Nach der Premiere 2015 in Neukirchen gehört es zu den besonderen Rechten des Vereins, der das Europäische Köhlertreffen ausrichtet, die europäische Köhlerliesel zu nominieren, die ihr Amt dann für zwei Jahre bis zum folgenden Europatreffen ausüben darf. 2015 war Saskia Abstreiter die erste europäische Köhlerliesel. 2017 übergab sie mit der zugehörigen Schärpe ihr Amt an Amelie Leflaec. Auf Amelie folgte 2019 Denise Nolte, deren Amtszeit durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv beeinflusst wurde. Am Nachmittag des 17. September folgte dann auf dem Meilerplatz in Wolfshagen die nächste Weitergabe. Mit einer schönen Ansprache erinnerte Denise an die Besonderheiten ihrer Amtszeit und legte dann ihrer Nachfolgerin Sophia Wöstefeld aus Wolfshagen als äusseres Kennzeichen die Schärpe an. Präsident Karl Josef Tielke dankte Denise für ihre Zeit und wünschte Sophia eine unbeschwertere Zeit als Köhlerliesel. Auf Vorschlag von Charles Schlosser wurde Denise Nolte wegen der besonderen Herausforderungen ihrer Amtszeit per Akklamation der Versammelten der Ehrentitel „Europäische Ehrenköhlerliesel“ zugesprochen. Auf dem Foto links die Köhlerliesel 2021 Sophia Wöstefeld, rechts die Köhlerliesel 2019 Denise Nolte.(30.09.2021)
Die Vorbereitungen für das 14. Europäische Köhlertreffen vom 07. - 10. September 2023 in Erlinsbach, Schweiz, laufen auf Hochtouren!!! In den EKV-Präsidiumssitzungen im August 2022 und März 2023 berichteten Markus und Susanne Lüthy vom ausrichtenden Köhlerverein Speuz über den aktuellen Stand der Vorbereitungen. Anmeldung und Buchung der Unterkünfte sind im wesentlichen abgeschlossen. Das Programm der Tage in Erlinsbach ist in die Köhlerwoche des Köhlervereins Speuz integriert. Neben der EKV-Mitgliederversammlung sieht das Programm schöne Gelegenheiten zum Kennenlernen der Schweizer Kultur und Lebensart sowie der regionalen Umgebung vor. Anmeldungen für Nachzügler sind nach Absprache mit den Organisatoren weiterhin online möglich!!! Alle aktuellen Informationen könnt ihr unter https://koehlerfest-speuz.ch/ verfolgen. Auf dieser Seite findet ihr auch das Anmeldeformular für die Teilnahme und eine Übersicht der angemeldeten Gruppen. Für Nachfragen steht Susanne Lüthy (Mail: susanne@luethy-priv.ch) (Telefon : 0041 79 270 28 55) zur Verfügung. Die Vorfreude auf das Wiedersehen in der grossen europäischen Köhlerfamilie steigt von Tag zu Tag... (07/23)
Zum 25. Geburtstag des Europäischen Köhlerverbandes e.V. findet 2022 eine europaweite Anzündestaffel von Meiler zu Meiler statt. Dabei wird der jeweils nachfolgende Meiler mit Holzkohle aus dem vorherigen Meiler angezündet. So wird sich von April bis Oktober eine glühende Spur von Meilerduft durch Europa ziehen und an die Gründung des EKV vor 25 Jahren erinnern. In diesen unfriedlichen Zeiten gewiss auch eine positive Bestärkung unserer Verbundenheit in Europa. Folgende Orte sind in der Anzündestaffel verbunden:
- Rostock-Wiethagen (D) 13. April
- Thiemitztal (D) 20. April
- Koroska bela (SI) 22. April
- Kohlstetten (D) 14. Mai
- Schaan (Li) 16. Mai
- Bourg St. Andeol (F) 16. Mai
- Kleve (D) 19. Mai
- Ebermannsdorf (D) 20. Mai
- Tharandt (D) 28. Mai
- Heimbach-Düttling (D) 04. Juni
- Boppard (D) 04. Juni
- Frammersbach (D) 06. Juni
- Erfweiler (D) 14. Juni
- Bad Orb (D) 16. Juni
- Dole Pri Litiji (Sl) 24. Juni
- Bad Windsheim (D) 25. Juni
- Baiersbronn (D) 14. Juli
- Glasofen (D) 25. Juli
- Lembach (F) 29. Juli
- Hasselfelde (D) 13. August
- La Vielle L’Oye (F) 13. August
- Tornau (D) 20. August
- Kaisten (CH) 12. September
- Rohr im Gebirge (A) Mitte September
- Sosa (D) 01. Oktober
- Ungersheim (F) 07. Oktober
Das ist eine stattliche Anzahl von Beteiligten aus 6 europäischen Ländern, insbesondere angesichts mancher noch verbleibender Unwägbarkeiten rund um die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie. Ein grosser Köhlerdank an unseren Schriftführer Charles Schlosser für die akribische Vorbereitung und Organisation dieses Projektes!!!
Unter „Termine“ sind weitere Meilertermine für 2022 gelistet.
Allen Beteiligten gutes Gelingen und allzeit GUT BRAND… (04/22)
Liebe Köhlerfreundinnen und Köhlerfreunde!

Nun geht das Jahr unseres 25-jährigen Bestehens mit grossen Schritten seinem Abschluss entgegen. Obwohl der Tag unseres 25. Geburtstages ja erst am 03. Oktober anstand, war doch das gesamte Jahr durchzogen vom Erinnern an die Gründung des EKV. Das begann schon Anfang des Jahres, als wir zusammen mit der BUR-Werbeagentur in Annaberg-Buchholz drei RollUps gestaltet haben, die im Laufe des Jahres bei etlichen Köhlerwochen und Meilerfesten einen besonderen Hingucker abgaben und sich als verbindender Blickfang mit einheitlicher Bildsprache in unterschiedlichen Sprachen quer durch Europa zogen. Das zeigte sich am auffälligsten bei zahlreichen Stationen unserer europaweiten Anzündestaffel zu unserem 25. Geburtstag. Diese Anzündestaffel war zweifellos die zentrale Aktion unseres Jubiläumsjahres. Im Köhlerboten könnt ihr das alles in Wort und Bild mitverfolgen.
Auch im Rahmen unserer diesjährigen Präsidiumssitzung in Zoppè di Cadore spielte dieses Jubiläum eine zentrale Rolle. Am zweiten Abend stellten die Tischreden zwei wichtige Blickwinkel für Geschichte und Gegenwart unseres Verbandes in die Mitte. Rückblickend erinnerte Ehrenpräsident Heinz Sprengel als einer der Gründer an die Ideen rund um die Gründung und den grossen Sprung vom ersten erzgebirgschen Köhlertreffen in Sosa 1996 zur Vereinbarung, gleich einen europäischen Zusammenschluss zu gründen. Mein Part als amtierender Präsident sollte eher einen reflektierenden Blick auf unseren Verband im Jetzt und in Zukunft werfen. Meine Gedanken an diesem schönen Abend in Zoppè möchte ich in diesesm Weihnachtsbrief gern mit euch teilen. Die Form der Tischrede behalte ich dabei im Wesentlichen bei:
"Manchmal in einer ruhigen Stunde sitze ich zuhause im Sessel inmitten von Köhler- und Meilerbildern und sinniere über dies und das und denke dann auch schonmal über unseren Verband nach. Was macht uns aus? Wer sind wir eigentlich? Wie ist das alles geworden? Wie geht das wohl weiter? Gibt es Dinge, die uns prägen, die uns ausmachen?
Nach Wachsen und Werden über 25 Jahre sehe ich uns nach wie vor als ein kleines, aber feines Biotop in Europa, nicht nur in der EU; das müssen wir ganz deutlich auseinander halten - wir haben Schweizer unter uns, und die Briten haben zwar die EU verlassen, gehören aber trotzdem weiter zu unserem Verband. Diese Differenzierung halte ich für sehr wichtig und möchte sie gern gepflegt wissen. Was für eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Herkünften, Sprachen, Kulturen, Historie und Eigenarten! Das alles weiss sich in der Liebe zum Köhlerhandwerk verbunden. Das hilft uns, dass wir nicht auseinanderdriften. Das ist ja erstmal nichts Besonderes. Das gibt’s in vielen anderen Bereichen ebenso. Besonders ist aus meiner Sicht, dass wir es bei aller Verschiedenheit nicht nur miteinander aushalten, dass wir vielmehr diese Vielfalt, die bei uns lebt, achten und wertschätzen, dass wir uns bei allen Unterschieden mögen und keinen missen wollen. Zeno hat das heute Morgen in die Pointe gefasst - wir haben ihn ja zum Ehrenmitglied gemacht -; als er sich bedankte, hat er zuerst gesagt, er hätte keine Worte, aber dann sagte er „Ich liebe euch alle!“ Und ich glaube, so ist das wirklich, das kann jeder und jede von uns sagen, egal wie verschieden wir auch sind. Ich denke, das ist ein kleines Abbild einer Art offener Gesellschaft, die auf gegenseitiger Achtung und Wertschätzung gründet, die unterschiedliche Geschichte und Herkunft respektiert, die nicht gleichmacht, die diese Unterschiedlichkeiten wirklich lebt und in’s Positive wendet. Für mich ist das ein Prototyp für das Zusammenleben im Kleinen, in unseren Heimatregionen, in Europa, eigentlich in der ganzen Welt. Und ein wirksames Gegenmodell gegen Rechthaberei, Gleichmacherei, Unterdrückung von vielfältigen Ideen und Meinungen - unter’m Strich ein Weg zum friedlichen Zusammenleben - egal wie ringsum Krieg, Aggression und Gewalt toben. Wir sollten diese unsere wertschätzende Art des Zusammenlebens, der Vielfalt in Offenheit und Freiheit pflegen, und niemals aufgeben - egal was um uns herum passiert. Und wir sollten uns nicht verrückt machen, wenn manche meinen, alles muss einheitlich werden und gleich werden,. Das macht das Zusammenleben keinesfalls einfacher und auch nicht besser! Der Unterschied ist unser grösster Schatz! Ich hoffe, dass wir, wenn wir das so leben, unseren kleinen, bescheidenen Beitrag leisten zu einer guten Zukunft, zuerst für das Köhlerhandwerk, dann für unser Europa und darüber hinaus… Allzeit Gut Brand"
Ich bin auch jetzt, kurz vor Weihnachten, und immer noch unter dem Eindruck des barbarischen Überfalls auf die Ukraine und aller daraus entstandenen Folgen, davon überzeugt, dass diese Perspektive mit langem Atem wohl der vielleicht erfolgversprechendste Weg zu einem friedlichen Zusammenleben im Kleinen, in unserem Verband und auch im grossen Weltgeschehen sein kann.
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2023, in dem ich mich besonders auf eine Wiedersehen beim 14. Europäischen Köhlertreffen vom 07. -10. September in Erlinsbach (Schweiz) freue.
Herzliche Köhlergrüsse und bleibt gesund...
Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
2o Jahre Europäischer Köhlerverband, eigentlich eine zu kleine Zahl, um schon gross zu feiern! Auf der anderen Seite eine schöne Gelegenheit, innezuhalten und die rasante Entwicklung seit 1997 zu würdigen.
Am 03. Oktober 1997 kamen im Stemberghaus in Hasselfelde/Harz zahlreiche Köhlerfreunde zusammen, um zuallererst die Eröffnung des ersten deutschen Köhlereimuseums zu feiern. 18 von ihnen hatten noch anderes im Sinn: sie beschlossen förmlich, den Europäischen Köhlerverein zu gründen. Überraschend vielleicht: der 03. Oktober war ja schon damals Tag der deutschen Einheit, und dennoch wurde ein europäischer Verband gegründet! Ich halte diese Tatsache nach wie vor für eine visionäre Entscheidung, die unseren Verband - so wie den wehenden Meilerduft - nicht eng national begrenzt, sondern in einen weiten grenzüberschreitenden Horizont gestellt hat. Und wer von uns erinnert sich nicht mit Freude und manchmal feuchten Augen an die beglückenden Begegnungen mit den europäischen Nachbarn, an das Erleben und Geniessen der anderen Kulturen, auch wenn der erste Schritt manchmal Überwindung gekostet hat? Besonders die europäischen Köhlertreffen (Vertreter der Ausrichter aus Österreich, aus Italien, der Schweiz und aus Frankreich sind unter uns) haben Verbindungen zu Freundschaften wachsen lassen, die Sprachprobleme bedeutungslos machen und auch durch schlechte Nachrichten aus Politik und Finanzwelt nicht erschüttert werden. Wir leben Europa - zwar im Kleinen, aber auf solidem Fundament: verwurzelt in unseren Heimatregionen, offen und respektvoll im Umgang Miteinander und fernab von politischem Kalkül!! Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir den kleinen Rest von Skeptikern und Gegnern in Europa und unter Europapolitikern mit unserer Europafreude noch anstecken und begeistern können!
Im Zeitraffer ein paar Fakten aus den 20 Jahren: inzwischen haben 11 Europäische Köhlertreffen stattgefunden; die 12. Ausgabe unseres jährlichen Magazins „Der Köhlerbote“ ist im Werden; das 16. Heft unserer Schriftenreihe mit fachlichen Themen des montanen Verbundes von „Bergbau - Köhlerei - Hüttenwesen“ ist in diesem Jahr zu den chemischen Prozessen der Pyrolyse erschienen; unsere Homepage (seit 2008) wurde im letzten Jahr frisch geliftet und erfreut sich grosser Beliebtheit - vor allem außerhalb der Reihen unserer Mitglieder; im vorigen Jahr konnten wir unser Archiv in Sosa eröffnen. Und ganz nebenbei: aus den 18 Gründungsmitgliedern sind inzwischen etwa 2500 Mitglieder in 11 Ländern geworden, ohne unseren Ägypter als eigenes Land hinzuzuzählen! Und als besonders schönes Geburtstagsgeschenk erreichte mich gestern die Beitrittsankündigung der slowenischen Köhlervereinigung! Der absolute Höhepunkt der 20 Jahre war mit Sicherheit die Aufnahme von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei in das erste bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland im Dezember 2014 (nach den Anerkennungen in Österreich 2011 und der Schweiz 2012), vor allem, weil als Trägergruppe der antragstellende Europäische Köhlerverband ausgezeichnet wurde. Mit dieser Anerkennung wird nicht nur die weitgehende Ignoranz der Geschichtsschreibung für die herausragende Bedeutung unseres Handwerkes in der Kultur- und Technikgeschichte der Menschheit wieder in’s Lot gebracht, sondern auch eine - wenn auch verspätete - Anerkennung für das Lebenswerk von Generationen von Köhlern und Teerschwelern ausgesprochen - eine Ehre, die wir Heutigen zweifellos unverdient geniessen dürfen!
Diese Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe markiert auch einen bedeutsamen Meilenstein für die weitere Entwicklung unseres Verbandes. Denn es öffnet die Perspektive zum einen über die rein technische und funktionale Bedeutung der Köhlerei hinaus auf die Kultur der Köhler und Schweler und zum anderen aus einer rein historischen Bewahrung in eine auf Gegenwart und Zukunft bezogene Dimension! Immaterielles Kulturerbe ist ja kein Museum, sondern lebendige Erinnerungskultur, die sich im tätigen Vollzug weiter entwickelt. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, hat bei der Auszeichnungsfeier zum immateriellen Kulturerbe am 16.03.2015 in Berlin zu dessen gesellschaftspolitischer Bedeutung einen zentralen Gedanken formuliert, den ich immer wieder gern zitiere:
„Eine Gesellschaft,
die mit ihren kulturellen Eigenheiten ihre eigene Identität und ihr Selbstverständnis pflegt, kann dem Anderen, dem Fremden, dem Unverständlichen Raum geben,
ohne sich dadurch bedroht zu fühlen.
Wo es dagegen keinen kulturellen Kern mehr gibt,
braucht es Feindbilder,
um sich der eigenen Identität zu vergewissern.“
Wahre Worte, fast als wären sie aktuell für die Tage nach dieser Bundestagswahl gesprochen, und so etwas wie das kleine Einmaleins für ein friedliches Zusammenleben im Kleinen wie im Grossen!
Wir müssen uns schon die Frage gefallen lassen, was wir dazu beitragen, unser kulturelles Erbe in diesem Sinne zu praktizieren, und was wir in das Konzert der vielen anderen kulturellen Erbe einbringen.
Damit einher geht die Frage, was denn die identitätsprägenden Kerne, die elementaren Haltungen und die grundlegenden Werte unserer überlieferten Köhlerkultur ausmacht.
Oder ist uns das alles zu anstrengend, und wir begnügen uns mit Holzspalten und Kohlemachen?
Dann sollten wir die Auszeichnung schnellstmöglich zurückgeben!
Für mich stecken in diesen (und weiteren) Fragen zentrale Zukunftsaufgaben des Europäischen Köhlerverbandes, denen wir uns zu stellen haben und in denen wir uns mit Freude und Leidenschaft engagieren werden.
Ein erster, vorläufiger Versuch zur Antwort auf unsere Essentials kam mir kürzlich gänzlich unerwartet entgegen:
Bei der Suche nach Spuren der Köhlerkultur in der Literatur bin ich auf ein Gedicht aus dem Jahr 1803 gestossen, also frei vom Verdacht, etwas in unsere Zeit hinein interpretieren oder unsere Fragen beantworten zu wollen. Der Verfasser ist unbekannt. Es wurde veröffentlicht in „Hamburg und Altona“, einer Zeitschrift zur „Geschichte der Zeit, der Sitten und des Geschmaks“, und trägt den schlichten Titel Köhlerlied:

"Lustig, ihr Köhler! im schaurigen Wald!
Hört, wie der Sturm durch die Tannen verhallt!
Schwarz, wie die Nacht, ist euer Gesicht;
Aber beim Himmel! Das Herz ist es nicht.

Gastfrei und freundlich, und traulich und froh
Theilt ihr den Bissen, das Lager von Stroh;
Weis’t den verirrten Wandrer zurecht,
Haltet Verstellung und Schandthat für schlecht.

Flink nach dem Meiler, ihr Köhler! gesehn,
Daß nur ja keine Löschkohlen entstehn!
Klingend und schwer und stahlblau allein
Müssen die Kohlen des Meilers stets seyn."

Welche Hinweise für unsere Gegenwart und Zukunft können wir aus den wenigen Zeilen herausdestillieren?
Ich will nur zwei Akzente herausgreifen:

Herzlich, freundlich, gastlich, Brot und Lager teilen - wäre es völlig abwegig, diese Attribute auf unseren Umgang miteinander und z.B. auch auf den Umgang mit Menschen, die Zuflucht bei uns suchen, anzuwenden?

Authentisch, unverstellt, echt - wäre nicht im Konzert der vielen Phrasendrescher und Demagogen, der Schauspieler und Lügenbolde unserer Tage mit dem Lebensmodell „Köhler pur“ eine echte Lücke zu füllen?

In diesem kleinen, unscheinbaren Gedicht stecken in meinen Augen gelebte Maßstäbe unserer Vorfahren, die auch in unseren wirren Zeiten nicht nur uns, sondern auch den ganz vielen Anderen echte Orientierung geben können. In diesen Spuren sollten wir uns bewegen und sie immer weiter und tiefer für unseren Alltag übersetzen - viel zu tun und eine durchaus lohnende Perspektive…
In diesem Sinne
- auf die Gründer von 1997
- auf ein offenes und friedliches Europa
- auf eine gute Zukunft für den Europäischen Köhlerverband
Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke, Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V.
(Programmatischer Teil meiner Begrüssungsansprache beim Festabend zum zwanzigjährigen Bestehen des EKV am 30. September 2017 in der Köhlerhütte Fürstenbrunn im Erzgebirge - mit auf dem Foto: Amélie Leflaec, Europäische Köhlerliesel 2017)
Wenn im Winter die Meiler ruhen, bleibt an langen Abenden Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, z.B. sich in die Fachliteratur zur Köhlerei einzugraben. Ich habe die Wintermonate genutzt, um im Internet die inzwischen überwiegend digitalisierten alten Fachbücher rund um die Köhlerei aufzuspüren und systematisch zu sortieren. Im frühen Frühjahr habe ich die Ergebnisse dieser Literaturrecherche verschiedenen Zeitepochen zugeordnet und kommentiert. Herausgekommen ist dann "Eine kleine Geschichte der Fachliteratur zur Meilerköhlerei von den Anfängen bis in's 19. Jahrhundert", die ab sofort in der Rubrik "Grundlagen/Literatur" zugänglich ist. Ich hoffe, dass der Text ein kleiner Baustein in unserem grossen Anliegen sein kann, nicht nur aktuelle Köhlereithemen, sondern auch Geschichte und Grundlagen des Köhlerhandwerkes lebendig zu überliefern. (Karl Josef Tielke)
- lautet der Titel eines neuen Köhlerbuches aus der Schweiz. Konzipiert und geschrieben hat es Helmut W. Rodenhausen, ein Schweizer Autor mit ganz viel Leidenschaft für die Köhlerei. Der Verlag schreibt dazu: „ Auf 360 Seiten werden – ausgehend von den aktiven Köhlern im schweizerischen Entlebuch – die verschiedensten Themen der Holzkohle behandelt.
Neben der Geschichte der Köhlerei (incl. Teerschwelerei) sind die Forstwirtschaft, die medizinischen Anwendungen der Aktivkohle, die Terra-Preta, die wissenschaftlichen Bereiche der Anthrakologie und selbstverständlich die unterschiedlichen Arten der Verkohlung beschrieben. Interessant und reich bebildert sind ebenfalls die Kapitel über Köhler-Sagen und -Erzählungen, über «Kunst & Kohle» sowie über Köhlerfeste rund ums Jahr. Natürlich dürfen auch die Bezüge zur Arbeit des Europäischen Köhlerverbandes nicht fehlen.“ Nach der Lektüre des Buches sehe ich diese Beschreibung als viel zu nüchtern und sachlich an, die kaum etwas von der Magie der Fotos und den wertschätzenden Texten der 360 Seiten ahnen lässt. „HOLZKOHLE“ ist ein Lese- und Bilderbuch (171 Fotos) rund um das Köhlerhandwerk, flüssig und leicht, fast reportageartig und gut lesbar geschrieben. Ein lebendiger Streifzug durch (fast) alle Themen rund um Holzkohle und Köhlerhandwerk. Obwohl gründlich und fachlich sauber recherchiert, ist das kein trockenes Fachbuch, das einer streng logischen Fachystematik folgt. Eher assoziativ und ganz stark mit seiner Bildersprache. Holzkohle wird nicht allein technisch, sondern als Kulturgut in Geschichte, Gegenwart und Zukunft präsentiert. Die zweijährige intensive Erkundung der Materie findet einen seriösen Niederschlag in jedem der zehn Kapitel. Die Leidenschaft für das Produkt und das Handwerk prägen das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Das ist ein Buch, das jedem Köhler gut ansteht. Ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk, das Lust auf Köhlerei macht. Von den Köhlerbüchern der letzten Jahre ist mir kein einziges vergleichbar gutes und empfehlenswertes bekannt! Natürlich hat Qualität ihren Preis - jetzt: 39 € in Deutschland. Gut angelegtes Geld auf jeden Fall. Im Haupt Verlag erschienen, im Buchhandel erhältlich ISBN: 978-3-258-60214-1. Auf der Website www.edizio.com/shop kann das Buch auch direkt vom Autor mit einer persönlichen Widmung bestellt werden. Ein Satz von der letzten Seite: „Holzkohle hätte es schon lange verdient, dass man ihr ein Denkmal setzt.“ Mit seinem Buch hat Helmut W. Rodenhausen der Holzkohle ein würdiges Denkmal gesetzt. Mein grosser Köhlerdank gilt ihm für dieses vorzügliche Werk - allzeit GUT BRAND!!! (KJT)
P.S. Inzwischen gibt es eine ausgezeichnete Vorstellung des Buches im Hessischen Rundfunk: https://www.hr2.de/podcasts/neue-buecher/helmut-w-rodenhausen-holzkohle-vom-schwarzen-gold-zur-glut-im-grill,podcast-episode-62696.html
COOL DOWN - mit Pflanzenkohle die Klimakrise lösen?
Durch Verbrennung die Erderwärmung eindämmen? Klingt paradox, ist aber möglich!
Die zugrundeliegende Methode - die sauerstofffreie "Verbrennung" von organischen Materialien wie Küchenabfällen und Pflanzenresten - wurde bereits vor über 500 Jahren entwickelt. Auf diese Weise produzierte Pflanzenkohle (ähnlich: Holzkohle) macht Böden fruchtbar, reinigt Wasser und kann als Zuschlagstoff die Eigenschaften von Stahl und Beton verbessern. Vor allem aber kann sie die Klimaerhitzung drastisch Eindämmen, indem sie der Atmosphäre Kohlenstoff entzieht.
Das Buch "Cool down" von Albert Bates und Kathleen Draper liefert eine beeindruckende Sammlung an Projekten und Ideen, die alle auf ein Ziel gerichtet sind: Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu holen, um ihn langfristig zu binden – sei es im Boden, in Gebäuden, Straßen oder anderen langlebigen Produkten. Im Zentrum steht Pflanzenkohle mit ihren unzähligen Anwendungsmöglichkeiten. Pflanzenkohle und die bei der Pflanzenkohle-Herstellung gewinnbaren flüssigen Stoffe können knappe Ressourcen ersetzen. Cool down zeigt auf, wie dies nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll gestaltet werden kann. 
Ein Buch über einen wahren Alleskönner gegen die Klimakrise! Nicht nur für Köhler höchst lesenswert...
(oekom Verlag, München, 2021)
Die Mitgliederversammlung des Europäischen Köhlerverbandes e.V. in Wolfshagen hat am 17.09.2021 wichtige Personalentscheidungen für die Zeit von 2021 - 2025 getroffen. Vor den turnusgemäßen Neuwahlen des Vorstandes und der Beisitzer des Präsidiums wurden zunächst langjährige Vorstandsmitglieder verabschiedet: Peter Feldmer (Hasselfelde) war seit der Gründung des EKV fast 24 Jahre als Vizepräsident eines der bekanntesten Gesichter des EKV. Meinolf Kopshoff (Castrop-Rauxel) wurde 2013 zum Schriftführer gewählt, übernahm dann ab 2015 zusätzlich die Aufgabe des Schatzmeisters und wurde 2017 in dieser Aufgabe bestätigt. Jahr für Jahr waren die Kassenprüfer voll des Lobes über seine verlässliche und transparente Verwaltung unserer Finanzen. Wilfried Luther (Mengersgereuth-Hämmern) übernahm 2017 die Aufgabe des Schriftführers und war trotz seiner vielfältigen kommunalpolitischen Verpflichtungen eine wichtige Stimme im Vorstand. Präsident Karl Josef Tielke dankte den drei ausscheidenden Vorständen mit einem Präsent für ihre engagierte Tätigkeit.
Die Neuwahlen des Vorstandes fügten dann drei neue Gesichter zu den zwei verbleibenden hinzu: Präsident bleibt in der nun dritten Amtszeit Karl Josef Tielke (Borchen). Vizepräsidenten sind in der zweiten Amtszeit Doris Wicki (Entlebuch) und neu Josef Gilch (Ebermannsdorf). Schatzmeister ist jetzt Sascha Feldmer (Hasselfelde) und Schriftführer Charles Schlosser (Lembach). Der gesamte Vorstand wurde einstimmig gewählt.
Auch bei den 10 Beisitzern im Präsidium gab es einige Veränderungen. Gewählt wurden einstimmig Ute Häcker (Sosa), Marija Imperl (Slowenien), Thomas Faißt (Baiersbronn), Wilfried Luther (Mengersgereuth-Hämmern), Wilhelm Papen (Kleve), Michael Prymka (Polen), Volker Rill (Frammersbach), Zeno Sagui (Italien), Hermann Summa (Selb) und Reinhold Wagener (Walpersdorf).
Das gesamte Präsidium ist durch diese Wahlen weiblicher, jünger und europäischer geworden!!!
Nach langer Zeit intensiver Recherchen konnte der EKV rechtzeitig zum 13. Europäischen Köhlertreffen eine neue Veröffentlichung vorlegen: Heft 17 der Freien Schriftenreihe mit dem Titel „Von der Holzkohle zum Koks - ein Streifzug durch die Geschichte der Kohle in Mitteldeutschland“. An der Konzeption, Redaktion und Gestaltung dieses Heftes hat der langjährige Verantwortliche für die Schriftenreihe, Kurt Jacob aus Mengersgereuth-Hämmern bis kurz vor seinem Tod im April 2021 unermüdlich gearbeitet. Und herausgekommen ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann!!! Auf 94 reich bebilderten Seiten finden sich Beiträge von Ralf Kirchner zur Kartierung und Bewertung von vorindustriellen Meilerplätzen im Thüringer Wald, von Kurt Jacob über Köhlerei als Handwerk und Helmut Kinne über die Zeit von Steinkohle und Koks. Den weitaus umfangreichsten Beitrag steuert Prof. Dr.Dr.h.c. Otto Wienhaus bei, der erstmalig eine umfassende Darstellung „Holzkohle in der DDR - Bedarf, Erzeugung, Probleme“ vorstellt. Alles in allem sind das sehr qualifizierte Beiträge, die durchaus auch als eine Würdigung der Holzkohleproduktion zu DDR-Zeiten verstanden werden dürfen!
Das Heft kann zum Preis von 8,50 € zzgl. Versandkosten bezogen werden bei: Karl Josef Tielke, Liethberg 20 A, 33178 Borchen (tielke-borchen@t-online.de)
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des EKV am 17.09.2021 ernannte Präsident Karl Josef Tielke nach einstimmigem Beschluss des Vorstandes das langjährige Mitglied des EKV Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Wienhaus zum Ehrenmitglied des EKV. Otto Wienhaus war bis zu seiner Pensionierung lange Jahre Professor für Pflanzenchemie und Ökotoxikologie an der heutigen Fakultät für Umweltwissenschaften der Technischen Universität Dresden in Tharandt. Als renommierter und international anerkannter Wissenschaftler stand und steht er dem EKV mit seiner fachlichen Expertise immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. So hat er z.B. mit seinen fachlichen Einschätzungen unsere Handreichung „Köhlerei in Zeiten der Klimadebatten“ wesentlich geprägt. Im neuen Heft 17 unserer Schriftenreihe hat er einen ausgezeichneten Beitrag zur Geschichte der Holzkohleproduktion zu DDR-Zeiten verfasst. Solch einen Beitrag gab es bislang nicht öffentlich zugänglich, und wir dürfen schon etwas stolz sein, dass wir als EKV diese bedeutende Darstellung veröffentlichen dürfen.
Dem EKV ist es eine grosse Ehre, Otto Wienhaus, nun auch als Ehrenmitglied in seinen Reihen zu wissen… (30.09.2021)
Mit übergrosser Freude möchte ich euch eine Neuerscheinung zur Geschichte und Gegenwart der Köhlerei an’s Herz legen und zur Lektüre empfehlen, die unser Köhlerfreund und Vorstand Charles Schlosser kürzlich veröffentlicht hat. „Le charbonnier, une longue histoire - Der Köhler“
Er selbst schreibt nüchtern und viel zu bescheiden über sein Werk:
"Der Köhlermeister aus Lembach, aus einer alten Kohlenbrennerfamilie stammend, hat sich bereits als junger Student für das alte Handwerk und das eigenartige Leben der Köhler interessiert.« Le charbonnier, une longue histoire », so lautet der Titel seines Buches in französischer Sprache mit deutschem Untertitel und deutscher Zusammenfassung. Von der Tatsache ausgehend, dass die Resonanz der Geschichte der Köhlerei, wie wir sie im EKV zu pflegen versuchen kaum gewichtig ist, hat sich der Autor bemüht einen umfangreichen Einblick in die Welt der Holzkohle und des Köhlers zu geben. Es ging ihm darum viel weniger eine wissenschaftliche Studie vorzulegen als ein aufschlussreiches menschengeschichtliches und kulturelles Werk anzubieten. Als die Holzkohle im 19. Jahrhundert immer mehr durch Steinkohle, im 20. Jahrhundert dann durch Erdgas und Strom ersetzt wurde, hat ein großer Teil der Menschheit mehr und mehr vergessen, welche Rolle sie in der Entwicklung der Zivilisation gespielt hat. Doch Hunderte von Millionen Menschen vergessen sie nicht : die Holzkohle bleibt nämlich für sie als Energiestoff lebenswichtig. Aus der Antike erfahren wir sehr wenig, erst im Mittelalter erscheinen Schriften und einige Abbildungen. Dank der Erfindung der Buchdruckerei läßt sich die Köhlerei mehr und mehr erkunden. So nimmt es also keinen wunder, wenn der reichste Stoff zur Geschichte der Köhlerei im 17. bis 19. Jahrhundert zu finden ist. Das etwa 200 Seiten lange mit ebenso vielen Abbildungen illustrierte Werk gestaltet sich in 9 Kapitel. Das Bild des Köhlers selbst, seinen Alltag, die Kohlplatten und Köhlereiverfahren in ihrer Vielfalt, die Benutzung der Holzkohle, das ökologische Gleichgewicht und die Gefährdung der Wälder, der Köhlerglaube, die Sagen und Legenden um den Köhler, der Kohlenbrenner in Kunst und Literatur : all diese Themen sollen dem Leser Einsicht gewähren in die immerhin bunte Welt der schwarzen Gesellen.“
Nach einem ersten begeisterten Blättern und Sichten halte ich dieses Buch für eines der drei besten Bücher zum Köhlerhandwerk, die in den letzten 50 Jahren erschienen sind. Charles ist ein ganz grosser Wurf gelungen, der nicht beim Handwerk allein bleibt, sondern die historischen Kontexte einbezieht und alles in eine Kulturgeschichte einbettet. Herrliche Abbildungen aus alter und neuer Zeit lassen Köhlerherzen höher schlagen. Der Meilerduft ist fast zu riechen! Und wenn jemand mit deutscher Sprache jetzt die Sorge hat, er könne das Französische nicht verstehen, so gibt es eine umfangreiche deutsche Zusammenfassung und natürlich die zahlreichen und ausgezeichneten (mehr als 200!) Bilder, Zeichnungen und Fotografien, die ohne Worte (fast) alles sagen und lange Winterabende zum Vergnügen werden lassen...
Dir, lieber Charles, Respekt, Glückwunsch und grösstmöglichen Köhlerdank!!! Wäre das nicht ein ideales Köhlerweihnachtsgeschenk?! (KJT, 26/10/2021)

Das Buch ist erhältlich bei : Charles SCHLOSSER, 17 rue de Wingen F-67510-Lembach (cschlosser@wanadoo.fr) – 25 € + 7€ Versandkosten
Wer im September im Harz dabei war, erinnert sich bestimmt noch daran, dass eine junge Frau mit Mikrofon und Aufnahmegerät unter uns war, einige von uns interviewt und auch Aufnahmen der typischen Köhlertreffenatmosphäre gemacht hat. Sabine Lerche aus Köln hat auf diese Weise die Zutaten für eine Hörfunkreportage gesammelt, aus der sie anschliessend ihre Abschlussarbeit im Rahmen ihrer journalistischen Ausbildung erstellt hat. Das ist inzwischen alles mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen. Der Europäische Köhlerverband gratuliert Sabine von Herzen!!! Über das gelungene Ergebnis freuen wir uns und dürfen es nun mit ausdrücklicher Erlaubnis der Produzentin hier einstellen. Viel Vergnügen beim Anhören und nachträglichen Eintauchen in die schönen Tage unseres Europatreffens im Harz... (01/22) Die Live-Reportage ist auch unter dem Menüpunkt "Publikationen" zu finden...
Am 20. Januar 2022 wurde dem Förderverein Köhlerei Romoos ein Anerkennungspreis von 20‘000 Franken der Albert Koechlin Stiftung überreicht. In der Begründung heisst es dazu: „Die Holzköhlerei ermöglicht eine ökologisch sinnvolle Nutzung von einheimischem Holz und damit willkommene Nebenverdienste für Kleinbauernfamilien. Darüber hinaus hat sie in der Schweiz auch eine kulturelle Bedeutung und ist ein wichtiger Bestandteil der Identität der Luzerner Napfgemeinde Romoos. Vor allem im Ortsteil Bramboden wird das alte Handwerk immer noch gepflegt. Die «Entlebucher Holzköhlerei» wurde denn auch 2011 als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO auf die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz gesetzt. 2018 wurde der Förderverein Köhlerei Romoos gegründet und hat Mitglieder aus der ganzen Schweiz. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Holzköhlerei in Romoos materiell und ideell zu unterstützen.“
Monika Müri, Präsidentin des Fördervereins Köhlerei Romoos, sagte Dank: „Es war eine sehr grosse Überraschung für uns und wir sind hoch erfreut und dankbar, dass wir einen Anerkennungpreis erhalten, obwohl wir erst seit vier Jahren aktiv sind. Dass wir einer von insgesamt vier Preisträgern sind, ehrt und motiviert uns sehr“. Erwin Steiger, Vizepräsident des Stiftungsrates der Albert Koechlin Stiftung: „Man kann sich für die Preise der AKS nicht bewerben, sondern man wird einfach so und aus heiterem Himmel überrascht… Allen Preisträgern ist das Engagement für eine Leidenschaft, das Bewahren einer Tradition oder einer Einzigartigkeit ein zentrales Anliegen. Die privaten und ehrenamtlichen Initiativen verdienen Anerkennung.“ Als gemeinnützige Stiftung engagiert sich die Albert Koechlin Stiftung mit Projekten in den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Umwelt in der Zentralschweiz und verleiht für herausragende Leistungen Anerkennungspreise.
Der Europäische Köhlerverband e.V. freut sich über diese Auszeichnung für den Förderverein und gratuliert von Herzen. (01/22)
Unter der Schirmherrschaft der Österreichischen Unesco-Kommission findet am 21./22. Mai 2022 ein Jubiläumsfest zum 11. Jahr der Anerkennung der traditionsreichen Handwerke der Pecherei und Köhlerei als immaterielles Kulturerbe in Österreich statt. Ausstellungen im Pechermuseum Hernstein, im Heimatmuseum Markt Piesting und im Waldbauernmuseum Gutenstein, Wanderungen auf einem Pecherlehrpfad und einem Weg des Harzes, Besichtigung eines Langmeilers bei Fam. Wieser in Rohr im Gebirge und Besichtigung eines Rundmeilers bei Fam. Hochecker in Michelbach lassen beide Waldhandwerke lebendig werden.
Der Europäische Köhlerverband e.V. gratuliert allen Vertretern von Pecherei und Köhlerei in Österreich und wünscht eine gute öffentliche Resonanz des Jubiläumsfestes!!! Allzeit GUT BRAND… (05/22)
Die Zeitschrift „Archäologie in Deutschland“ (AiD) hat vor kurzem ein Sonderheft mit dem Titel „Bergbau durch die Jahrtausende“ veröffentlicht. Als Herausgeber zeichnet die Kommission Montanarchäologie des Verbandes der Landesarchäologien der Bundesrepublik Deutschland (VLA). Fachkundige Autoren aus unterschiedlichen Bundesländern geben auf mehr als 100 Seiten fundierte Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in den klassischen deutschen Bergbauregionen. Das gesamte Spektrum der bergbaulichen Aktivitäten in der Suche nach Erzen, Feuersteinen, edlen Metallen, Kohle usw. wird darin thematisiert. Es bleibt nicht allein bei der Darstellung der bergbaulichen Aktivitäten. Auch die weitere Verarbeitung der gehobenen Schätze mit Hilfe von Köhlerei, Hüttenwesen, Kokereien usw. wird umfassend in ihren technologischen Zusammenhängen vorgestellt. Ein überaus spannender Einblick in die Bergbaugeschichte durch die Brille der Montanarchäologen, der auch für Köhler sehr zu empfehlen ist!!!
Bezug über „Archäologie in Deutschland“, Themenheft 23/2022, Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg)
Dolivostraße 17, 64293 Darmstadt, www.wbg-wissenverbindet.de (05/22)
„Der Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2022 wird verliehen an den Verein
Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Wiethagen e.V.
für das hohe Engagement in 30 Jahren aktiver Arbeit für Umwelt, Natur und Heimat
Oberbürgermeister C.R. Madsen und Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau H. Matthäus
Rostock, 9. Juni 2022“
Der Europäische Köhlerverband e.V. gratuliert von Herzen zu dieser wohlverdienten Auszeichnung!!!
GUT BRAND…
Am 14. Juli 2022, dem französischen Nationalfeiertag, wurde Charles Schlosser zum Ehrenbürgermeister von Lembach ernannt. Viele Jahre war er dort als Bürgermeister tätig. Im Europäischen Köhlerverband ist er seit Jahren bekannt und engagiert, u.a. als Präsident der Charbonniers du Fleckenstein, als Hauptorganisator des 11. Europäischen Köhlertreffens in Lembach im Jahr 2017, als Autor des ausgezeichneten Köhlerbuches "Le charbonnier, une longue histoire", als Ehrenmitglied des EKV, als Schriftführer im EKV-Vorstand und aktuell als Inspirator und Organisator der europäischen Anzündestaffel zum 25. Geburtstag unseres Verbandes. Bei der Station dieser Staffel in Baiersbronn haben wir ihm mit geballter Köhlerherzlichkeit beim Meileranzünden am Abend des 14. Juli gratuliert. Auf dem Foto von links nach rechts: Sepp Gilch (Vizepräsident), Volker Rill (Beisitzer im Präsidium), Charles Schlosser (Schriftführer), Karl Josef Tielke (Präsident) und Thomas Faißt (Beisitzer im Präsidium und Köhler in Baiersbronn). Der EKV gratuliert seinem verdienten Mitglied Charles von Herzen zu dieser ehrenvollen Auszeichnung!!! Allzeit GUT BRAND... (07/22)
Am Gedenktag des heiligen Köhlers Alexander Carbonarius, dem 11. August, wird in der Wallfahrtskirche auf dem Kohlhagen (Kohlhagen 2, D-57399 Kirchhundem) erstmalig ein Köhlergottesdienst für die lebenden und verstorbenen Köhler gefeiert. Der Gottesdienst beginnt um 18 Uhr. Wallfahrtsseelsorger Pater Jürgen Heite (SAC) und Karl Josef Tielke, Köhler und Präsident des Europäischen Köhlerverbandes, laden Köhler und Köhlersympathisanten herzlich ein. Im Anschluss an den Gottesdienst erzählt Martin Vormberg, ehemaliger Archivar der Gemeinde Kirchhundem, etwas zur Geschichte und Köhlervergangenheit des Kohlhagen.
Die UNESCO hat vor wenigen Tagen die Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Damit würdigt die UN-Kulturorganisation eine Tradition, die seit dem Mittelalter in Europa lebendig ist. Deutschland, Lettland, Österreich, Polen Spanien und Tschechien hatten die Anerkennung gemeinsam beantragt. Der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagt noch bis zum 3. Dezember in Marokkos Hauptstadt Rabat.
„Die Würdigung der Flößerei durch die UNESCO ist auch eine Auszeichnung der europäischen Zusammenarbeit“, erklärt Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. „Dass Flößerinnen und Flößer aus sechs Staaten gemeinsam am Erhalt unseres kulturellen Erbes arbeiten, zeigt, wie wichtig das Engagement der Zivilgesellschaft für den internationalen Dialog ist. Dieser Austausch über Grenzen hinweg war und ist die Basis für die kulturelle Entwicklung unseres Kontinents. Ich danke allen, die sich in Lettland, Österreich, Polen, Spanien, in Tschechien und Deutschland für die UNESCO-Anerkennung der Flößerei stark gemacht haben. Das ist ihr Erfolg!“
„Wir freuen uns außerordentlich und bedanken uns als Deutsche Flößerei-Vereinigung bei der UNESCO für die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“, sagt Martin Spreng, erster Vorsitzender der Deutschen Flößerei-Vereinigung. „Es ist eine Würdigung der jahrzehntelangen Arbeit von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern in 27 Vereinen, die das alte Handwerk der Flößerei durch Floßbau und Floßfahrten lebendig erhalten. Das ist vor allem für junge Menschen interessant, die dadurch einen erlebbaren Zugang zur Geschichte und Bedeutung des Holztransportes und des Holzhandels erhalten, der Jahrhunderte lang das Leben der Menschen mitgeprägt hat.“
Der Europäische Köhlerverband e.V. gratuliert den Flössern, unseren nahen Verwandten, von Herzen zu dieser hohen Auszeichnung!!! Allzeit GUT BRAND… (12/22)
Im Vorfeld eines solch schönen Ereignisses kommen natürlich die ein oder anderen Erinnerungen auf, mit durchaus ganz unterschiedlichen Betonungen und Nuancen. Wie war das noch damals? Wer war eigentlich bei der Gründung dabei? Wie kamen die Gründer darauf, einen europäischen und nicht erst einmal einen deutschen Verband zu gründen? Welche Gruppen/Vereine sind eigentlich wann beigetreten? Wie konnte sich die Mitgliederzahl in 25 Jahren von 18 auf aktuell gut 3500 entwickeln? Welche Ereignisse der Verbandsgeschichte erweisen sich im Rückblick als besonders wichtig? Um diese Fragen nicht allein subjektiv gefärbten Erinnerungen Einzelner zu überlassen, ist es wichtig, die Fakten dieser 25 Jahre möglichst seriös zu erfassen und zu beschreiben. Eine erprobte Quelle dazu sind die Dinge, die sich in Protokollen von Sitzungen und Versammlungen oder gut dokumentierten Ereignissen niederschlagen und damit einen gewissen Grad an Objektivität versprechen. In den Wintermonaten habe ich mich deshalb daran gemacht, diese Quellen zu sichten und daraus „Eine kleine Geschichte des Europäischen Köhlerverbandes im Zeitraffer…“ zusammenzustellen. Nachzulesen bei www.europkoehler.com in der Rubrik „Chronik des EKV“ im Menüpunkt „Über uns“. Viel Freude also allen, die sich mit uns an der Geschichte unseres lebendigen und immer noch jungen Verbandes erfreuen möchten. Auf weitere gute Jahre allzeit GUT BRAND…
Das 13. Europäische Köhlertreffen in Wolfshagen (Harz) ist Geschichte. Nach langen Monaten der Ungewissheit, ob das Treffen wegen der Corona-Pandemie überhaupt stattfinden könne, war die Wiedersehensfreude der Köhlerfreundinnen und Köhlerfreunde vom ersten Moment an übergross. Angesichts der Freude, sich überhaupt wieder zu treffen, wurden Maskenpflicht, Impfnachweis und Tests bereitwillig in Kauf genommen. Einige Gruppen hatten in diesem Jahr auf eine Teilnahme verzichtet, und so konnten am Eröffnungsabend Teilnehmende aus 20 Gruppen/Vereinen in 5 europäischen Ländern und Einzelne aus 5 Bundesländern, der Schweiz und Österreich begrüsst werden. Neben Austausch, Geselligkeit und herzlicher europäischer Begegnung gab es in den Tagen in Wolfshagen reichlich Harzkultur mit Chorgesang, Jodeln und einem fulminanten Showauftritt der Wolfshäger Hexenbrut. Am Samstag standen Exkursionen zu besonderen Harzorten auf dem Programm, u.a. nach Goslar, zum Brocken und zur Harzköhlerei Stemberghaus, abends dann der festliche Abschlussabend mit Dank des EKV und der Gäste an die ausrichtenden Wolfshäger Meilerfreunde. Das waren wieder drei herrliche Tage nach Köhlerart und im europäischen Geist unserer Regionen, die nach der langen Coronapause allen sichtlich gut getan haben! Freuen wir uns auf das, was vor uns liegt - allzeit GUT BRAND!!! (30.09.21, Fotos von Hartmut Bisinger, Hagen Pietsch, Joze Prah, Teresa Tielke - Bildrechte bei den Autoren - in der Rubrik „Publikationen unter „Filme&Fotos“)
Hohe Auszeichnung für Janez Medved

Der Slowenische Forstdienst (ZGS) hat auch in diesem Jahr Auszeichnungen für die sorgfältige Arbeit mit dem Wald vergeben. Unter den Ausgezeichneten war auch unser Köhlerfreund Janez Medved, der mit seiner Frau Bernarda und ihren Kindern im August in Dole pri Litiji den Europa-Meiler (300 Raummeter Holz!) errichtet und abgekohlt haben. Janez wurde für u.a. vorbildliche Waldbewirtschaftung, die enge Verbundenheit mit dem Wald, die professionelle Durchführung der Waldarbeit und die Achtung der multifunktionalen Rolle des Waldes. ausgezeichnet.
Der Minister für Land- und Forstwirtschaft und Ernährung Dr. Jože Podgoršek sagte bei der diesjährigen Verkündung: "Wir im Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung sind uns der Rolle der Waldbesitzer für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung bewusst, daher unterstützen wir Maßnahmen zur Pflege und Wiederherstellung von Wäldern, sichere und effiziente Arbeit und Entwicklung von Waldinfrastruktur. Die traditionelle Auswahl der sorgfältigsten Waldbesitzer basiert auf Praktiken, die befolgt werden sollten, da sie alle Aspekte einer sorgfältigen Waldbewirtschaftung vereinen und auch in diesem Bereich die Zusammenarbeit unterstützen.“
Für den Europäischen Köhlerverband e.V. gratuliere ich Janez und seiner Familie von Herzen zu dieser schönen Auszeichnung. Nach allem, was wir im August beim Meiler der Medveds sehen und erleben durften, sind wir überzeugt, dass sie diese Auszeichnung höchst verdient haben!!! Alle guten Wünsche euch, herzliche Köhlergrüsse - Naj se kadi… Karl Josef Tielke
- ist eine neue Broschüre der Harzköhlerei Stemberghaus betitelt, die Anfang November veröffentlicht wurde. Auf gut 50 reich bebilderten Seiten hat der bekannte Harzer Heimatkundler Prof. Dr. Lutz Wille eine Fülle von Überlieferungen zur Harzer Köhlerkultur zusammengetragen. So finden sich Kapitel zu Köhlertraditionen, zur Köhlertracht, zu Harzer Köhlerliedern und Jodelrufen, zu Köhlerglocke und Köhlergeläut, sowie Köhlermärchen und -geschichten aus dem Harz. Eine gut gelungene Dokumentation zur Kulturgeschichte der Köhler in einer der traditionsreichsten Köhlerregionen Deutschlands. Die Broschüre kann zum Preis von 7,00€ zzgl. Versandkosten bezogen werden bei: Harzköhlerei Stemberghaus, Stemberghaus 1, 38899 Hasselfelde, Mail: stemberghaus@harzkoehlerei.de
Zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung am 17.09.2021 konnte Präsident Karl Josef Tielke mehr als 120 Anwesende begrüssen. Zu Beginn wurde der Toten seit 2019 gedacht. Verstorben sind in diesem Zeitraum Ehrenmitglied Frau Prof. Hiltraud Ast, Fördermitglied Waldemar Banse, Ehrenmitglied und Präsidiumsmitglied Kurt Jacob, Karl-Heinz Kordt, Herbert Nowak und Erich Prechtl. Sie ruhen in Frieden! Der Rechenschaftsbericht 2017-2021 erinnerte an die vielen ausgefallenen Veranstaltungen infolge der Corona-Pandemie. Bewährt habe sich das 2017 beschlossene Organisationsgefüge. So haben zwei Vorstandsklausuren und 2 Präsidiumssitzungen stattgefunden. Die Mitgliederentwicklung sei ungebrochen positiv. Seit Lembach 2017 sind 17 Einzelmitglieder und 13 Vereine dem EKV beigetreten. Die Kommunikation im EKV sei deutlich intensiviert, was der Präsident sich auch von der Kommunikation innerhalb der Gruppen und Vereine wünscht! Inhalte und Layout von www.europkoehler.com werden von Aussenstehenden sehr gelobt. Auf den Grundlagenseiten konnten fundierte Beiträge zur Geschichte der Köhlerei und zur Geschichte der frühen Fachliteratur zur Meilerköhlerei bis in’s 19. Jahrhundert eingestellt werden. Bis zum 25-jährigen Bestehen des EKV in 2022 soll die Geschichte des EKV im Zeitraffer erscheinen. An die Gruppen und Vereine ergeht der dringende Aufruf, ihre jeweilige Internetpräsenz gut und laufend zu aktualisieren. Die Handreichung „Köhlerei in Zeiten des Klimawandels“ von 2020 wurde rege nachgefragt. Die in Giershagen 2019 beschlossene Initiative zur Nominierung von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei als weltweites immaterielles Kulturerbe der Menschheit hat wie erwartet noch zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Der Präsident hat in Absprache mit dem Vorstand in Slowenien politische Gespräche geführt, ob eine solche Initiative von dort erfolgen könne. Diese Idee wurde sehr positiv aufgenommen.
Der Finanzbericht des Schatzmeisters wies eine gute Finanzsituation und eine positive Beitragsmoral unserer Mitglieder aus. Die Kassenprüfer lobten die gute Arbeit des Schatzmeisters. Der Vorstand wurde bei Enthaltung der Betroffenen einstimmig entlastet. Als weiterer Kassenprüfer wurde Gerd Linden für 4 Jahre gewählt. Zu den Neuwahlen, Ehrungen, dem 14. Europäischen Köhlertreffen 2023 separate Berichte im Anschluss. Für das 15. Europäische Köhlertreffen 2025 gibt es die Bewerbung der Köhlerfreunde Ebermannsdorf, über die dann 2023 entschieden wird.
In seinem Schlusswort benannte der wiedergewählte Präsident drei Leitsätze für die Arbeit des EKV:
1. Wir erhalten Köhlerhandwerk und Teerschwelerei als lebendiges kulturelles Erbe
2. Wir setzen uns ein für eine gute Zukunft mit der guten Holzkohle
3. Wir leben unser Europa der Regionen (30.09.2
Liebe Köhlerfreundinnen und Köhlerfreunde!

Wieder einmal diese riesige Wiedersehensfreude, der sich niemand bei einem europäischen Köhlertreffen entziehen kann - in diesem Jahr in Wolfshagen im niedersächsischen Harz. Kein Nachlassen bei denen, die schon etliche dieser Treffen erlebt haben? Klares NEIN! Es ist einfach so, dass wir nach zwei Jahren froh und glücklich sind, die alten Freunde und die unbekannten Neuen zu treffen, zu erzählen, zu fachsimpeln und unsere völkerverbindende Köhlergeselligkeit zu pflegen. In diesem Jahr vielleicht noch etwas intensiver. Ihr werdet es euch denken können: Corona warf einen langen Schatten auch auf unser Treffen. Langes Bangen im Vorfeld, ob und wie wir uns wohl versammeln dürften. Manchen waren das zu viele Unwägbarkeiten, und sie blieben lieber zuhause, was keinem zu verdenken war. "Geimpft, genesen, getestet" war auch in Wolfshagen die Devise. Aber auch mit Gesichtsmaske waren alle gut zu erkennen und regional zuzuordnen. Hat das unsere Wiedersehensfreude gebremst? Klares NEIN! Im Gegenteil! Nach den vielen Monaten mit reduzierten Kontakten, mit ausgefallenen Meilerwochen, ungewissen Perspektiven war die Freude am Wiedersehen um ein Vielfaches intensiver, auch wenn die Umarmungen manchmal zögerlicher ausfielen. Die stärkste Freude war sicher, die anderen gesund zu sehen und zu wissen. Und das gilt nach wie vor, vielleicht sogar stärker als je zuvor, über alle Grenzen hinweg! Wir sind schon ein starker Verbund, der auch unter Belastungen nicht so schnell in die Knie geht.
Und wenn ich die Tage in Wolfshagen so Revue passieren lasse, wird mir ein Faktor deutlich, der diese Verbundenheit entscheidend formiert. Im Unterschied zu den Bemühungen der Politik, Europa einver-nehmlich zu gestalten und zu entwickeln, geraten wir nicht vor lauter Rücksicht auf auseinanderdriftende nationale Interessen in's Stolpern. Wir vertreten ja in unserem Verbund nicht Nationalstaaten, sondern kommen aus unterschiedlichen Regionen Europas. Bei dieser Sicht von Europa sind die kulturellen und historischen Gemeinsamkeiten häufig viel grösser und verlaufen häufig quer zu den nationalstaatlichen Grenzen. Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können und sicher auch müssen! Das ist der Wurzelgrund für eine grössere Einheit, die durchaus die regionalen Besonderheiten und Unterschiede aushalten und eher als wechselseitige Bereicherung ansehen kann. In unserer Mitgliederversammlung habe ich daraus einen von drei Leitsätzen für die Arbeit des Europäischen Köhlerverbandes formuliert: "Wir leben unser Europa der Regionen". Dazu passt ganz hervorragend, dass auch unser Präsidium nach der Neuwahl diese regionale Vielfalt sehr gut repräsentiert. Mehr Frauen und mehr Jüngere Präsidiums-mitglieder runden diese erfreuliche Entwicklung ab.
Auch auf anderen Ebenen setzt sich eine stärkere europäische Sichtweise auf unser altes Handwerk fort. Unter der Federführung von Dr. Johannes Tintner (Universität für Bodenkultur, Wien) entsteht derzeit ein Projekt, das Handwerk, Kultur und Zukunft der holzverarbeitenden Berufe der Köhler, Teerschweler, Harzer und Pecher in den Blick nimmt und zu einem europäischen Wissensspeicher zusammenführen will. "ChaReTaPot" ist der Projektname, gebildet aus den englischen Abkürzungen der genannten Berufe, und der Europäische Köhlerverband ist mit seinem guten europäischen Netzwerk natürlich mit dabei!!!
Ein wichtiges Thema der Forschungen werden dabei auch die ökologischen Zusammenhänge unserer Handwerke sein. Was können wir zu einer guten Zukunft unseres Planeten beitragen? Ich bin da im Verlauf dieses Jahres steigend zuversichtlich geworden. Wenn ich die Fülle der Untersuchungen und Erprobungen sehe, die den Einsatz von Holzkohle/Pflanzenkohle in der Landwirtschaft voranbringen, können wir schon vorsichtig stolz sein, dass die in den Boden eingebrachte Holzkohle/Pflanzenkohle nicht nur die Qualität des Bodens verbessert, sondern eine effektive Möglichkeit bietet, CO2 dauerhaft im Boden zu speichern. Klimaschutz mit Holzkohle!!! Hätte sich das vor 10 Jahren jemand zu sagen getraut? Die immer wieder totgesagte Holzkohle steht wohl wieder einmal vor einer Auferstehung und einer Zukunft mit neuen Einsatzgebieten. Diesmal vielleicht so bedeutsam wie nie zuvor... So konnte ich den zweiten Leitsatz für die Arbeit unseres Verbandes mit Überzeugung und Hoffnung formulieren: "Wir engagieren uns für die Zukunft unserer Erde mit der guten Holzkohle".
"Europa der Regionen" und "Zukunft unserer Erde", das sind doch lohnende Ziele für unser Engagement im nächsten und weiteren Jahren?! Gehen wir mit unseren Möglichkeiten daran, gestärkt von der wieder erlebten Freude am europäischen Miteinander und getragen von der Hoffnung auf eine gute und gesunde Zukunft...
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2022, in dem ich mich wieder auf viele leibhaftige Begegnungen mit euch freue,
Herzliche Köhlergrüsse und bleibt gesund...
Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
- können derzeit alle gut gebrauchen, die sich fragen, ob das 13. Europäische Köhlertreffen vom 16. - 19. September 2021 wohl stattfinden kann! Solange die Coronapandemie nicht überwunden ist, wird diese Frage die europäischen Köhler vermutlich weiter beschäftigen. Eine definitive Aussage, ob oder ob nicht, kann derzeit niemand ernsthaft machen. Also warten wir weiter ab, wie es uns von der Arbeit am Meiler ja vertraut ist - auch da kann niemand schon beim Anstecken sagen, wie gut die Kohle beim Ernten sein wird. Am Meiler beobachten wir immer wieder die aktuellen Bedingungen von Wind und Wetter, lesen die Farbe des Rauches usw. und kommen so nach und nach zu klareren Einschätzungen und Prognosen! Also sehen wir auch auf den September hin wie die Fakten sind: Corona ist noch aktiv, die Impfungen nehmen zahlenmäßig zu, die Verhaltensregeln werden regional differenzierter, Experten machen Hoffnung, dass im Sommer vieles wieder möglich wird, was vor ein paar Wochen noch undenkbar schien. Das alles natürlich unter dem entscheidenden Vorzeichen, dass wir uns weiter an Kontakt-, Abstands- und Hygieneregeln halten und tapfer weiter Gesichtsmaske tragen. Vorsichtiger Optimismus könnte angebracht sein…
Trotz aller Fragezeichen arbeiten die Wolfshäger Meilerfreunde als Ausrichter in Abstimmung mit dem EKV-Vorstand intensiv an der Vorbereitung unseres Europatreffens. Schon vor Monaten haben sie die Liste der möglichen Unterkünfte verschickt, und viele von euch haben ihre Quartiere gebucht. Mit der Weihnachtspost habe ich zur Mitgliederversammlung (u.a. mit Neuwahlen) eingeladen. Vor ein paar Wochen haben die Wolfshäger euch die möglichen Angebote für den Samstag „Berge voller Möglichkeiten“ zugemailt, und mehr als 200 Interessenten haben ihre Ausflugswünsche zurückgemeldet. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten hätte ich niemals mit einer so hohen Rückmeldequote gerechnet. Das sollte uns doch Zuversicht geben!!! Die Einladung mit den Anmeldeformularen ist in Vorbereitung. Anfang April werden wir im EKV-Vorstand die Lage noch einmal beraten und dann hoffentlich grünes Licht für die nächsten Vorbereitungsschritte geben können. Das alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass die Coronasituation sich weiter zum Positiven entwickelt… Sobald sich genauer klärt, welche Bedingungen und Auflagen für unser Treffen dann gelten, werden wir entsprechend informieren!
Für Nachfragen usw. sind die ausrichtenden Meilerfreunde Wolfshagen telefonisch unter 0049 5326 9162885 oder per Mail unter meilerfreunde@gmail.com zu erreichen.
Richten wir uns erstmal voller Hoffnung auf ein Wiedersehen im herbstlichen Harz in Wolfshagen ein.
Bis dahin herzliche Köhlergrüsse, und bleibt gesund…

Karl Josef Tielke
(Stand: 12.03.2021)
- zum 13. Europäischen Köhlertreffen!!! Auf Einladung der Meilerfreunde Wolfshagen treffen sich vom 16. - 19. September 2021 Köhler und Köhlerfreunde aus Europa in Wolfshagen (Landkreis Goslar) nach zwei Jahren wieder, um zu fachsimpeln, Köhlergeselligkeit zu zelebrieren und Europa auf Köhlerart zu begehen. Das Programm will harztypische Kultur und Spezialitäten vermitteln z.B. mit dem Tscherpermahl oder Wolfshäger Brotsuppe. Unter dem Stichwort „Berge voller Möglichkeiten“ werden regionale Sehenswürdigkeiten erkundet wie Goslar mit dem Weltkulturerbe Rammelsberg, das Bergbaumuseum in Clausthal-Zellerfeld, der Brocken oder die Harzköhlerei Stemberghaus. Am Vormittag des 17. September findet die Mitgliederversammlung des Europäischen Köhlerverbandes e.V. statt mit Berichten, Neuwahlen und Entscheidungen zu den nächsten Europäischen Köhlertreffen.
Bis in’s Frühjahr waren wir uns noch sehr unschlüssig, ob unser Treffen angesichts einer neuen Corona-Welle überhaupt stattfinden könnte. Auch eine Absage stand im Raum. Am Ende haben Zuversicht plus sinkende Infektionszahlen plus steigende Impfquote den Ausschlag gegeben, dass wir das 13. Europäische Köhlertreffen in Wolfshagen wirklich durchführen wollen!!! Die langen Unsicherheiten haben die ausrichtenden Wolfshäger Meilerfreunde und der Vorstand des Europäischen Köhlerverbandes fast durch die gesamte Zeit der Vorbereitung geteilt, sich immer wieder über die aktuellen Entwicklungen ausgetauscht und dann nach Ostern entschieden, das formelle Anmeldeverfahren zu starten. Ermutigt haben auf dem Weg dahin die vielen positiven Rückmeldungen aus den Reihen unserer Mitglieder, die sich auf ein leibhaftiges Wiedersehen freuten. Zur Wahrheit gehört auch, dass es die ganze Zeit hindurch auch skeptische und zweifelnde Stimmen gab, die durchaus ernst zu nehmen waren und sind. Das ist zu respektieren, soll aber die Wiedersehensfreude der anderen nicht schmälern. Wichtig ist vor allem, dass wir uns treffen und die Verbindungen nicht abreissen lassen. Freuen wir uns also auf schöne Tage in Wolfshagen…
Für Nachfragen usw. sind die ausrichtenden Meilerfreunde Wolfshagen telefonisch unter 0049 5326 9162885 oder per Mail unter meilerfreunde@gmail.com zu erreichen. (07.07.2021)
"In dem schönen Monat Mai zieht der Köhler in sein Hai (Waldstück)..." - so heisst es in einem alten Harzer Köhlerlied, das auch heute noch viel gesungen wird. In diesem zweiten Coronajahr trifft das nur sehr eingeschränkt zu, weil viele Meilerwochen/Köhlerfeste im ersten Halbjahr nicht stattfinden können. So begnügen wir uns mit dem erzgebirgschen Minimeiler, der unser Wohnzimmer mit dem unvergleichlichen Meilerduft erfüllt. Und wir hoffen auf das zweite Halbjahr und ganz besonders auf die Tage vom 16. - 19. September. Dann werden wir uns in Wolfshagen (Harz) zum Europäischen Köhlerfest versammeln - dahin blicken wir aus mit steigender Zuversicht...
Zwar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch keine definitive Entscheidung möglich, ob das Treffen stattfinden kann oder abgesagt werden muss. Aktuell gilt:
- Alle Vorbereitungen laufen weiter!
- Das Anschreiben (per Mail) der ausrichtenden Wolfshäger Meilerfreunde zur verbindlichen Anmeldung für das Treffen ist inzwischen an die EKV-Mitglieder verschickt.
- Darin ist als Anmeldeschluss der 12. Juni festgesetzt.
- Nach Eingang der verbindlichen Anmeldungen und der Teilnehmerbeiträge werden die Wolfshäger Meilerfreunde mit dem EKV-Vorstand die absehbare Corona-Lage und mögliche Auflagen für das Treffen gemeinsam bewerten und entscheiden, ob das Treffen unter diesen Bedingungen stattfinden kann. Falls das Treffen nicht stattfinden kann, werden die Teilnehmerbeiträge zurückerstattet.
Für Nachfragen usw. sind die ausrichtenden Meilerfreunde Wolfshagen telefonisch unter 0049 5326 9162885 oder per Mail unter meilerfreunde@gmail.com zu erreichen.
Die Entwicklung der Pandemie in der jüngsten Zeit und die schnell steigenden Impfzahlen lassen die Aussichten auf eine erfolgreiche Durchführung steigen… (Stand: 09.05.2021)
Und schon ist das 12. Europäische Köhlertreffen in Hardehausen und Giershagen Geschichte! Augenfällig erkennbar an der neuen europäischen Köhlerliesel Denise Nolte aus Giershagen, die bis zum nächsten Europatreffen 2021 ein prägendes Gesicht des Europäischen Köhlerverbandes sein wird. Fast 400 Köhlerfreunde aus 8 europäischen Länder verbrachten in jeder Hinsicht sonnige und begegnungsreiche Tage miteinander, die die Grenzen zwischen ihren Herkunftsländern für diese Zeit in ein europäisches Ganzes aufgehen liessen. Ein paar Stichworte: Vereinbarung wechselseitiger Ehrenmitgliedschaft mit der Vereinigung europäischer Bergmanns- und Hüttenvereine, dem Heiligen Köhler Alexander Carbonarius nach 1750 Jahren wieder am Meiler, Ehrenmitgliedschaft für den Schirmherrn Erzbischof Hans-Josef Becker, Mitgliederversammlung mit klarer Perspektive zum immateriellen Kulturerbe und Entscheidung, das nächste europäische Köhlertreffen vom 16. - 19. September 2021 in Wolfshagen (Harz) zu veranstalten, Bergbauexkursionen rund um Giershagen, Eröffnung der Giershagener Meilerwoche, Abschied von Köhlerliesel Amelie Leflaec, Pflanzen eines europäischen Baumkreises mit allen anwesenden Ländern, Empfang durch Erzbistum und Stadt Paderborn, Teilnahme an der Weihe der mit unserer Holzkohle gegossenen mittelalterlichen Glocke für die Bartholomäuskapelle in Paderborn und viel gute Musik, internationaler Gesang, Austausch über Gott und die Welt und natürlich Köhlereithemen und in allem immer wieder EUROPA, EUROPA, EUROPA... Unter Publikationen steht jetzt eine Bildergalerie mit Fotos von: Maria Aßhauer, Hartmut Bisinger, Ursula Kopshoff, Ronald Pfaff, Cornelia Thomas, Teresa Tielke bereit. Allzeit GUT BRAND!!!
Am 13. August 2021 um 17 Uhr wird auf dem Köhlerhof Medved (Suhadole 3, 1273 Dole pri Litiji) ein Meiler mit einer Holzmenge von 300 Raummetern angezündet. Der größte Meiler in Europa, nach Angaben der Veranstalter. Das Foto zeigt den Meiler im Aufbau.
Am 14. August 2021 um 11 Uhr findet ebenfalls in Dole pri Litiji eine Versammlung des slowenischen Köhlerverbandes statt.
13.8.2021  at 5 p.m., The biggest charcoal pile burning in Europe, at Medved charcoal farm, Suhadole 3, 1273 Dole pri Litiji and
14.8.2021  at 11 a.m, The meeting of Slovenian charcoal burners in Dole pri Litiji, Slovenia.
(08.07.2021)
Alexander Carbonarius
- vom Köhler zum Bischof zum Heiligen -
Es ist nicht überliefert, womit sich der Köhler Alexander gerade beschäftigte, als er unerwarteten Besuch bekam: Setzte er gerade einen Meiler auf oder wachte er über den kohlenden Meiler oder war er schon dabei, die Kohlen aus dem Meiler zu ziehen?
Es war wohl in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts im Nordosten der heutigen Türkei (damals römische Provinz Pontus et Bithynia), als das Bistum Comana einen neuen Bischof suchte. Die Auswahl schien nicht einfach zu sein, so zog man den Nachbarbischof Gregor Thaumaturgos zu Rat und Hilfe. In einer großen Versammlung gelang es nicht, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Gregor ermahnte die Versammlung, sich auch unter den Leuten des einfachen Standes umzusehen. Ein Vorschlag aus der Versammlung, doch Alexander den Köhler (= Carbonarius) zu fragen, löste großes Gelächter aus. Gregor nahm den Vorschlag ernst, suchte den Köhler auf und spürte schnell, dass er einen wahren Schatz entdeckt hatte. Auf die Frage, warum er trotz vornehmer Herkunft gerade das Köhlerhandwerk ausübe, antwortete Alexander sinngemäß: „Ich bin jung und nicht schlecht gebildet; diese Vorzüge könnten mich überheblich machen. Der Kohlenstaub gibt mir die Möglichkeit, mich dem trügerischen Schein der Welt zu entziehen.“ Alexander Carbonarius wurde durch Gregor zum Bischof geweiht und leitete das Bistum von Comana mit Klugheit und Weisheit. Vermutlich in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius oder Kaiser Aurelian nach 250 n. Chr. fand er den Tod. Er wurde bei lebendigem Leibe verbrannt.
Sein kirchlicher Gedenktag ist der 11. August.
Er wird seit alters her als Schutzpatron der Köhler verehrt; so auch heute noch im Europäischen Köhlerverband e.V.
Die in dieser Glasstele zitierte Radierung von Jacques Callot aus dem Jahr 1636 zeigt ihn (links) in der Kleidung eines Köhlers mit Tragekorb und Holzkohlen auf dem Rücken beim Empfang der bischöflichen Insignien Mitra und Bischofsstab durch den Bischof Gregor Thaumaturgos (rechts). 08/2021
(Foto: Glasmalerei Peters, Paderborn, 2020)
Wird es einst still am Grill ?
Um die Feuerstellen unserer Ur-Ur-Ahnen könnte die erste Gesprächskultur entstanden sein. Die Evolutionsbiologen sind sich immer noch nicht einig, ob es einen Zusammenhang gibt: Gegarte Speisen, insbesondere Fleisch, sollen für einen besonderen Wachstumsschub im Hirn gesorgt haben. Dass dagegen unsere Grillkultur heute soziale Kontakte fördert, ist unbestritten. Ein jahrtausendealtes Begleitmaterial: Holzkohle. Grillen vor und nach Corona 28. Januar 2020, 0.04 Uhr: Die Deutsche Presseagentur meldet in der Nacht von Montag auf Dienstag die erste Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland. Ende Februar hat das Thema noch immer nicht die breite Bevölkerung erreicht. Zum Beispiel in einem Wald am Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz. Dort stehen am Wochenende zum Märzbeginn zwei Männer an einem öffentlichen Grill. In warmer Wanderkleidung und Wollmütze unterhalten sie sich locker und angeregt. Leichter Rauch steigt auf, verlockende Düfte von Gegrilltem ziehen mit. Es ist still im noch winterlichen Wald. Die beiden haben Freude am Außergewöhnlichen und am ganz normalen Alltag. Keine Spur davon, dass dieser Alltag in wenigen Tagen ganz anders aussehen würde.
Geröstetes vor 1018 Jahren
Während die Wälder in Europa heute unter extremer Trockenheit leiden, sahen sie tausend Jahre früher ganz anders aus: größer, dichter, dunkler – und gefährlicher. Neben aufgeschreckten Wölfen, Bären oder Ebern lauerten auch Wilderer und Wegelagerer. Darum wird der am 7. Juni 1002 gekrönte König Heinrich der Zweite auf seinem Weg von Mainz nach Paderborn die Wälder gemieden haben. Schließlich wollte er sich den Lehensherren und den Untertanen zeigen. Heinrich der Zweite gelangte mit seinem Gefolge zwei Monate nach seiner Krönung, über schier endlose Reitwege kreuz und quer durch sein neues Reich, in den Teutoburger Wald, genauer am 10. August nach Paderborn. Dort erwartete ihn seine frisch angetraute Gattin Kunigunde von Luxembourg. Sie sollte als erste «deutsche» bzw. ostfränkische Königin gekrönt werden und später auch als Kaiserin in die Geschichte eingehen. Was genau beim Festmahl aufgetischt wurde, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall nicht nur Wild, wie oft kolportiert wird. Und es war noch kein Grillrost, sondern ein Spieß über Holzkohleglut, an dem ganze Tiere, Hälften oder große Teile geröstet wurden.
Wälder, Wild und Weihrauch
In Paderborn, nicht im großen Dom, sondern vor dem Paradiesportal, wurde im August 2019 ein anderes Zeremoniell durchgeführt. Bastian Asmus, ein sogenannter Archäometallurge, hatte eine aufwändig nach alten Vorbildern gegossene bronzene Bienenkorbglocke gefertigt, die jetzt geweiht wurde und zum ersten Mal erklingen durfte. Einerseits ging es bei diesem Prozess darum, altes Metallurgiewissen zu reproduzieren, anderseits wollte man die Bedeutung der Holzkohle über all die Jahrhunderte ins Bewusstsein rücken. Mitinitiant der speziellen Aktion war Karl Josef Tielke, seines Zeichens Präsident des Europäischen Köhlerverbandes. Ja, den gibt es – und dieser Verband hat mittlerweile über 3000 Mitglieder! Einen so steilen Erfolg haben nur wenige Vereine. Gegründet 1997 in Hasselfelde von damals 18 Mitgliedern ist er heute äußerst aktiv, mit jährlichem Treffen und engagiertem Programm. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die traditionelle Holzköhlerei und die Teerschwelerei in Deutschland, Oesterreich, Schweiz und Slowenien zum immateriellen Kulturerbe gehört. Köhler und Teerschweler waren jahrhundertelang jene wenigen Berufsleute, die nahezu ausschließlich im Wald lebten. Wer etwa im Spätmittelalter sich auf irgendeinem Waldweg verirrte – buchstäblich auf dem Holzweg war – konnte mit größter Wahrscheinlichkeit auf einen Köhler treffen, der ihn verköstigte und ihm den Weg wies. Zu dieser Zeit gehörten die meisten Wälder dem Adel, den Fürstbischöfen oder den Klöstern. Die Köhler aber sorgten mit dafür, das unsere Zivilisation voran kam. Dank Holzkohle konnten nicht nur Glocken gegossen werden. Holzkohle war auch Grundlage für Schießpulver und Holzkohle war die Grundlage für jegliche Metallverarbeitung: vom goldenen Halsschmuck bis zu eisernen Brücken und Schienenverbindungen. Daneben heizte sie auch ein für Glas und Gekochtes, für Brot und für Bier.
Des Deutschen liebster Zeitvertreib
Heute ist die Holzkohle fast ausschließlich für Barbecues und fröhliches Familiengrillen bekannt. Generell sind die Deutschen, neben den Franzosen, wahre Grillweltmeister – gemessen an der Häufigkeit des Tuns und an der Menge des verzehrten Fleisches. Archäologen und Ethnologen schätzen aber, dass schon in der steinzeitlichen Ernährung die Kalorien zu 35 Prozent aus fleischlicher Nahrung stammten. Nach dem Sesshaftwerden kam beim «gemeinen Volk» selten ein Stück Fleisch oder Wurst auf den Tisch. Fleisch – ob Wildbret, Geflügel oder Schwein – war im Mittelalter ein Privileg der Adligen. Bei deren Gelagen trug man es in großen Mengen auf. Wissenschaftler gehen von 50 Kilogramm pro Person und Jahr aus, wobei klar ist, dass der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Mittelalter nie die gesamte Bevölkerung einschloss. – Heute liegt der Fleischverzehr der Deutschen bei etwas über 60 Kilogramm pro Person und Jahr (2018). Wieviel davon auf dem Grill landet, ist nur schwer auszumachen. Jedenfalls soll im 2019 für 1,2 Milliarden Euro Grillfleisch verkauft worden sein. Fast 97 Prozent der Deutschen geben an, sehr gerne zu grillen; und jeder vierte Deutsche bezeichnet sich als Ganzjahresgriller.
Grillen als sozialer Kitt
Längst hat Essen den Primärwert des Ernährens bzw. Nichtverhungerns hinter sich gelassen. Nie zuvor dürfte die Zubereitung und Präsentation von Nahrung die öffentliche Bildsprache derart besetzt haben wie heute. Kaum ein Medium, dass ohne Themen wie Kochen/Essen auskommt. In Werbung und PR sind Gedecke, Mis-en-place- Arrangements und Speisen aller Art und Provenienz nicht zu übersehen. Prominente zeigen nicht mehr nur ihre Live-Style-Attribute und Statussymbole, sondern rühmen sich ihrer Kochkünste oder zumindest ihres hochentwickelten Gourmet-Anspruchs. Dementsprechend wird am und um den Grill gerne über Saucen und Beilagen, über Gewürzmischungen und Marinaden gefachsimpelt. Manchmal auch über die Qualität der Holzkohle (oder über die für den Grillchef «einzige Alternative» Gas bzw. die «einzige Alternative» Strom). Oder, und da ist man am Kern der Gegenwart, es wird über die Zeichen der Zeit diskutiert – wie jetzt gerade das Thema Corona/Covid-19. Unbestritten bleibt: wer sich in geselliger Runde um eine Feuerstelle schart, hat sozialen Kontakt – und fürs Erste genügend Nahrung. Das war schon bei unseren Steinzeit-Vorfahren der Fall. Nur hatten sie keinerlei Vorstellung von einer Pandemie.
Pandemiegespräche und Zukunftsvisionen
Jetzt, im Mai 2020, sieht die Sache anders aus. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sind sich einzelne Individuen bewusst, dass ihre Situation die nahezu gleiche ist, wie diejenige eines Menschen auf der anderen Seite der Erde. Durch Satellitenübertragungen und Internet wird zum ersten Mal auch weltweit spürbar, dass sich ein Wandel vollzieht, der menschengemacht ist: Klimaveränderungen, riesige Waldbrände, Überschwemmungen. Das sind nicht mehr ferne Nachrichten aus Australien, aus Brasilien, aus China, Grönland oder Patagonien. Unsere Spezies, der Mensch, hat auf dem Planeten die Rolle der Dinosaurier eingenommen. Durch Selektion und Anpassung sind wir die am meisten verbreiteten Wesen auf der Erde geworden (von Ameisen, Termiten und gewissen Algen einmal abgesehen). Ende November 2019 wurde die Weltbevölkerung mit 7,75 Milliarden angegeben. In dreissig Jahren, für 2050, rechnen die Vereinten Nationen mit 9,7 Milliarden Menschen.
Schon einmal an dieser Grenze?
Menschliche Zivilisationen waren schon mehrmals an ihre Grenzen gekommen. Sumerer, Ägypter, Phönizier, Maya und andere: Sie alle gingen unter – ob wegen Viren, Hungersnöten oder gegenseitigem Abschlachten aus Gier und Gewinnsucht. Spannend bei der Erforschung unserer Vorfahren ist, dass Holzkohle zu einem wissenschaftlichen Schlüssel werden kann. Auf dem Gebiet der Anthrakologie werden laufend neue Messmethoden entwickelt, die zu neuen Erkenntnissen über frühere Kulturen führen. Nur etwa 30 Jahre ist es her, dass eine deutsche Forschergruppe mit dem Bodenkundler Dr. Bruno Glaser erkannte, wie die rätselhafte «Terra Preta» im nordbrasilianischen Amazonasgebiet durch Menschenhand entstand. Was wiederum bedeutete, dass in einem Urwald, wo eigentlich gar keine Agrarwirtschaft Bestand haben kann, Tausende von Menschen gut ernährt werden konnten. Terra Preta, mit Holzkohle aktivierte fruchtbare Erde, kennt heute praktisch jeder Hobbygärtner.
Symbol für Hoffnung: Holzkohle
Holzkohle, Pflanzenkohle oder Biokohle – also die Produkte, die durch Pyrolyse von Biomasse entstehen – könnten für viele zukünftige Probleme zur Lösung werden, sowohl was unsere Ernährung als auch unsere Energieversorgung betrifft. Unser Blickwinkel ist «dank» der Covid-19-Pandemie in allen Zukunftsbereichen weiter geworden. Wir müssen uns – zwangsläufig – als Bewohner eines einzigen Planeten bewusst werden. Das bedeutet nicht nur, weltweit virtuell vernetzt zu sein. Wir Menschen müssen uns auch spirituell als verbunden und zugehörig erkennen. – Noch vor einem Jahr wurde Alexander von Humboldt gefeiert. Seine Grunderkenntnis nach seinen beschwerlichen Reisen: «Alles ist mit allem verbunden». Es ist an der Zeit, diese Bewusstheit zu leben – hier und weltweit.
(Autor: Helmut W. Rodenhausen, Sein Buch «HOLZKOHLE – Vom schwarzen Gold zur Glut im Grill» ist im HAUPT-Verlag unter der ISBN-Nummer 978-3-258-60214-1 erschienen.
Bild: Edizio.com / Simon Eugster, Luzern: Ein Stück Holzkohle im «Brillantschliff» und ein Diamant. Ihr Kohlenstoffanteil liegt sehr nahe beianander.)
Die Mitgliederversammlung des Europäischen Köhlerverbandes e.V. in Giershagen hat am 23. August 2019 einstimmig beschlossen, dass das nächste Europäische Köhlertreffen vom 16. - 19. September 2021 in Wolfshagen stattfinden wird. Gastgeber und Ausrichter ist der Köhlerverein Wolfshäger Meilerfreunde e.V. Das Foto zeigt den Meilerplatz in Wolfshagen.
Mitte September 2020 hat die örtliche Vorbereitungsgruppe der Meilerfreunde eine Mail an die EKV-Mitglieder mit den möglichen Unterkünften verschickt. Baldige Buchung ist dringend angeraten...
Für Nachfragen usw. sind die Meilerfreunde telefonisch unter 0049 5326 9162885 oder per Mail unter meilerfreunde@gmail.com zu erreichen. Die schriftliche Einladung zum Europatreffen wurde mit dem Köhlerboten Mitte Dezember verschickt. Die Anmeldeunterlagen folgen per Mail.
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlerverbandes!

Ich muss eingestehen, dass ich ein wenig ratlos bin, wie ich meinen diesjährigen Weihnachtsbrief abfassen soll. Der bisherige Verlauf dieses Jahres ist nicht dazu angetan, freundliche und zuversichtliche Worte ohne einen gewissen Vorbehalt zu formulieren. Die weltweit grassierende Corona-Pandemie gibt uns allen Fragen über Fragen, Ungewissheiten und Unwägbarkeiten auf. Ein schnelles und vor allem gutes Ende ist vermutlich trotz erster Impfstoff-Hoffnungen nicht in Sicht. Wie gehen wir mit einer solchen für uns alle völlig ungewohnten Situation um? In vielen Krisen waren wir gewohnt, mit Geld, Technik oder Medizin alle Probleme schnell in den Griff zu bekommen. Ob die Probleme damit wirklich aus der Welt waren und sind, kann man durchaus infrage stellen. Im Falle dieser Pandemie scheint es aber auf etwas viel Herausfordernderes anzukommen, nämlich auf das Verhalten eines und einer jeden von uns! Verzicht auf Freizeitvergnügen, Reduzierung von Kontakten, Rücksicht auf besonders gefährdete Mitmenschen, Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere... Ich bin oft erschrocken, wenn ich in den Medien Aussagen höre und sehe wie "Ich bin fit genug, mir wird schon nichts passieren!" oder ähnliche Varianten und das von Menschen in allen Altersgruppen. Oder wenn das Tragen von Mund- und Nasenschutz als unzumutbarer Eingriff in die persönliche Freiheit abgelehnt wird.
Sollten wir wirklich in einer Zeit angekommen sein, in der bei manchen Zeitgenossen nur noch das eigene Ego zählt und der Horizont so begrenzt ist, dass selbst Familienangehörige oder Freunde kein Grund für Rücksicht, Vorsicht und Achtsamkeit mehr sind? Wem all die Auflagen und Einschränkungen zu viel sind, weil sie die liebgewordenen persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben über den Haufen werfen, dem ist nur zu raten, Vertretern der älteren Generation, die Krieg und Nachkriegszeit erlebt haben, gut zuzuhören, wenn diese erzählen, wie gravierend und kaum zu ertragen wirkliche Notsituationen waren. Nach solchen Gesprächen kann man dann doch Sätze hören wie "Gemessen daran geht es uns heute ja richtig gut!" Für mich ist das, was da zurzeit gesellschaftlich passiert, so etwas wie ein grosser Test auf die Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit eines oft wenig bewussten Lebensstils, der über die Jahre immer dominanter geworden ist. Mit diesem sehr egoistischen Modell lässt sich Corona nicht besiegen! Wenn wir nicht eine echte Umkehr unserer Grundhaltungen schaffen, bleiben wir auf lange Zeit im wahrsten Sinn des Wortes verseucht. Wenn es uns nicht endlich gelingt, Solidarität vor Egoismus zu setzen, setzen wir unsere gemeinsame menschliche Zukunft nachhaltig auf's Spiel!
Und wir als Erben der alten Köhlertradition? Könnte es sein, dass uns auch in dieser Situation ein Blick zurück auf die Generationen von Köhlern vor uns Orientierung geben kann?
Ein paar Stichworte zum Nachdenken:
- Köhler lebten weitgehend zurückgezogen in den Wäldern - kontaktreduziert als Normalzustand!
- Köhler lebten ein einfaches Leben frei von allen Annehmlichkeiten - Verzicht auf vieles!
- Köhler sorgten für ihre Familien, und die Familen sorgten für ihre Köhler - Verantwortung füreinander!
- Köhler halfen in Not Geratenen, gaben von ihrer schmalen Mahlzeit ab, wenn jemand Hilfe brauchte - gelebte Solidarität!
- Köhler galten oft als eigensinnig, mit gutem Blick für das Echte im Menschen - mehr Sein, wenigerSchein!
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Diese Gedanken sind zugegebenermaßen etwas holzschnittartig, und Corona gab es zu früheren Zeit auch nicht. Trotzdem vielleicht mögliche Orientierungen für heute, die unsere liebgewordenen Gewohnheiten in ein anderes Licht stellen. Und die uns wieder in die Spur einer verantwortlichen und solidarischen Grundhaltung bringen können...
Aus meiner Sicht sind das auch durchaus weihnachtliche Gedanken, die Hoffnung auf eine gute Zukunft wachhalten können. Und echte Hoffnung täte uns in diesen Zeiten durchaus gut!
Als kleine Weihnachtsgabe, die uns an diese Hoffnung aus den Werten vergangener Köhlergenerationen erinnern kann, legen wir jedem Versand eine Mund- und Nasenmaske mit dem EKV-Logo bei. Wer Interesse an weiteren Exemplaren gegen Bezahlung hat, darf sich gern melden...
Liebe Köhlerfreunde!
Mit solcher Hoffnung im Herzen wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2021 in dem ich mich wieder auf echte Begegnungen mit euch freue, besonders in den Tagen unseres Europäischen Köhlertreffens in Wolfshagen vom 16. - 19. September.
Herzliche Köhlergrüsse und bleibt gesund...
Allzeit GUT BRAND
Karl Josef Tielke
-Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
Große Freude: Die Köhler in Giershagen bekamen den Bürgerpreis der Stadt Marsberg überreicht, weil sie nicht nur die Meilerwoche 2019 vorbereitet, sondern auch  "hervorragende Gastgeber" des Europäischen Köhlertreffens waren.
„Auch in diesem Jahr soll die dörfliche Gesamtleistung wieder im Vordergrund stehen“, kündigte Bürgermeister Klaus Hülsenbeck bei der Vergabe des Bürgerpreises im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Marsberg an – und fügte hinzu: „Ein Dorf hat, auch 2019, nicht nur sehr viel Gutes, wie viele andere, sondern Herausragendes geleistet.“
„Im Ortsteil Giershagen hat man mit viel Einsatz und Herzblut nicht nur, wie im Jahre 2015, eine wunderbare Meilerwoche vorbereitet und durchgeführt, sondern ist 2019 auch als Mitgastgeber des zwölften Europäischen Köhlertreffens aufgetreten. Giershagen und damit auch Marsberg ist spätestens jetzt auf der Europakarte noch deutlicher vertreten als bisher und war, davon konnte ich mich persönlich überzeugen, ein hervorragender Gastgeber“, unterstrich der Bürgermeister die Preiswürdigkeit weiter. 
„Das ganze Dorf war wieder aktiv im Einsatz und hat gezeigt, was eine Dorfgemeinschaft zu leisten im Stande ist. Hierzu bedarf es natürlich auch der unermüdlichen Antreiber und Meileraktivisten“, erklärte Hülsenbeck, und hob namentlich Stefan Henke, Florian Müller, Willi Agel, Markus Ramspott, Gisbert und Reinhard Schandelle, Matthias Giller, Willi Raffenberg, Johannes und Tobias Götte, Reinhard Nolte, Simon Willeke, Martin Kinold und Ortsbürgermeister Gottfried Eugster hervor. 
Besondere Erwähnung fand auch das „Giershagener Eigengewächs“ Denise Nolte, die vom Europäischen Köhlerverband zur neuen Köhlerliesel gekürt wurde. Darüber hinaus seien viele andere am Erfolg beteiligt gewesen, wie Landwirte und Gewerbetreibende, die ihre Fahrzeuge und Gerätschaften überwiegend kostenfrei zur Verfügung gestellt hatten. Dank ihrer technischen Ausstattung sei die Arbeit in vielen Bereichen, so einige Aktive, zum "Vergnügen" geworden. (nach: Sauerlandkurier, K.Sens)
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Harzer Köhlervereins (HKV) in Hasselfelde schlossen der HKV und der Bergverein Hüttenrode eine Kooperationsvereinbarung. Damit soll die historisch gewachsene Verbindung von Bergbau und Köhlerei auch in Gegenwart und Zukunft lebendig gehalten und intensiviert werden. Peter Feldmer, Präsident des Harzer Köhlervereins, und Andreas Pawel, Berghauptmann des Bergvereins Hüttenrode, unterzeichneten eine entsprechende Urkunde. So wird erstmals auf regionaler Ebene das umgesetzt, was beim Europäischen Köhlertreffen 2019 in Hardehausen auf europäischer Ebene seinen Anfang nahm. Dort hatten die Vereinigung Europäischer Bergmanns- und Hüttenvereine e.V. (VEBH) und der Europäische Köhlerverband e.V. (EKV) die wechselseitige Ehrenmitgliedschaft vereinbart. Kurt Wardenga, Vorsitzender der VEBH, und Karl Josef Tielke, Präsident des EKV, hatten dies mit dem Austausch von Ehrenurkunden besiegelt. (Foto: Harzer Volksstimme/Karoline Klimek)
Im Herbst 2018 verwüsteten Unwetter auch das Köhlerdorf Zoppè di Cadore in den Dolomiten. Auch der Meilerplatz wurde stark beschädigt. Aus den Reihen der Mitglieder des Europäischen Köhlerverbandes gab es umgehend Initiativen, die Köhler in Zoppè beim Wiederaufbau ihres Platzes zu unterstützen. Beim Eröffnungsabend des 12. Europäischen Köhlertreffens am 22. August 2019 in Hardehausen wurde eine Hutsammlung gestartet, um die finanziellen Möglichkeiten zum Wiederaufbau zu erweitern. Der Schirmherr des Europatreffens, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, stockte die gesammelte Summe mit einer namhaften Spende auf. In den letzten Augusttagen 2020 konnten die Freunde der Union di Ladign de Zoppè nun ihren wiederhergestellten und erweiterten Meilerplatz wieder eröffnen. Wir freuen uns mit ihnen und wünschen gute Zeiten auf diesem schönen Fleckchen Erde so nah am Himmel... Allzeit GUT BRAND!!!
Vom 03. - 05. Mai 2019 kam das Präsidium des Europäischen Köhlerverbandes e.V. zu seiner 22. Sitzung in Baiersbronn zusammen. Präsidiumsmitglied Thomas Faißt hatte in die traditionsreiche Köhlerregion des Nordschwarzwaldes eingeladen und für den ersten Abend mit Dr. Bernd Görlach (Tübingen) einen ausgewiesenen Experten zu einem Referat über Bedeutung und Einsatz von Pflanzenkohle insbesondere in der Landwirtschaft gewinnen können. So konnten sich die Köhler über einen weiteren „nahen Verwandten“ im Dienst an einer gesünderen Zukunft kundig machen. Themen der Präsidiumssitzung waren u.a. das 12. Europäische Köhlertreffen im August, die Veranstaltungsplanungen bis zum 25-jährigen Bestehen des EKV im Jahr 2022, neue Erkenntnisse zur Geschichte der Köhlerei, Fragen der Sicherheit und des Arbeitsschutzes am Meiler und die möglichen Perspektiven von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei als immaterielles Kulturerbe. Bei Besuchen im Wilhelm-Hauff-Museum (Die Köhlererzählung„Das kalte Herz“ hat ihren Ursprung in Baiersbronn!) und im Kulturpark Glashütte Buhlbach wurde die Wald- und Waldgewerbetradition dieser Region eindrucksvoll erlebbar. Merino Mattiuzzi aus dem Dolomitendorf Zoppè di Cadore stellte mit bewegenden Worten und bedrückenden Bildern die Verwüstungen durch die Sturm- und Unwetterkatastrophe vom November 2018 in ihrer Heimat vor. Zum festlichen Abschlussabend im Nationalparkstüble des Hotels Tanne in Tonbach waren auch Landrat Rückert, der Chef der Klosterbrauerei Alpirsbach und Vertreter der Tourismusregion gekommen. In ihren Grussworten stellten sie kreative Bezüge zwischen Begriffen der Köhlerei und technologischen Begriffen unserer Zeit her und betonten die Bedeutung der europäischen Kultur und Zusammenarbeit. EKV-Präsident Karl Josef Tielke dankte Thomas Faißt und seinen Helferinnen und Helfern für ihre herzliche Gastfreundschaft und vorzügliche Vorbereitung des Treffens. Mit einem Zitat von Christoff Weigel aus einer Publikation von 1698 im Kontext der aufkommenden Enzyklopädien zur zentralen Bedeutung der Holzkohle schloss er den offiziellen Teil: „Wo würde der Welt grössester Reichthum/Gold und Silber bleiben/wo das Kupffer/Zien/Eisen/Bley und Quecksilber hergenommen/von dem kießigsten Quartz und Berg-Steinen abgesondert/und zu allgemeinem Nutzen gereiniget werden/wo nicht die Glut der angefeuerten Kohlen hierzu das beste thäte/und das/was durch der Flammen Hitze verbrennet und zernichtet würde/entdeckte und belebete.“ (Fotos, auch in der Rubrik „Bildergalerie“: Teresa Tielke)
Mit diesem Titel ist im Dezember eine kleine Schrift von Ulrike Lemmel auf den Markt gekommen, die wir hier gern empfehlen wollen. In locker aufgemachten Dialogen wird besonders für jüngere Leseratten (aber durchaus auch im gehobenen Alter gut verträglich!) Wissenswertes zur Holzkohle, zur geschichtlichen Entwicklung der Köhlerei und zum Alltag der Köhler lebendig und anschaulich dargeboten. Zahlreiche Fotos illustrieren die dargestellten Themen. Das Ganze ist schon eine Art kleines Einmaleins der Köhlerei und macht neugierig darauf, mehr darüber zu entdecken.
Erhältlich in der Harzköhlerei Stemberghaus unter stemberghaus@harzkoehelrei.de zum Preis von 7,50 EURO plus Porto.
Liebe Freunde in unserem europäischen Verbund,

von Herzen wünsche ich euch, euren Lieben und allen Köhlerfreunden, die an euch hängen, frohe und gesegnete Ostern!!!
Dass ich einmal einen Ostergruss in einer solchen Zeit schreiben würde, hätte ich noch bis in den Anfang des Jahres für undenkbar gehalten. Aber seit einigen Wochen wird unsere vertraute Welt auf links gedreht, und vermutlich bleibt danach nichts so wie es war…
Dass wir mal für eine Saison vielleicht keine Meilerwochen und Köhlerfeste haben werden, finde ich nicht erschreckend. Das können wir alles später nachholen. Jetzt geht es um mehr, und wir alle stehen deutlicher als je zuvor in Verantwortung füreinander und für unsere Mitmenschen, besonders für die stark gefährdeten.
Was mich wirklich erschreckt, sind Nachrichten von Landesgrenzen in Europa, die geschlossen werden, und an denen Menschen aus Nachbarländern beschimpft, sogar mit Eiern beworfen werden! Ist das Europa? Jean Claude Juncker fragt da in diesen Tagen zurecht, ob es wirklich irgendjemand gibt, der glaubt, man könne eine weltweite Epidemie mit der Schliessung von nationalen Grenzen bekämpfen. Eine solche Epidemie kennt - wie auch unser Meilerduft - keine Grenzen! Helfen wird nur völliger Verzicht auf egoistische Rettungsversuche und nationale Alleingänge, stattdessen schnelles Besinnen auf grenzüberschreitende Solidarität. Kein einziges Land gilt „first“, die ganze Menschheit allein ist „first!!!
Ich wünsche uns allen, dass wir unsere gewachsenen Verbindungen in einer solchen Katastrophe nicht einfach über Bord werfen, sondern uns gerade jetzt umeinander sorgen und fest im Herzen haben!!! Es wird sicher ein „danach“ geben, und ich freue mich schon jetzt darauf, euch dann alle wiederzusehen und herzlich in die Arme zu schliessen…

Seid herzlich gegrüsst und bleibt gesund

Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -

P.S.
Der Köhlerhumor bleibt allerdings auch in solchen Zeiten lebendig. Unser Köhlerfreund Dietmar Nagel aus Walhausen empfiehlt eine absolut wirksame köhlertypische Schutzmassnahme:
"unser rotes Köhlerhalstuch kann auch gut als Mundschutz eingesetzt werden, sofern ihr es seit dem letzten Meilerfest nicht gewaschen habt, bietet der noch enthaltene Restmeilerrauch vielleicht noch Schutz gegen das Coronavirus."
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlerverbandes!

Vor ein paar Wochen schickte mir unser englischer Köhlerfreund Pete Etheridge (im August in Hardehausen und Giershagen dabei) einen Beitrag für den neuen Köhlerboten. Sein Bericht endete mit einer Passage, die ich gern an den Beginn meines Briefes stellen möchte. Pete schreibt darin:
"Was auch immer mit dem Brexit passiert, ich kann zwei Dinge garantieren:
1) Ich möchte die EU nicht verlassen und ich möchte nicht, dass zwischen den Ländern neue Barrieren gebaut werden. Wir haben alle so viel gegeben, um diese Barrieren abzubauen.
2) Wir sind uns einig in unserer Liebe zur Holzkohle. Was auch immer politisch passiert, Ihr seid alle unsere Familie und jederzeit bei uns am Kamin willkommen."
Dieses Bekenntnis hat mich stark angesprochen, weil in diesen Sätzen eine Haltung zum Ausdruck kommt, von der ich hoffe, dass sie von allen Köhlerfreunden in Europa geteilt wird! Und ein Satz wie "...ich möchte nicht, dass zwischen den Ländern neue Barrieren gebaut werden." zielt auf den Kern der Idee eines vereinten und versöhnten Europas! Am stärksten hat dieses Fundament aus meiner Sicht der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker formuliert, wenn er sagt: „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen! Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann. Das Nicht-Zusammenleben-Wollen und das Nicht-Zusammenleben-Können haben im 20. Jahrhundert 80 Millionen Menschen das Leben gekostet.“ Verständigung, Versöhnung und friedliches Miteinander dürfen nie wieder zum Spielball nationalstaatlicher Kraftmeierei werden - nicht in Europa und nicht in der ganzen Welt!!!
Wenn ich an das Jahr 2019 denke, finde ich darin wieder ganz viel Europa in den unterschiedlichsten Nuancen. Da ist auf der grossen politischen Bühne zum einen das endlose Brexit-Drama, da ist zum anderen eine Europawahl, die gerade noch einmal den Rückfall in nationalstaatliche Irrungen und Wirrungen verhindert hat. Aber reicht das aus, um genug Kraft für die Zukunft in einer zunehmend aus den Fugen geratenden Welt und drängender globaler Herausforderungen zu gewinnen? Und was können wir, die wir nicht an den Hebeln der politischen Macht sitzen, in diesem Kräftespiel bewirken?
Im kleinen europäischen Alltag dürfen wir sicher zuerst an unser gelungenes Europäisches Köhlertreffen im August denken, bei dem etwa 400 Köhlerfreunde aus acht europäischen Ländern herzliche europäische Verbundenheit gelebt haben. Die erneute positive Erfahrung unseres lebendigen Europas wollen und dürfen wir nicht für uns behalten. Sie schreit geradezu danach, ansteckend weitererzählt zu werden. Das macht uns stark und daraus können wir Stärke gewinnen für die Zeiten im ganz normalen Alltag in unseren unterschiedlichen Heimaten.
Das mag für die grosse Politik auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, doch nur im kleinen Alltag wächst das, was auch die bedeutsamen Entwicklungen auf lange Sicht prägt. So können auch wir dazu beitragen, dass unser Europa von unten und von innen her wieder Kraft gewinnt. Wenn ich dann an unsere zahlreichen politischen Freunde unterschiedlicher Parteien denke, die gern bei unseren Treffen zu Gast sind, hoffe ich nach wie vor, dass sie sich von unserer Europafreude anstecken und begeistern lassen. Und da zeigt sich ein weiterer bescheidener Beitrag, den wir für Europa leisten können: die überzeugten Europapolitiker, von denen wir ja inzwischen einige erlebt haben, sollten wir in ihrem Engagement nicht allein lassen, sondern deutlich und erkennbar unterstützen! Das heisst für mich auch, die vielen populistischen Parolen nicht unkommentiert stehen zu lassen, Fakten und Argumente gegen verlogene Behauptungen zu setzen und das in der Tat oft mühsame Ringen um politische Kompromisse nicht pauschal schlechtzureden. Komplexe Herausforderungen sind nun einmal nicht einfach! Wer das nicht sehen will oder stumpf behauptet, dass alles doch letztlich ganz einfach wäre, würde besser zuerst seinen Verstand einschalten. Verständigung angesichts unterschiedlicher Anschauungen und Interessen fällt selten vom Himmel und muss in der Regel mühsam ausgehandelt werden. Wenn am Ende eines solchen Prozesses dann nicht Sieger und Verlierer dastehen, sondern jeder und jede positiver Teil eines fairen Ergebnisses sein kann, ist mir um die Zukunft Europas nicht bange. Das lässt sich im kleinen Alltag praktizieren und für das grosse Ganze dann auch erhoffen...
Liebe Köhlerfreunde!
Mit Europa im Herzen wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2020, in dem ich mich wieder auf echte Begegnungen mit euch freue…
Allzeit GUT BRAND
Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
Jetzt geht es wieder los mit der Köhlerei!!! Die Köhlerfreunde in Neukirchen (Oberbayern) konnten es gar nicht abwarten und haben schon einen Meiler aufgeschichtet - umgeben von hohen Schneebergen (gut zu sehen bei facebook unter Köhlerverein Neukirchen e.V.). Angezündet haben sie Ihren Wintermeiler schon am 17. Februar. Auf www.europkoehler.com wächst derweil unsere Liste der Meilertermine des laufenden Jahres von Tag zu Tag. Wer seinen Meilertermin darunter vermisst, ist herzlich eingeladen, diesen für die Veröffentlichung mitzuteilen (info@europkoehler.com)... Bei den Meilerwochen gibt es auch in diesem Jahr auffällig viele Meiler mit jungen Leuten (Kindermeiler/Schülermeiler..) und Kooperationen mit Freilichtmuseen. Auch einige Ortsjubiläen werden wieder mit einem Meiler gekrönt. Reichlich Gelegenheiten also, unser traditionsreiches Handwerk auch in diesem Jahr live, in Farbe und mit seinem unvergleichlichen Duft zu erleben. Dieses immaterielle Kulturerbe lebt!!! Allen Besuchern ein herzliches Willkommen, allen Köhlerinnen und Köhlern ein gutes Gelingen am Meiler und ein kräftiges GUT BRAND… (Foto: Jochen Tack, Essen)
Jetzt geht's los: vom 22. - 25. August 2019 findet in Hardehausen und Giershagen das 12. Europäische Köhlertreffen statt. Fast 400 Köhlerfreunde aus 8 europäischen Ländern werden die Tage miteinander gestalten. Beim Begrüssungsabend am Donnerstag im Festzelt in Hardehausen wird neben dem Schirmherrn, dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, auch der heilige Köhler Alexander Carbonarius auf besondere Weise unter den Gästen weilen. Auch die Spitze der europäischen Vereinigung der Bergmanns- und Hüttenvereine wird vertreten sein. Der Freitag findet komplett in Giershagen statt, die Mitgliederversammlung schon am Vormittag, für Gäste in dieser Zeit eine Rundfahrt im Sauerland. Nachmittags werden Spuren der Bergbaugeschichte in und um Giershagen erkundet. Am Abend wird der Meiler der 3. Giershagener Meilerwoche angesteckt, die neue europäische Köhlerliesel vorgestellt und eine musikalische Reise durch Europa gefeiert. Der Samstag führt nach Paderborn, wo ein Empfang durch das Erzbistum und die Stadt Paderborn ansteht. Direkt anschliessend wird eine mit handgemachter Kohle aus dem EKV in mittelalterlicher Manier gegossenen Bronzeglocke geweiht. (siehe: "Historischer Glockenguss mit Holzkohle" auf dieser Seite). Danach bleibt Zeit für einen Stadtbummel oder Führungen durch den Dom, die ottonische Kaiserpfalz und das weltweit grösste Computermuseum. Am Abend dann im Festzelt in Hardehausen der Abschlussabend mit Köhlergeselligkeit, alter Musik und westfälischem Buffet. Vor der Abreise am Sonntag besteht noch die Möglichkeit zu einer Stippvisite am Giershagener Meiler. Die gastgebenden "Köhlerfreunde der Zisterzienser von Hardehausen" und der Förderverein "Unser Giershagen" laden mit dem Europäischen Köhlerverband ein, Kultur und Landschaft, Köhlerei- und Bergbaugeschichte des Warburger Landes und des östlichen Sauerlandes kennenzulernen und die europäische Köhlerkultur nach allen Regeln der Kunst zu leben.
Dass die Holzkohle, die wir Köhler auf traditionelle Weise brennen, zu weitaus bedeutsameren Zwecken als zum Grillen gedient hat, erzählen wir in der Regel in der Art einer historischen Rückschau auf die Hochzeiten der Köhlerei. So war es für mich ein Glücksfall in der Gegenwart, dass ich jetzt am Projekt eines Glockengusses nach einer mittelalterlichen Rezeptur beteiligt war. Am 28. Juli 2018 wurde im Rahmen des Paderborner Domjubiläums für die Bartolomäuskapelle eine sogenannte Bienenkorbglocke nach Theophilus Presbyter gegossen. Die Bronze dazu wurde in einem aus Lehm gebauten Brennofen mit unserer traditionell gebrannten Holzkohle geschmolzen. Die dazu notwendige Temperatur von mehr als 1000° Celsius lässt sich ohne Zuhilfenahme moderner Technik nur mit Holzkohle erreichen. Das Zusammenspiel mit Glockengiesser Dr. Bastian Asmus (www.archaeometallurgie.de) und seinen Mitarbeitern war für mich eine lebendige Zeitreise in die Zeit des frühen montanen Verbundes von Bergbau, Köhlerei und Hüttenwesen. Das war schon ein Köhlertraum, und für das Brennen dieser Kohlen hatten jeder Schweisstropfen und jede Nachtwache einen doppelten Wert; das war der edelste Zweck für den ich jemals Kohlen gebrannt habe!!! (Karl Josef Tielke, Foto: Teresa Tielke, weitere Fotos in der Rubrik "Filme&Fotos")
Die 21. Präsidiumssitzung des EKV fand vom 04. - 06. Mai 2018 im oberbayrischen Bad Kohlgrub statt. Die anwesenden Präsidiumsmitglieder kamen in diesem Jahr aus 6 Nationen - echt europäisch eben. Zum Eröffnungsabend der Präsidiumssitzung konnte Stefan Mayr, der Vorsitzende der gastgebenden Köhlerfreunde Bad Kohlgrub, auch Gäste aus Kommunal- und Landespolitik sowie Tourismus begrüssen. Im Verlauf dieses Abends zeichnete der Präsident des EKV Karl Josef Tielke den Bad Kohlgruber Tim Mauri für seinen besonderen Einsatz mit einer Urkunde als Jungköhler aus. Neben aktuellen Berichten standen der Rückblick auf das 11. Europäische Köhlertreffen 2017 in Lembach (Frankreich) und den 20. Geburtstag des EKV 2017 im Erzgebirge sowie der Ausblick auf das 12. Europäische Köhlertreffen 2019 in den beiden westfälischen Orten Hardehausen und Giershagen auf der Tagesordnung. Eine intensive und argumentative Aussprache stellte die Frage in den Mittelpunkt, welche Konsequenzen die Auszeichnung von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei als immaterielles Kulturerbe für die aktive Ausübung unseres Handwerkes und die angewandten Techniken, Arbeitsmittel habe. Dabei bestand Einvernehmen, dass Kultur und Haltungen der Köhlervorfahren ein zentraler Bestandteil der Weiterentwicklung und Überlieferung sein sollen. Einen lebendigen Einblick in die vielfach vom Wald geprägte Geschichte und Kultur Bayerns konnten die Präsidiumsmitglieder beim Besuch der Bayrischen Landesausstellung „Wald, Gebirg und Königstraum - Mythos Bayern“ im Kloster Ettal bekommen. Im Begleitprogramm dieser Landesaustellung werden die Bad Kohlgruber Köhler vom 13. - 20. Juni 2018 dort mit einem Meiler das alte Köhlerhandwerk präsentieren. In den guten Begegnungen und Beratungen zeigte sich erneut, wie prägend der europäische Gedanke im EKV lebt! Mit grossem Köhlerdank an die herzlichen Gastgeber der Köhlerfreunde Bad Kohlgrub endeten die Tage in Bayern. (Fotos (auch in der Rubrik „Bildergalerie“: Ursula Kopshoff und Teresa Tielke)
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlerverbandes!

Auch im bald zu Ende gehenden Jahr 2018 habe ich zusammen mit Teresa wieder einige Köhlertouren unternommen. Und jedesmal ist es eine grosse Freude, alte Bekannte oder unbekannte Neue in ihren jeweiligen lokalen Zusammenhängen zu erleben, beim Heimspiel sozusagen. Die Begrüssung und der weitere Kontakt sind in allen Fällen von einer unübertrefflichen Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit geprägt - unter Köhlern eben! Beim Rückblick auf die Begegnungen dieses Jahres bleiben mir besonders die starke Heimatverbundenheit und das grosse Engagement für die Zukunft der eigenen Heimat in Erinnerung. Das begeistert mich immer wieder und verdient Hochachtung. So gut wie alle sind stolz, gerade dort beheimatet zu sein, wo sie leben. Und damit bewegen sie sich in einem Geist, der unserer Zeit einen markanten Stempel wie eine Signatur aufzudrücken scheint: Heimat und Heimatliebe sind wieder salonfähig geworden bis in die kleine und grosse Politik hinein, wenn ich an all die Heimatministerien und Heimatpflegeprogramme im Bund und in Ländern denke. So viel wie in unseren Tagen ist seit Jahren nicht mehr über Heimat gesprochen und geschrieben worden. Vor ein paar Jahren sah das noch völlig anders aus!
Da könnten wir als Verband, der ein altes Handwerk auf seine Fahnen geschrieben hat, doch vollends zufrieden sein mit diesem neuen (alten) Zeitgeist! Bei allem Respekt vor dieser Entwicklung gilt es doch, das ein oder andere zu präzisieren. Wenn jetzt so viele öffentliche Einflussnehmer auf die Karte Heimat setzen, bleibt manchmal offen, mit welchen Absichten und Interessen sie das tun. Vielleicht ist auch erlaubt nachzufragen, ob Heimatliebe allein ausreicht, um sich in unserer ziemlich zerrissenen und komplizierten Welt zu orientieren und zu bewegen? Bleibt das am Ende vielleicht doch nur ein Rückzug in die Idylle, der andere Zusammenhänge der Wirklichkeit ausblendet? Wenn die Liebe zur eigenen Heimat (gelegentlich noch populistisch befeuert) sogar nur abschätzig auf die anderen und deren Heimat blicken lässt, wachsen die Sorgen um den Zusammenhalt unserer Welt erheblich. Wie könnte ein zukunftsweisendes Verständnis von Heimat aussehen, das sich nicht allein mit sich selbst begnügt?
Eine Erfahrung aus den letzten Wochen legt eine mögliche Spur:
In den ersten Novembertagen konnten wir in den Medien sehen und lesen, dass in Italien fürchterliche Unwetter ganze Landstriche verwüsteten. Dank der Bilder und Kommentare, die unser Köhlerfreund Zeno aus Zoppè di Cadore verbreitete, wurde schnell klar, dass unsere Freunde in Zoppè mitten in dieser Katastrophe steckten. Da wurde mir Angst und Bange, denn noch vor wenigen Jahren hatten wir mit grosser Begeisterung ihre überragende Gastfreundlichkeit bei unserem europäischen Köhlertreffen genossen und uns an ihrer wunderschönen Heimat erfreut. Und dann ist mir plötzlich dieses weit entfernte kleine Bergdorf in den Dolomiten ganz nah; ich fühle mich stark verbunden - so als wäre das auch meine Heimat - Heimatliebe? Während ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass ich mich auch einer ganzen Reihe anderer Orte (natürlich Köhlerdörfer!) so nah verbunden fühle. Manchmal sage ich auf der Fahrt dann: „Wenn ich hierher fahre, ist das wie Heimat für mich!“ Und das hat mit den ersten Sätzen dieses Briefes zu tun - mit dem Erleben eurer aller Heinmatliebe! Dieses Erleben lässt in mir immer mehr Respekt vor euren unterschiedlichen Heimaten wachsen, und daraus entsteht noch mehr: Bei all unseren Besuchen und Kontakten finde ich Gefallen an eurer Heimat, erfreue mich an deren Besonderheiten und Eigenheiten, teile eure Freuden und Sorgen. Ganz wie in einem verbundenen Netz, das auch die Heimat der anderen wertschätzt, offen ist für deren Besonderheiten und tolerant mit deren Eigenarten! Ich denke, das eine solche Heimat- und Weltsicht die zwingend nötige Ergänzung zu einer Fixierung auf eine Heimatsicht ist, die nur die eigene Heimat gelten lässt und alles andere als geringer ansieht. Die Mixtur aus Heimatverbundenheit und Heimatoffenheit kann dann zu einem zentralen Baustein für ein friedliches und respektvolles Miteinander zwischen Heimaten, zwischen Kulturen, Völkern und Nationen werden.
Im Miteinander unseres Verbandes können wir das intensiv bei unseren europäischen Begegnungen erleben. Wir sind ja so etwas wie ein Netzwerk von Köhlerheimaten in Europa. Der deutsche Dichter Hermann Hesse hat eine solche Sicht in einem Satz treffend beschrieben: „Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus“. Gönnen wir uns die ein oder andere Stunde solcher Heimat! Nicht nur in diesen weihnachtlichen Tagen, sondern auch im kommenden Jahr und weiter…
Wenn wir sagen und leben können: „Meine Heimat - Deine Heimat - Unsere Heimat(en)“, wäre das eine solide und zukunftsweisende Perspektive für unseren Köhlerverband in einem vereinten Europa und in einer bewegten Welt. Unter einer solchen Leitidee möchte ich gern mithelfen, unser aller Heimat(en) unter dem Dach des EKV zusammenzubringen und zusammenzuhalten!
Liebe Köhlerfreunde!
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2019, in dem ich mich wieder auf echte Begegnungen mit euch und ganz besonders auf unser 12. Europäisches Köhlertreffen vom 22. - 25. August in zwei meiner Köhlerheimaten Hardehausen und Giershagen freue…

Allzeit GUT BRAND
Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
Der 20. Geburtstag des EKV wurde mit einer Kette von Höhepunkten begangen: Empfang durch Bürgermeister Uwe Staab im Rathhaus Eibenstock; Begegnungsabend in der im Aufbau befindlichen Schauköhlerei in Sosa; Fachsymposium zur Köhlereigeschichte und zum frühen montanen Verbund "Bergbau, Köhlerei und Hüttenwesen" in ausgewählten Regionen; Exkursion in die Montanregion Erzgebirge mit Stationen in der zum Erntedank festlich geschmückten Kirche in Sosa, in Annaberg-Buchholz und im "Frohnauer Hammer"; Begrüssung an der Köhlerhütte Fürstenbrunn durch "Köhler Schmidt"; Festabend mit Reden und Grussworten (Präsident Karl Josef Tielke, Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel, Bürgermeister Uwe Staab und der Sosaer Ortsvorsteher Tobias Unger, Repräsentanten der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine: Kurt Wardenga, Vorsitzender des Bundesverbandes und Vizepräsident der Europäischen Vereinigung, Vertreter des Landesverbandes Sachsen), einer Talkrunde zu den Anfängen des EKV, leckerem Essen von Heiko Schmidt, Musik der Sosaer Köhlermusikanten und am Ende Köhler und Bergleute verbunden durch das rote Köhlertuch... Auf dem Foto überreichen Zeno und Merino von unseren Köhlerfreunden aus Zoppè eine vom Holzkünstler Merino Mattiuzzi eigens angefertigte Holzplakette mit den Austragungsorten der bisherigen europäischen Köhlertreffen. Weitere Fotos von Marion und Reinhard Schandelle und Teresa Tielke in der Fotogalerie.
Noch bis in den Januar 2019 ist mit der grossen Archäologie-Ausstellung Ausstellung "Bewegte Zeiten" im Berliner Gropius-Bau der letzte grosse Höhepunkt des europäischen Kulturerbejahres "Sharing heritage" geöffnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr der Ausstellung und des gesamten Kulturerbejahres. Das Motto dieses Jahres interpretierte er in einer Art Kurzformel so: "das gemeinsame Erbe miteinander teilen und sich so dieses gemeinsamen Erbes bewusst werden. Europa ist der Kontinent der ständigen Erneuerung, nicht obwohl, sondern weil er auch der Kontinent der Erinnerung, des historischen Bewusstseins ist." Das deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz fordert in seinem Berliner Appell "Kulturerbe ist die Zukunft Europas" u.a. "In einer Welt der Umbrüche und der Verunsicherung muss sich die Europäische Union mehr denn je ihres gemeinsamen Kulturerbes bewusst werden... Kulturerbe ist zugleich Vergangenheit und Zukunft wie auch die gemeinsame Klammer europäischer Identität." Der Europäische Köhlerverband e.V. sieht seine Aktivitäten in genau dieser Perspektive. In der Pflege und Überlieferung des Köhlerhandwerkes und der Teerschwelerei geht es uns nicht allein um Handwerk und Technik, sondern ebenso um die damit verbundenen kulturellen und sozialen Tradtionen und Werte mit all ihren regionalen Ausprägungen im Horizont der Geschichte und Zukunft eines vereinten Europas.
In der Dokureihe „Neue Meister, altes Handwerk“ besucht ARTE junge Handwerker in Europa, die innovative, nachhaltige Produkte entwickeln. Am 04. Januar stehen das Köhlerhandwerk und der Köhler Marcus Waldinger (EKV-Mitglied!) im Mittelpunkt. Der Sender schreibt dazu: „Tagelang wacht der Köhler Marcus Waldinger mitten im Wald auf seinem rauchenden Meiler, um hochwertige Holzkohle zu erhalten. DieLeidenschaft für dieses mittelalterliche Handwerk, das in Deutschland heute fast als ausgestorben gilt, hat er schon als Zwölfjähriger entdeckt
Obwohl die Köhlerei in Deutschland heute fast als ausgestorben gilt, hat Marcus Waldinger schon als Zwölfjähriger die Leidenschaft für dieses aus dem Mittelalter stammende Handwerk entdeckt. Tagelang wacht er mitten im Wald auf seinem rauchenden dampfenden Meiler, um hochwertige Holzkohle zu erhalten. Wie eine Prinzessin, erklärt Marcus, müsse er den Meiler behandeln. Allein der Aufbau des Meilers ist schon eine Wissenschaft für sich: Auf einer lehmhaltigen Bodenplatte werden etwa 160 Tonnen Holz um die Quandel – einen Schacht aus Stöcken – gestapelt, oben mit Grassoden, frischem Wiesenheu und Kohlerde abgedeckt und schließlich in dem Kamin – der Quandel – entzündet. An der Farbe des Rauches muss Marcus den Zustand im Inneren erkennen und ablesen, was der Meiler braucht. Nach fünf langen Tagen und Nächten ist die Kohle fertig und die Ernte kann beginnen. Marcus setzt auf Nachhaltigkeit: Das Buchenholz kommt aus Wäldern im Umkreis von 20 Kilometern. Bei einem Grillfest demonstriert der Grillmeister, dass sich die hochwertige Holzkohle durch einen hohen Brennwert auszeichnet und daher rückstandsfrei und geruchlos verbrennt. Auch als Dünger sei seine Kohle einsetzbar, so Marcus zu einem benachbarten Landwirt. Zu seinen Kunden und Kundinnen pflegt er engen Kontakt, weil er vermitteln möchte, dass der Prozess des Kohlemachens etwas Besonderes ist. 30 Tonnen Holzkohle produziert der passionierte Köhler mit Unterstützung seiner Familie jedes Jahr und seine Leidenschaft ist ansteckend. Die 16-jährige Tochter hat schon gemeldet: Sie will auch Köhlerin werden!“
Seit einigen Tagen rauchen in den Köhlereiregionen Europas wieder die Meiler der Saison 2018. Die ersten Meiler sind angesteckt, das erste Meilerfest ist gefeiert, die erste Kohle ist geerntet. Ganz früh starteten Köhler in Wieden (Schwarzwald). Dort gab es erstmals einen Wintermeiler, über den die "Landesschau Baden-Württemberg" des SWR Fernsehen BW am 03.01.2018 in Bild und Ton berichtete. Auf www.europkoehler.com haben wir mittlerweile 100 Meilertermine des laufenden Jahres gelistet. Wer seinen Meilertermin darunter vermisst, ist herzlich eingeladen, diesen für die Veröffentlichung mitzuteilen (info@europkoehler.com)... Mehr als 30 Meiler werden allein im Mai schwelen und belegen so erneut die Gültigkeit des alten Harzer Köhlerliedes "In dem schönen Monat Mai zieht der Köhler in sein Hai (Kohlgehölz)…". Bei den Meilerwochen gibt es in diesem Jahr auffällig viele Meiler mit jungen Leuten (Kindermeiler/Schülermeiler..) und Kooperationen mit Freilichtmuseen. Auch einige Ortsjubiläen werden wieder mit einem Meiler gekrönt. Reichlich Gelegenheiten also, unser traditionsreiches Handwerk auch in diesem Jahr live, in Farbe und mit seinem unvergleichlichen Duft zu erleben. Dieses immaterielle Kulturerbe lebt!!! Allen Besuchern ein herzliches Willkommen, allen Köhlerinnen und Köhlern ein gutes Gelingen am Meiler und ein kräftiges GUT BRAND… (Foto: Jochen Tack, Essen)
2018 ist Europäisches Kulturerbejahr! Mit einer Vielzahl an Veranstaltungen und Aktivitäten feiert Europa sein grenzüberschreitendes kulturelles Erbe.
Staatsministerin für Kultur und Medien, Professor Monika Grütters sagte bei der Eröffnung: „Mit dem Europäischen Kulturerbejahr laden wir dazu ein, im Austausch über unsere gemeinsamen Wurzeln und Werte der Seele Europas nachzuspüren. Die Frage danach, worauf Europa aufgebaut ist, was uns ausmacht als Europäerinnen und Europäer, ist heute drängender denn je angesichts der vielerorts zu beobachtenden Erosion der europäischen Einigung. Ich bin überzeugt: Nur als Wertegemeinschaft hat die Europäische Union eine Zukunft! Denn nur so weckt die europäische Idee jenen Enthusiasmus, der Europa vor einem Rückfall in Abschottung, Gewalt und Unfreiheit bewahren kann.“
Das Europäische Kulturerbejahr 2018 findet in Deutschland unter dem Motto „SHARING HERITAGE“ (Erbe teilen) statt und geht auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück. Es orientiert sich an zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmten Themen unter der Grundidee „Das Europäische im Lokalen entdecken“ mit besonderen Akzenten auf dem baulichen und archäologischen Erbe. Das archäologische Kulturerbe wird ab 21. September 2018 in der Ausstellung "Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland" im Martin-Gropius- Bau in Berlin dargestellt. Die deutschen Aktivitäten setzen auch einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung des Kulturerbes an Kinder und Jugendliche.
Die digitale Plattform www.sharingheritage.de ist die zentrale Anlaufstelle für alle Aktivitäten rund um das Kulturerbejahr. Sie dient Interessierten zur Information über das Europäische Kulturerbejahr 2018 in Deutschland und stellt dar, was wann und wo im Rahmen des Jahres passiert. Darüber hinaus dokumentiert die Plattform bereits abgeschlossene Veranstaltungen und Projekte. Hier können sich alle, die mitmachen – egal ob große geförderte Leuchtturmprojekte oder zivilgesellschaftlich Engagierte auf lokaler Ebene – wiederfinden, präsentieren und vernetzen.
Vom 31. März - 02. April 2017 fand die 20. Präsidiumssitzung des EKV im alten Harzer Köhlerdorf Wolfshagen statt. Neben aktuellen Berichten standen die Vorbereitung auf das 11. Europäische Köhlertreffen 2017 in Lembach (Elsaß), sowie Überlegungen zum 20. Geburtstag des EKV im Herbst dieses Jahres an. Die im Vorjahr begonnenen Beratungen über eine Anpassung der Satzung an die Veränderungen in der Mitgliederstruktur und eine verbindlichere Europäisierung der Gremien konnten mit der Formuliereung entsprechender Anträge für die Mitgliederversammlung abgeschlossen werden. Vorüberlegungen für die im Sommer turnusmäßig anstehenden Neuwahlen schlossen sich an. Im Rahmen der Sitzung konnte Kurt Jacob (verantwortlich für die freie Schriftenreihe des EKV) das erste Exemplar des neuen Heftes "Vom Holz zu Kohle und Teer - Die Verwandlung von Holz im Meiler oder Teerofen zu neuen Produkten" an Präsident Karl Josef Tielke überreichen. Der Autor dieses Heftes, unser langjähriges Mitglied Gerd Heil, hat darin die chemischen Prozesse der Pyrolyse nicht nur verständlich beschrieben, sondern mit einem gefilmten Laborversuch anschaulich dargestellt. Er hat das Heft den Mitgliedern des EKV zum zwanzigjährigen Bestehen gewidmet. Neben den Präsidiumsberatungen gab es ausgiebige Möglichkeiten, Einblicke in die Kultur der Harzregion und die lokale Bergbau- und Köhlereigeschichte zu erleben. So begrüssten die "Wolfshäger Hexenbrut" und der Chor der Wolfshäger Meilerfreunde ihre Gäste am ersten Abend zünftig und mitreissend. Stadt- und Ortsbürgermeister und der Vorsitzende des Harzclubs zeigten sich erfreut, dass Wolfshagen für drei Tage ein Mittelpunkt Europas sein dürfe. Mit dem Besuch des Weltkulturerbes Rammelsberg und einer Untertageführung zur historischen Wasserführung in diesem bedeutendsten Harzer Bergwerk konnten die Präsidiumsmitglieder mit Begleitung den Dreiklang von Bergbau, Köhlerei und Hüttenwesen in der frühen Montangeschichte handfest erfahren. Beim Abschlussabend stellte Gerd Heil das in seinem Auftrag nach historischen Vorlagen nachgebaute Pechhorn optisch und akustisch vor. In den guten Begegnungen zeigte sich erneut, wie prägend der europäische Gedanke im EKV lebt!!! Mit grossem Köhlerdank an die herzlichen Gastgeber der Wolfshäger Meilerfreunde machten sich alle auf die Heimfahrt. (Foto: Karl Heinz Kordt, weitere Fotos in der Rubrik "Bildergalerie")
Am gestrigen Sonntag ging am Fusse der Burg Fleckenstein das 11. Europäische Köhlertreffen zu Ende. Mehr als 400 Köhler und Köhlerfreunde aus ganz Europa durften vier Tage in die elsässische Kultur und Lebensart eintauchen. In der konzentrierten Mitgliederversammlung beschlossen die Mitglieder u.a. den Namen in "Europäischer Köhlerverband e.V. " zu ändern, einige Passagen der Satzung neu zu fassen, ein neues Präsidium zu wählen (für vier Jahre: Präsident Karl Josef Tielke, Vizepräsidenten Doris Wicki und Peter Feldmer, Schatzmeister Meinolf Kopshoff, Schriftführer Wilfried Luther) und das 12. Europäische Köhlertreffen 2019 nach Hardehausen und Giershagen zu vergeben. Neue europäische Köhlerliesel in der Nachfolge von Saskia Abstreiter wird für zwei Jahre Amélie Leflaec. Beim Köhlerabend am Samstag gab es herzliche Dankesworte und -geschenke der Teilnehmergruppen für die vorzüglichen Gastgeber. Der oekumenische Gottesdienst im Innenhof der Burg Fleckenstein mit Köhlerchor und Bläsergruppe setzte einen würdigen Schlusspunkt. In der Herzkammer Europas konten die Köhler und Köhlerfreunde in ihren Begegnungen erneut die lebendige und verbindende Kraft der europäischen Idee intensiv erleben und neue Freude an Europa tanken! Ein riesiges DANKE den über alle Massen herzlichen und gastfreundlichen Köhlerfreunden "D'Flackstaaner Kohlebranner" - Au revoir Alsace und Willkommen 2019 in Hardehausen und Giershagen...
(Erste Fotos von Teresa Tielke und Hartmut Bisinger in der Bildergalerie, weitere Berichte u.a. über die Mitgliederversammlung folgen)
Zeitgleich mit dem Kinostart des Dokumentarfilms «Köhlernächte» von Robert Müller stellt die Stiftung Fotodok vom 11. 01. - 30. 04. 2018 die Langzeitdokumentation „Die Köhler am Napf“ des Luzerner Fotografen Simon Meyer vor.
Das jahrtausendealte Handwerk der Holzkohle-Herstellung übte auf den gelernten Kunstschmied und heutigen Fotografen Simon Meyer schon immer eine grosse Faszination aus. So nahm er, begleitend zu den Arbeiten von Robert Müller am Dokumentarfilm «Köhlernächte», von 2012 bis 2017 immer wieder die kurvigen Strassen zum «Trachslis», zur «Hängelenflüe», zur «Finsteregg», zum «Unterbramboden» und zu all den anderen Köhlerplätzen im Napfgebiet unter die Räder. Dabei entstand eine umfangreiche und spannende Langzeitdokumentation über die Köhler am Napf – von der einzigen Schweizer Köhlerin Doris Wicki bis zum jungen Nachwuchsköhler Lukas Thalmann. Die eindrücklichen Bilder zeigen nicht nur die handwerklichen Abläufe der zeitintensiven, schmutzigen und körperlich anstrengenden Kohleherstellung, sondern halten auch das lange nächtliche Warten an den schwelenden und Funken sprühenden Meilern fest.
www.fotodok-galerie.ch
Noch ist kein Meilerduft zu riechen - aber überall werden schon die Hölzer für das neue Köhlerjahr vorbereitet ! Eine Ausnahme machten Köhler in Wieden (Schwarzwald). Dort gab es erstmals einen Wintermeiler, über den die "Landesschau Baden-Württemberg" des SWR Fernsehen BW am 03.01.2018 in Bild und Ton berichtete. Die ersten Frühjahrsmeiler werden dann im April angesteckt. Auf www.europkoehler.com wächst inzwischen die Liste der Meilertermine dieses Jahres von Tag zu Tag. Wer seine Meilerwoche darunter vermisst, ist herzlich eingeladen, diese für die Veröffentlichung mitzuteilen (info@europkoehler.com)... Allen Köhlerinnen und Köhlern ein gutes und unfallfreies Gelingen bei den Vorbereitungen und ein kräftiges GUT BRAND!!!
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlerverbandes!

Durch das nun langsam vergehende Jahr 2017 zog sich eine in der - zugegebenermaßen noch jungen - Geschichte unseres Verbandes nie dagewesene Fülle von besonderen Veranstaltungen : von der 20. Präsidiumssitzung im Frühjahr, über das bislang größte Europäische Köhlertreffen im Sommer bis zum 20. Geburtstag des EKV im Herbst brachten alle Ereignisse einen freudigen Glanz in dieses Köhlerjahr. Ich möchte diesen Brief auch dazu nutzen, unseren örtlichen Aktiven, die diese Ereignisse organisiert haben, von Herzen zu danken. Das alles war in echter Köhlermanier gekonnt und mit Leidenschaft, mit ausserordentlicher Gastfreundschaft und europagetränkter Herzlichkeit getan!!!
Auf den ersten Blick betrachtet könnte man danach versucht sein, sich genüsslich zurückzulehnen und mit sich und seiner Köhlerwelt rundum zufrieden zu sein. In der Vorbereitung auf die zweifellos schönen Anlässe habe ich mich das Jahr hindurch immer wieder gefragt, ob es wirklich reicht, wenn wir das alles nur geniessen und zelebrieren. Wäre es nicht mindestens so wichtig, uns inmitten all der frohen Feierlichkeiten auch intensiv mit unseren Grundlagen und Perspektiven zu befassen, der Frage „Wozu sind wir da?“ nachzugehen ? Das hat mir keine Ruhe gelaassen und dazu geführt, dass ich in meiner Ansprache in der Festveranstaltung zu unserem 20. Geburtstag einige Gedanken dazu in den Mittelpunkt gestellt habe. (Der ganze Text unter „Aktuelles“ auf www.europkoehler.com) Ich bin der festen Überzeugung, dass es für uns als Mitglieder eines Verbandes, der die Tradition des Köhlerhandwerkes lebendig halten will, nicht genug sein kann, wenn wir mit unseren Meilern jahrein jahraus gute Holzkohle produzieren und fröhliche Köhlerfeste feiern. Wenn uns nicht klar ist, warum wir das tun, was wir damit in Erinnerung halten und in unsere Zeit und die Zukunft überliefern wollen, bleibt unser Bemühen reine Freizeitbeschäftigung! Letztlich müssen wir uns schon damit befassen, ob es so etwas wie eine zentrale Botschaft aus dem harten Leben und der Alltagskultur der vielen Köhlergenerationen vor uns gibt, die vielleicht als verbindende Vision für unser Wirken als einzelne Köhler, in unseren Vereinen und Gruppen, im Europäischen Köhlerverband und möglicherweise sogar als Impuls in unsere aus den Fugen geratende Gesellschaft und Welt hinein taugen kann!
Nun haben sich unsere Köhlervorfahren nicht gerade als besonders schreibfreudig erwiesen und auch wenig zur Überlieferung des Köhlerlebens hinterlassen. Sie hatten schlicht und einfach genug damit zu tun, mit harter Arbeit das Überleben für sich und ihre Familien zu erkämpfen. Allerdings haben etliche von ihnen die Aufmerksamkeit von Dichtern und Literaten geweckt, die Momente aus dem Köhlerleben in Gedichte, Geschichten und Lieder gefasst und überliefert haben. Ich möchte hier eines der schönsten Köhlergedichte eines unbekannten Verfassers von 1803 zitieren, welches die Fragen nach zentraler Botschaft und Vision auf seine Art exzellent beantwortet:

„Lustig, ihr Köhler! im schaurigen Wald!
Hört, wie der Sturm durch die Tannen verhallt!
Schwarz, wie die Nacht, ist euer Gesicht;
Aber beim Himmel! Das Herz ist es nicht.
Gastfrei und freundlich, und traulich und froh
Theilt ihr den Bissen, das Lager von Stroh;
Weis’t den verirrten Wandrer zurecht,
Haltet Verstellung und Schandthat für schlecht.
Flink nach dem Meiler, ihr Köhler! gesehn,
Daß nur ja keine Löschkohlen entstehn!
Klingend und schwer und stahlblau allein
Müssen die Kohlen des Meilers stets seyn.“

In diesem kleinen, unscheinbaren Gedicht stecken in meinen Augen gelebte Maßstäbe unserer Vorfahren, die auch in unseren wirren Zeiten nicht nur uns, sondern auch den ganz vielen Anderen echte Orientierung geben können. Wäre es nicht lohnend für uns, in diesen Spuren zu gehen? Ich möchte euch mit diesem Brief einladen, die ruhige Zeit „Zwischen den Jahren“ zu nutzen, über uns, unsere Wurzeln und unsere Visionen neu nachzudenken. Vor allem aber, darüber dann miteinander zu sprechen und gut zu handeln!
Ich würde mich freuen, anschliessend von euch darüber zu hören oder zu lesen…
Liebe Köhlerfreunde!
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2018, in dem ich mich wieder auf gute Begegnungen mit euch freue.
Allzeit GUT BRAND
Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlerverbandes e.V. -
Wie schon 2015 hat unser Mitglied Hartmut Bisinger wieder einen Kalender 2018 mit Fotos vom 11. Europäischen Köhlertreffen im Format DIN A 4 quer zusammengestellt. Interessenten können den Kalender zum Preis von 13 € zzgl. Versandkosten direkt bei Hartmut bestellen: Hartmut Bisinger, Schloßstr. 20, D- 95131 Schwarzenbach am Wald, Telefon:09289 9645496,
Email: frankenwaelder@web.de
Der Verwandlung von Holz im Meiler oder Teerofen zu neuen Produkten wie Holzkohle, Holzteer usw. ist das nagelneue Heft 16 unserer freien Schriftenreihe gewidmet. Dem Autor Gerd Heil, langjähriges und verdientes Mitglied im EKV, gelingt es auf knapp 30 Seiten allgemein verständlich und anschaulich die chemischen Prozesse bei der Verkohlung von Holz darzustellen. Zwar ist schon der Text des Heftes mit Grafiken und Schaubildern gut illustriert, doch gewinnt das Heft durch die zugehörige DVD eine ganz eigene Qualität an Anschaulichkeit: so wird ein Laborversuch der Pyrolyse von Holz in allen Phasen filmisch dargestellt. Mit diesem kleinen "Einmaleins der Chemie für Köhler und Teerschweler" werden die chemischen Abläufe sichtbar, die aich ansonsten verborgen im Meiler oder Teerofen abspielen. Weitere Filmbeiträge zum (schweizerischen) Meilerbau, einem doppelwandigen Teerofen, einer Retorte und einem Holzvergaser ergänzen die DVD. Gerd Heil hat Heft und DVD den Mitgliedern des Europäischen Köhlervereins zum zwanzigjährigen Bestehen gewidmet. Heft und DVD wurden in gewohnter Weise von Kurt Jacob redigiert und layoutet. "Vom Holz zu Kohle und Teer" kann ab sofort bestellt werden bei
Herrn Kurt Jacob, Michelsweg 1, D-96529 Mengersgereuth - Hämmern, Telefon: 03675 743263, Mail: kujac@web.de
Deutschland hat Ende 2014 erstmals 27 Traditionen und Wissensformen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Zu den nach intensivem Bewerbungs- und Prüfungsverfahren aufgenommenen lebendigen Traditionen zählen auch Köhlerhandwerk und Teerschwelerei. Eine vergleichbare Anerkennung gibt es schon seit einigen Jahren in Österreich und der Schweiz.
Am 16. März wurden die Vereine und Initiativen, die Träger des immateriellen Kulturerbes sind, in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin ausgezeichnet. Die Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters und Brunhild Kurth, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und sächsische Kultusministerin, überreichten die Urkunden. Präsident Karl Josef Tielke und Ehrenpräsident Heinz Sprengel nahmen als Vertreter des Europäischen Köhlervereins an der Auszeichnungsveranstaltung teil. In einem Podiumsgespräch mit Vertretern von fünf ausgezeichneten Trägergruppen zeigte sich Karl Josef Tielke froh und dankbar über diese Anerkennung: "Mit dieser Anerkennung wird der grossen Bedeutung der Köhlerei und Teerschwelerei in der technischen und kulturellen Entwicklung der Menschheit Rechnung getragen. Ohne das Köhlerhandwerk wäre bis in's 18. Jahrhundert kein Gramm Erz geschmolzen und verarbeitet worden, ohne Teerschweler kein Schiff seetüchtig gewesen. Wir werden auch künftig alles daran setzen, das alte Handwerk unserer Vorfahren in Ehren zu halten, in seiner Vielfalt öffentlich zu praktizieren und den kommenden Generationen zu überliefern!"
Das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ist ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt in Deutschland. Zum immateriellen Kulturerbe zählen traditionelle Bräuche und Feste, Wissensformen, darstellende Künste und Handwerkstechniken. Bis Ende November 2013 gingen in der ersten Bewerbungsrunde 128 Vorschläge aus der Zivilgesellschaft ein. Nach einer Vorauswahl in den Bundesländern und der Evaluierung durch ein unabhängiges Expertenkomitee der DUK wurden im Dezember 2014 die ersten 27 lebendigen Traditionen für das bundesweite Verzeichnis ausgewählt. Eine zweite Bewerbungsrunde wurde kürzlich eröffnet.
Alle 27 Gruppen, die ab sofort mit ihrer Tradition oder Wissensform im bundesweiten Verzeichnis vertreten sind, können fortan für ihre nicht-kommerzielle Arbeit ein Logo nutzen. Es steht für das Motto der Konvention in Deutschland: "Wissen. Können. Weitergeben."
(nach: Mitteilungen der Deutschen UNESCO-Kommission vom 12.12.2014, 10.03.2015, 16.03.2015, Foto: Deutsche UNESCO-Kommission/Christoph Löffler)
Mehr zum Thema in unserer Bildergalerie und unter www.unesco.de
Der Kohlplatz von Georg Geiselhart in Münzdorf ist seit kurzem ein ganz besonderes europäisches Köhlereizentrum: als Geschenke zu Georg's 50-jährigem Köhlerjubiläum hatten viele Gäste in grossen Gläsern Meilererde (Lösche, Stübbe...) von ihren Kohlplätzen mitgebracht und schütteten diesen einzigartigen Köhlergruss auf den im Bau befindlichen Meiler. Mehr als 30 Kohlplätze aus Europa sind nun auf dem Kohlplatz im Reisach präsent und erinnern hier an den lebendigen europäischen Verbund der Köhler im EKV und darüber hinaus...
Mit einem grossen Köhlerfamilienfest in der Festhalle Hayingen wurde dieses ausgesprochen seltene Köhlerjubiläum festlich begangen. Gut 150 Gäste waren der Einladung der Organisatoren Giorgio Luchetta sowie Isolde und Norbert Geiselhart gefolgt und erwiesen dem Jubilar die Ehre. Besonders Köhlerfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung dankten Georg für seine langjährige Fortführung der Köhlerfamilientradition schon in der vierten Generation. In Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste um das Köhlerhandwerk überreichte Karl Josef Tielke dem Jubilar die Ehrenmedaille des Europäischen Köhlervereins.
Zum heutigen Namensfest des heiligen Köhlers Alexander Carbonarius erreichte mich ein überaus herzlicher Dank unserer Köhlerfreunde aus dem Elsaß, der eindrücklich zeigt, wie gut und schön unsere Tage in Lembach nicht nur für uns, sondern auch für unsere Gastgeber in Erinnerung sind! So möchte ich auch an dieser Stelle den größtmöglichen Köhlerdank allen Charbonniers und Charbonnières du Fleckenstein vor und hinter den Kulissen aussprechen, stellvertretend besonders Charles Schlosser und Anne - Rose Hieber!!! Ihr habt mit Engagement und Herzlichkeit ein überragendes Zeugnis unserer europäischen Verbundenheit in unsere Köhlerherzen gebrannt...

"Lieber ​Karl Josef
​​und liebe Köhlerfreunde,
Die Tage verfliegen wie der Meilerrauch im Regenwind. Doch die vielseitigen und bunten Erinnerungen an schöne Tage oben am Fleckenstein vergehen nicht.
Euer Besuch im Elsass war für uns alle ein erfahrungsreiches, belebendes und genussvolles Ereignis. Der Energieeinsatz unseres Teams wurde durch Eure Freundschaft und Eure frohe Laune weitgehend ausgeglichen.
Empfangt dafür unseren besten und tiefsten Dank.
Wir haben versucht Euch ein wenig den Duft der “douce France” spüren zu lassen und anscheinend ist es uns den ersten Reaktionen nach nicht ganz misslungen.
Die zwei Meiler ergaben Ende letzter Woche 8,5 Tonnen echter Holzkohlen mit ganz wenig Bränden, bei uns “Stumpen”.

Gute Zeit Euch allen!

Im Namen von alle Charbonniers und Charbonnières du Fleckenstein
Charles Schlosser
und ein Spezielles Dankeschön an alle für Ihre Aufmerksamkeit,
Herzliche Grüsse
​und alles Gute ...
Die Sekretärin : Anne-Rose HIEBER"
Seit einigen Tagen rauchen in den Köhlereiregionen Europas wieder die Meiler der Saison 2017. Die ersten Meiler sind angesteckt, das erste Meilerfest ist gefeiert, die erste Kohle ist geerntet (bei Hocheckers in Österreich). Bei Marcus Waldinger auf dem Härtsfeld hat der SWR schon die ersten Fernsehaufnahmen gedreht, das ZDF ist in diesen Tagen dabei, Meilerbilder für einen Dreiteiler über Wald und Waldnutzung aufzunehmen. Am 23. April zündet der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tilich den 10. Historischen Meiler an der Köhlerhütte in Fürstenbrunn (Erzgebirge) an. In den nächsten Monaten gibt es zahlreiche Meilerjubiläen zu begehen: mal das 40. Meilerfest, mal der 25-jährige Vereinsgeburtstag, einmal sogar ein Fest zum 50-jährigen Jubiläum eines Köhlers!!! Auf www.europkoehler.com haben wir inzwischen schon 80 Meilertermine des laufenden Jahres gelistet. Wer seinen Meilertermin darunter vermisst, ist herzlich eingeladen, diesen für die Veröffentlichung mitzuteilen (info@europkoehler.com)... Mehr als 40 Meiler werden in den Monaten Mai und Juni schwelen und belegen so erneut die Gültigkeit des alten Harzer Köhlerliedes "In dem schönen Monat Mai zieht der Köhler in sein Hai (Kohlgehölz)…". Reichlich Gelegenheiten also, unser traditionsreiches Handwerk auch in diesem Jahr live, in Farbe und mit seinem unvergleichlichen Duft zu erleben. Dieses immaterielle Kulturerbe lebt!!! Allen Besuchern ein herzliches Willkommen, allen Köhlerinnen und Köhlern ein gutes Gelingen am Meiler und ein kräftiges GUT BRAND… (Foto: Jochen Tack, Essen)
In wenigen Tagen wird uns Charles Schlosser zum 11. Europäischen Köhlertreffen (27. - 30. Juli 2017) im elsässischen Lembach (Frankreich) am Fusse der Burgruine Fleckenstein begrüssen. Unsere Freunde der Charbonniers du Fleckenstein sind mit grossem Engagement mitten in den letzten Vorbereitungen. Seit dem 21.07. schwelt der erste Meiler, am 28.07. werden wir den zweiten anzünden. Das Elsaß - Herzkammer Europas - hat seine magnetische Anziehungskraft bewiesen: mit mehr als 400 Teilnehmern wird dies das bisher größte Europäische Köhlertreffen in der EKV-Geschichte sein. Freuen wir uns auf erlebnisreiche und frohe Tage in der grossen europäischen Köhlerfamilie...
Das 11. Europäische Köhlertreffen findet vom 27. - 30. Juli 2017 im elsässischen Lembach (Frankreich) am Fusse der Burgruine Fleckenstein statt. Unsere Freunde der Charbonniers du Fleckenstein sind mit grossem Engagement mitten in den Vorbereitungen. Die Eckdaten für das Programm sehen einige besondere Highlights vor: Empfang mit einem festlichen DreiGängeMenü, Bergwerksbesichtigung, Burgenwanderung, Folkloreabend, Ausflug zu den Elsässer Dörfern mit Weinprobe, oekumenischer Abschlussgottesdienst im Innenhof der Burg Fleckenstein… Selbstverständlich wird auch die ordentliche Mitgliederversammlung mit den turnusmäßig anstehenden Wahlen stattfinden. Inzwischen sind die Informationen zu den Unterkunftsmöglichkeiten und die offizielle Einladung an die EKV-Mitglieder verschickt. Nachfragen beim Präsidenten der Charbonniers Charles Schlosser (cschlosser@wanadoo.fr) oder der Sekretärin der Charbonniers Anne-Rose Hieber (arhieber39@gmail.com). Der Anmeldestand hat die 300 längst überschritten!!! Der EKV und die Charbonniers du Fleckenstein laden herzlich zu diesem absehbar grossartigen Treffen im Herzen Europas ein!!!
Zum 10. Europäischen Köhlertreffen in Neukirchen ist auch ein neuer Flyer des EKV erschienen. Im handlichen Kalenderformat sind wichtige Informationen zur Geschichte und zum aktuellen Stand des EKV knapp zusammengefasst. Zahlreiche Fotos von unterschiedlichen Aktivitäten illustrieren die Arbeit der europäischen Köhler und Köhlerfreunde exemplarisch. "Das ist der Europäische Köhlerverein…" kann kostenfrei bezogen werden bei: Europäischer Köhlerverein e.V., Hauptstr. 28, 08309 Eibenstock oder bei Karl Josef Tielke, Liethberg 20 A, 33178 Borchen (info@europkoehler.com).
Die frisch renovierten Räume unseres Archivs in Sosa wurden am 09. Oktober offiziell eingeweiht. Der Bürgermeister von Eibenstock, Uwe Staab, und der Ortsvorsteher von Sosa, Tobias Unger, nahmen an der kleinen Feierstunde teil und zeigten sich erfreut über die bleibende Präsenz des EKV im Erzgebirge. Präsident Karl Josef Tielke dankte den tatkräftigen Helfern des Köhlervereins Erzgebirge, besonders Dieter Marggraf, und unserem Archivar, Ehrenpräsident Heinz Sprengel, für die gelungene Renovierung der Archivräume sowie Ute Häcker und Uschi Konkol für die Bewirtung mit erzgebirgschen Broten. Neben einem Raum für die Archivalien stehen uns ein kleiner Büroraum und ein Besprechungsraum zur Verfügung. Eine Wand des Besprechungsraumes zieren die Wappen der Ausrichtungsorte aller bisherigen Europäischen Köhlertreffen. Jetzt ist reichlich Platz für viele weitere Bücher, Broschüren, Fotos, Filme usw. aus den Köhlerregionen Europas… Unser Archivar Heinz Sprengel sieht den Einlieferungen mit Freude entgegen!
Mit dem Titel "Das Terra Preta-Phänomen - eine kreislauforientierte Bioökonomie" ist in diesen Tagen das 15. Heft unserer freien Schriftenreihe erschienen. Kurt Jacob, unser Verantwortlicher für die Schriftenreihe, hat mit Hilfe kompetenter Fachleute eine kompakte Einführung in dieses spannende Themengebiet zusammengestellt. Selbstverständlich geht es dabei auch um ein zukunftsträchtiges Einsatzfeld für Holz- und Pflanzenkohle! Prof. Dr. Bruno Glaser, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle - Wittenberg, stellt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erforschung der Terra Preta-Böden im Amazonasgebiet und das wirtschaftliche Potenzial von Terra Preta/Pflanzenkohle-Technologien dar. Mitglieder der AG Geoökologie der Freien Universität Berlin erläutern ihre aus diversen Forschungsprojekten seit 2010 gewonnenen Erkenntnisse zur Herstellung und Anwendung von Biokohle und Biokohlesubstrat. Neben dem Doppeleffekt von Schadstoffsicherung/-abbau und der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit wurden durch die Nutzung regional anfallender Biomasseabfälle eine Steigerung der Ressourceneffizienz und der regionalen Wertschöpfung erreicht. Pit Mau (Geschäftsführer von EM e.V. Deutschland, Gesellschaft zur Förderung regenerativer Mikroorganismen) berichtet anhand praktischer Beispiele über den zentralen Zusammenhang von Biokohle und effektiven Mikroorganismen. Alles in allem eine (auf gerade einmal 40 Seiten!) fundierte und praxisbezogene Einführung in ein Themengebiet, das im kleinen viele Möglichkeiten eröffnet, am grossen Thema der Zukunft unseres Planeten mitzugestalten! Das Heft kann ab sofort zum Preis von 5,00 € zzgl. Versandkosten bezogen werden bei: Kurt Jacob, Mengersgereuth-Hämmern, Michelsweg 1, D - 96529 Frankenblick, Mail: kujac@web.de
Die an der Uni Paderborn angesiedelte NRW-Landesstelle Immaterielles Kulturerbe hatte zu einer Informationsveranstaltung nach Münster eingeladen. Interessierte potentielle Antragsteller sollte auf diese Weise Gelegenheit bekommen, sich mit den Rahmenbedingungen und dem Bewerbungsverfahren für die nächsten Möglichkeiten zur Eintragung in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes bzw. entsprechende Listen einzelner Bundesländer auseinanderzusetzen. Frau Prof. Eva-Maria Seng (Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, Uni Paderborn) stellte die Grundlagen der UNESCO-Konvention von 2003 dar, Benjamin Hanke (Referent der Deutschen UNESCO-Kommission) erläuterte die Umsetzung dieses Abkommens in Deutschland. Karl Josef Tielke berichtete mit weiteren Vertretern schon anerkannter Kulturformen über den Weg zur Eintragung von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei in das bundesweite Verzeichnis, die dabei gemachten Erfahrungen und erkennbare Auswirkungen der Anerkennung. In bisher zwei Bewerbungsrunden sind inzwischen 34 Kulturformen in das bundesweite Verzeichnis eingetragen. Am 01.04. 2017 startet die dritte Bewerbungsrunde.
(Auf dem Foto: Karl Josef Tielke im Gespräch mit Benjamin Hanke, DUK)
"Was machen die Köhler eigentlich im Winter?" - so werden wir immer mal wieder von interessierten Zeitgenossen gefragt: findet da so eine Art Winterruhe statt oder laufen schon die Vorbereitungen für die Meilersaison? Eigentlich wird immer irgendetwas vorbereitet, werden Geräte repariert, Lagerräume oder Unterstände gepflegt oder Veranstaltungen geplant. Im Stillen werden Termine abgestimmt, Attraktionen für die Meilerfeste ausgesucht und verpflichet, neue Helfer gesucht und manchmal auch gefunden. In den Vereinen finden die obligatorischen Jahreshauptversammlungen statt, die Kassen werden geprüft, neue Vorstände gewählt. Wenn das Holz geschlagen, gesägt und gespalten wird, schallen die Motorengräusche der Kettensägen und Spalthämmer laut durch die Wälder und über die Meilerplätze. Dann ist offensichtlich, dass es bald wieder los geht auf den Kohlplätzen in Europa. Uns liegen schon jetzt mehr als 70 Ankündigungen für Köhlerfeste und Meilerwochen in 2017 vor, die in der Rubrik "Termine" gelistet sind! Wer seinen Meilertrermin darunter vermisst, ist herzlich eingeladen, diesen für die Veröffentlichung mitzuteilen (info@europkoehler.com)...
Vom 08. - 10. April 2016 fand die 19. Präsidiumssitzung des EKV im nationalen Zentrum für Forstkultur in Goluchów (Polen) statt. Neben aktuellen Berichten standen der Rückblick auf das 10. Europäische Köhlertreffen in Neukirchen und die Planung für das 11. Europäische Köhlertreffen 2017 in Lembach (Elsaß), sowie Überlegungen zum 20. Geburtstag des EKV im nächsten Jahr an. Erste Beratungen über eine Anpassung der Satzung an die Veränderungen in der Mitgliederstruktur, eine verbindlichere Europäisierung der Gremien und die turnusmäßig anstehenden Neuwahlen schlossen sich an. Im Rahmen der Sitzung konnte Kurt Jacob (verantwortlich für die freie Schriftenreihe des EKV) das erste Exemplar des neuen Heftes "Das Terra Preta-Phänomen - eine kreislauforientierte Bioökonomie" an Präsident Karl Josef Tielke überreichen. (Vorstellung des Heftes in Kürze in den News) Neben den Präsidiumsberatungen gab es ausgiebige Möglichkeiten, Einblicke in die Region, die grosspolnische Kultur (beeindruckend das Folkloreemsemble "Tursko"!) und die lokale Köhlereigeschichte zu erleben. Präsidiumsmitglied Michael Prymka hatte mit seinem Team ein ausgezeichnetes Rahmenprogramm vorbereitet. Mit dem Direktor des Zentrums für Forstkultur, Benedykt Rozmiarek, wurden erste Ideen für ein mögliches Meilerprojekt auf dem Gelände des Zentrums angedacht. Bürgermeister Marek Zdunek und Vizelandrat Eugeniusz Malecki zeigten sich hocherfreut über den Besuch der europäischen Gäste. Präsidium und Begleitungen waren begeistert von vielen neuen Eindrücken und ganz besonders von der überaus herzlichen Gastfreundschaft unserer polnischen Gastgeber: ein grosser Köhlerdank an alle! In den guten Begegnungen zeigte sich erneut, wie prägend der europäische Gedanke im EKV lebt!!! (Foto: Karl Heinz Kordt, weitere Fotos in der Rubrik "Bildergalerie")
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlervereins!

Was es aus dem zu Ende gehenden Jahr an Köhlereiaktivitäten zu berichten gibt, lest ihr am besten im Köhlerboten nach: es war deutlich geprägt von einer erneut gestiegenen Fülle von örtlichen Veranstaltungen und nicht so stark durch einzelne herausragende Höhepunkte. Gegenseitige Meilerbesuche werden inzwischen auch immer mehr zur Gewohnheit. In einigen Gruppen/Vereinen gab es personelle Veränderungen, eine Reihe neuer Mitglieder ist zu uns gestossen. Wenn ich dem Jahr ein Etikett geben sollte, würde ich sagen “Ein Normaljahr auf gutem Stand!“.
Mehr und mehr richtet sich jetzt das Augenmerk auf das nächste Jahr: das 11. Europäische Köhlertreffen steht bevor. Strahlende Augen sehe ich bei vielen, wenn ich die gastgebende Region Elsaß nenne! Ich glaube, dass wir uns wirklich auf das kommende Treffen wieder besonders freuen dürfen: eine herrliche Gegend, ein wunderschöner Meilerplatz unter der imposanten Ruine der Burg Fleckenstein, kulinarische Extraklasse und vor allem überaus einladende und herzliche Gastgeber!!!
Wenn ich dann noch daran denke, dass wir uns in der Herzkammer Europas schlechthin versammeln, bekommt unser Treffen eine ganz spezielle Färbung. Am Ende eines Jahres, in dem über Europa fast nur noch negativ gesprochen und geschrieben wurde, in dem die Versuche politischer Gemeinsamkeiten in Europa immer wieder in‘s Stolpern gerieten, in dem vielen Menschen die Hoffnung auf eine Zukunft für Europa abhanden zu kommen scheint, haben wir die willkommene Aussicht, 2017 wieder eine positive Europa-Erfahrung miteinander zu machen! Als Dachverband von Köhlern und Köhlerfreunden, der Europa im Namen trägt, müssen uns die vielen negativen Schlagzeilen über Europa in‘s Mark unseres eigenen Selbstverständnisses treffen und unruhig machen. Selbstverständlich sind wir viel zu klein und unbedeutend, um zu glauben, wir könnten die grossen politischen Räder lenken. Aber für uns selbst und unser europäisches Miteinander wollen wir schon weiter die Regie führen und auch behalten. Oder gibt es auch unter uns Menschen, die sich an Stelle des EKV lieber für jedes Land einen nationalen Zusammenschluss wünschen? Ich habe schon vielfach betont, wie dankbar ich unserer Gründergeneration bin, dass sie 1997 (wir werden 2017 zwanzig!) nicht einen deutschen, sondern einen europäischen Zusammenschluss in‘s Leben gerufen haben. Das wiederhole ich gern bei jeder sich bietenden Gelegenheit! Köhlerei und Teerschwelerei sind seit ihren Anfängen und in ihrer gesamten geschichtlichen Entwicklung einfach nicht in nationalen Grenzen zu denken! Wanderköhlerei und wechselseitige handwerkliche Einflüsse stehen für eine durchgängige grenzüberschreitende Geschichte unseres Handwerkes. Und wenn wir an die gerade einmal zwanzig Jahre unserer Verbandsgeschichte denken: wie viele bereichernde Erlebnisse haben wir gerade unserer europäisch bunten Zusammensetzung zu verdanken! Was haben wir für herrliche Landschaften in Europa erkundet! Wie haben wir uns an den regionalen Kulturen und Bräuchen in Europa erfreut! Wie gross ist immer wieder die Vorfreude auf das Wiedersehen bei unseren grossen Treffen! Den Satz „Aus Fremden werden Freunde!“ können wir mit Sicherheit aus voller Überzeugung unterschreiben!
Mit diesem Bewusstsein können wir nun bis zum Sommer gut noch eine Schüppe Vorfreude nachlegen und einfach nicht in das negative Europa-Gerede einstimmen - vielleicht sogar eher im Gespräch mit Freunden, Arbeitskollegen oder Nachbarn unsere schönen Erfahrungen mit den europäischen Nachbarn erzählen und Europa so wieder zu einem positiven Klang verhelfen! Möglicherweise ist ja die Tatsache, dass im Jahr des Brexit weitere britische Köhler Mitglieder im EKV geworden sind, ein positiver Fingerzeig für die Zukunft? Dann bekommt unser 11. Europäisches Köhlertreffen im Elsaß wirklich eine ganz spezielle Bedeutung - vielleicht sogar über unsere Kreise hinaus! Und wir leisten weiter unseren bescheidenen Beitrag zum europäischen Miteinander, der Völkerverständigung und letztlich zum friedlichen Zusammenleben in einer Welt, der Frieden fehlt, wie kaum etwas anderes!
Und dann haben wir auch eine ausgezeichnete Grundlage für unseren zwanzigsten Geburtstag, den wir Anfang Oktober in Sosa feiern werden, wo die Ideen zur Gründung seinerzeit geschmiedet wurden.
Im Rahmen unserer turnusmäßigen Mitgliederversammlung im Elsaß (Einladung liegt bei!) werden auch Vorstand und Präsidium des EKV für die nächsten vier Jahre neu gewählt. Ich wünsche mir, dass sich auch dabei unser gutes europäisches Miteinander niederschlägt, und wir gut gerüstet in die Zukunft der nächsten Jahre gehen können!

Liebe Köhlerfreunde!
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2017, in dem ich mich besonders auf ein Wiedersehen Ende Juli im Elsaß freue.

Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlervereins -
In der Rubrik "Projekte" befindet sich eine ausgezeichnete Drstellung der Geschichte der Köhlerei von der offenen Holzverkohlung über die Grubenmeiler, die stehenden Meiler bis zu den ersten Retorten. Es handelt sich um einen Auszug aus der Promotionsschrift des Archäologen, Schmiedes und Köhlers Arne Paysen. Der Autor hat uns freundlicherweise die Veröffentlichung seines Textes auf der Homepage des EKV erlaubt, wofür wir uns sehr bedanken! Für Köhler und Köhlerfreunde, die mehr über die Geschichte unseres alten Handwerkes erfahren wollen, ist diese Abhandlung eine seriöse, wissenschaftlich fundierte Quelle, die einen überaus grossen Quellenschatz aus der Literatur verarbeitet.
Nobelhart&Schmutzig (1 Michelin-Stern), das derzeit wohl angesagteste Speiselokal in Berlin (www.nobelhart&schmutzig.de), bekommt eine Menge Holzkohlen aus dem Schwarzwald geliefert. In der experimentierfreudigen und neugierigen Küche wird teilweise auf Kohlen gegart, gegrillt und geräuchert.
Auf dem Bild neben den Kohlensäcken und unserem Köhlerfreund Thomas Faißt, Küchenchef Micha Schäfer und Lokalchef Billy Wagner.
Mit einem Böllerschuss aus der Vorderlader-Reelingskanone der Schützengesellschaft Wieker Gelag 1452 startete der Ehrenvorsitzende Gerd Heil die Feier zum 25. Jahrestag der Gründung des Vereins der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Rostock-Wiethagen. Anliegen des gemeinnützigen Vereins sind der Erhalt und Ausbau der Einrichtung mit seinem kulturhistorischen Denkmal "Köhlerhaus mit zwei Teer­schwelöfen und Scheune", den Museen, dem Jagd-, Natur- und Waldlehrpfad, dem naturnahen Spielplatz. Dabei sollen die Anwendung der Produkte der Holzverschwelung, wie der Holzkohle, dem Holzteer und dem Holzgas im früheren Holzschiffbau, der Konservierung oder einer anderweitigen Nutzung öffentlich präsentiert werden. Im Modellpark des Forst- und Köhlerhofes werden 13 verschiedene Typen von Modellen und Originalen von Holzverschwelungsanlagen aus Europa vorgestellt.
Schon 1984 wurde unter der Regie von Gerd Heil mit den Erhaltungsmaßnahmen der Öfen und Gebäude auf dem Gelände des alten Forsthofes begonnen. Ende 1986 brannte erstmals wieder ein kleiner Meiler. Nach der Wende ging der Köhlerhof schrittweise aus dem Eigentum der Stadt auf den neuen Verein über. Als lebendige Vergangenheitsbewahrung und als Erhalt des internationalen Kulturerbes ist der Park einzigartig. Der Europäische Köhlerverein gratuliert seinem Mitgliedsverein ganz herzlich und wünscht noch viele gute Jahre im Dienst der lebendigen Erinnerung und engagierten Vermittlung der alten Handwerke in Gegenwart und Zukunft!
Dass die Köhlerei nicht nur Holzkohle zum fröhlichen Grillen produziert wie manche Zeitgenossen der westlichen Hemisphäre gern meinen, sondern durchaus das Potenzial hat, einen wichtigen Beitrag zur Lösung zentraler Zukunftsfragen der Menschheit zu leisten, belegt eindrücklich ein Projektbericht, den unser Mitglied Karl Schmitt-Walter zur Verfügung gestellt hat. Am Ankobra Beach in Ghana läuft eine bemerkenswerte Aktivität von Ines und Claus Egger zum nachhaltigen Aufbau von Lebensperspektiven der einheimischen Bevölkerung nicht nur, aber auch mit Köhlerei! In der Rubrik "Projekte" haben wir einen aktuellen Bericht eingestellt.
Die letzten Meiler schwelen, die Kohlen sind verkauft, die Geräte werden winterfest gemacht. Den Schlusspunkt setzen Jörg Reif im Freilichtmuseum "Hessenpark" in Neu Anspach (Hessen) und die Köhlerfreunde vom "Kienstubbenverein" in Groß-Lindow (Brandenburg). In dieser Saison konnten wir auf gut 60 Meilertermine hinweisen, die uns bekannt waren. Zahlreiche weitere blieben im Verborgenen. Wer noch Interesse hat, einen Bericht oder ein Foto im neuen Köhlerboten zu veröffentlichen, ist herzlich eingeladen uns in den nächsten 14 Tagen noch etwas zu schicken (Tielke-Borchen@t-online.de oder Heinz.Sprengel@t-online.de). Mit Dank können wir auf ein gutes Meilerjahr 2016 zurückblicken und uns auf die Saison 2017 freuen. Dann rauchen wieder die Meiler und der Meilerduft zieht durch Europa - bis dahin allzeit GUT BRAND!!!
Mit einem herzlichen "Pfiat eich!" wurden die mehr als 300 Teilnehmer aus 7 Ländern am Sonntag von ihren Gastgebern, dem Köhlerverein Neukirchen (Berchtesgadener Land) auf die Heimreise verabschiedet. Beginnend am Donnerstag mit dem Einzug der Teilnehmer zu den Klängen von Blasmusik, einem Begrüssungsabend mit Vorstellung der teilnehmenden Vereine und Gruppen, folgten am Freitag Exkursionen zur Annahütte, dem Holzknechtsmuseum und der Biathlonarena, die turnusgemäße Mitgliederversammlung und am Abend das mundartliche Freilichttheater „s´Hogmoarglöckerl“, am Samstag dann ein Tag mit eigens gechartertem Schiff auf dem Chiemsee mit Herreninsel und Fraueninsel und ein abschließender furioser "Bayrisch-köhlerischer Abend". Vor der Abreise am Sonntag luden die Gastgeber noch zur Verabschiedung mit "Weißwurstessen und Breze" ein. Das 10. Europäische Köhlertreffen reiht sich würdig in die Reihe der besonderen Köhltreffen ein: geprägt von bayrischer-köhlerischer Herzlichkeit mit Begegnung und Austausch, Kultur und Festlichkeit, Freude am Zusammensein und Ermutigung für die kommenden Aufgaben. Dem Köhlerverein Neukirchen sei gedankt für überragende Gastfreundschaft, stete Präsenz in den gemeinsamen Tagen, eine vorzügliche Organisation und eine hervorragende Präsentation seiner Heimat und Kultur!!! Schon jetzt freuen wir uns auf das 11. Europäische Köhlertreffen 2017 bei den Charbonniers du Fleckenstein im Lembach (Elsaß). Die ersten Fotos aus Neukirchen jetzt in der "Bildergalerie".
Dem heiligen Köhler, Alexander Carbonarius, wird in diesem Jahr eine besondere Ehre zuteil: in der ersten Augusthälfte ziert sein Bild den offiziellen Wandkalender des Erzbistums Paderborn! Genau in diesem Zeitraum, am 11. August genau, wird sein Namensfest gefeiert. Abgebildet ist eine Skulptur, die in der Kapelle Grundsteinheim (Pfarrei St. Alexander, Iggenhausen) auf halber Strecke zwischen Hardehausen und Paderborn zu finden ist. Das Präsidium des Europäischen Köhlervereins hat diese Kapelle im April 2014 im Rahmen seiner Sitzung in Hardehausen besucht. Alexander der Köhler lebte in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts im Nordosten der damaligen römischen Privinz Pontus et Bithynia (heute zur Türkei gehörig) als einfacher Köhler. Später wurde er zum Bischof des Bistums Comana geweiht. In der Zeit der Christenverfolgungen unter den Kaisern Decius und Aurelius nach 250 n. Chr. fand er den Tod. Seit Alters her wird er als Schutzpatron der Köhler verehrt. Auf alten Abbildungen wird er als Bischof fünf schwarzen Kohlen auf dem Evangelienbuch als Zeichen des Kohlenbrenners dargestellt. Ein Stich von Jacques Callot aus dem Jahr 1636 zeigt ihn in der Kleidung eines Köhlers mit Tragkorb auf dem Rücken bei der Übergabe der bischöflichen Insignien Mitra und Bischofsstab durch den Nachbarbischof Gregor Thaumaturgos. Ein Heiligenbildchen von Alexander Carbonarius kann beim EKV bezogen werden.
Gertrud Wieser (Mitglied im EKV) hat eine vorzügliche Broschüre mit dem Titel "Holzkohle und ihre Verwendung" veröffentlicht. Auf gerade einmal 40 Seiten ist es ihr gelungen, neben Grundlagen und Geschichte der Köhlerei vor allem die grosse Vielfalt der Verwendung von Holzkohle in Vergangenheit und Gegenwart kurz und prägnant darzustellen. Dieses Spektrum umfasst die Stichworte: Energieträger, Holzgasgeneratoren, Biokohle, Siliziumherstellung, Aktivkohle, Pyrotechnik, Grillholzkohle, Zeichenkohle, Naturheilmittel, Haushalt - Kosmetik - Garten. Die ganze Palette also! Abgerundet wird das Ganze durch ein paar Lieder, Gedichte und Geschichten. Eine überaus lesenswerte Broschüre, die Einsteigern einen guten Überblick und Insidern den ein oder anderen neuen Blick ermöglicht. Für 12,00 € zzgl. Versand kann das Heft bezogen werden bei: Gertrud Wieser, Langseite 1, A-2663 Rohr im Gebirge.
Im Rahmen des Neujahrsempfanges der Stadt Marsberg (Nordrhein - Westfalen) wurde die Dorfgemeinschaft Giershagen für die vorbildliche ehrenamtliche Organisation der Meilerwoche 2015 mit dem Bürgerpreis der Stadt Marsberg ausgezeichnet.
In Giershagen war das ganze Dorf aktiv und hat Marsberg mit der Meilerwoche von Ende Mai bis Anfang Juni weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt gemacht. Stellvertretend für die Dorfgemeinschaft nannte Bürgermeister Klaus Hülsenbeck die Herren Reinhard Schandelle, Theo Schröder, Stefan Henke, die Köhlerlehrlinge Willi Raffenberg, Reinhard Nolte und Johannes Götte, Willi Agel junior und Frank Jütte für die Gruppe Catering, Tobias Götte für die Gruppe Event/Unterhaltung, Markus Ramspott für die Gruppe Sicherheit und Ortsbürgermeister Jürgen Wohlfeil. (www.bergbauspuren.de)
„Synlight“, der neue Hochflussdichte-Sonnensimulator des DLR – Institut für Solarforschung wird den 5. historischen Holzkohlemeiler in Düttling entzünden. Im Ort Düttling, mit seinen 90 Einwohnern, dreht sich vom 9.Mai bis zum 26.Mai wieder alles um den qualmenden Holzkohlenmeiler. Sehr spannend wird es sicherlich bei der Entzündung des Meilers am Samstag, den 14.Mai um 14.00 Uhr. Dann nämlich wird das Institut für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) das Vorfeuer des Meilers mit künstlich erzeugtem Sonnenlicht entfachen.
Derzeit entsteht in Jülich neben dem Solarturm-Kraftwerk der neue Hochflussdichte-Sonnensimulator „Synlight“. Diese „größte künstliche Sonne der Welt“ soll ab Ende diesen Jahres die weitere Entwicklung von Technologien für Solarstrom und solare Treibstoffe unterstützen. Der Hochflussdichte – Sonnensimulator stellt, unabhängig von der Tageszeit und den Witterungsverhältnissen, nach Bedarf steuerbare optische Strahlung mit einem der Solastrahlung ähnlichen Spektrum zur Verfügung. Mit einem Prototypen der neuen Großanlage werden Mitarbeiter des DLR - gleich neben dem Holzkohlemeiler die hochkonzentrierten Lichtstrahlen erzeugen, die das Vorfeuer des Meilers entzünden sollen. Die Besucher können das Geschehen live auf einer Leinwand im Festzelt verfolgen. Da der Lichtstrahl eine sehr hohe Intensität hat, ist die direkte Beobachtung vor Ort nur durch eine „Sonnenfinsternisbrille“ möglich. Ohne eine solche Schutzbrille könnte das Augenlicht Schaden nehmen.
Kurz vor Weihnachten wurde die zehnte Ausgabe des Köhlerboten an unsere Mitglieder verschickt. In der Rubrik "Publikationen" steht er seitdem auch zum Download bereit. Mit neuem Layout gibt es auf 24 Seiten eine bunte Mixtur mit Highlights und kleinem Köhleralltag, vielen Bildern mit jungen und alten Köhlern, Informativem und Nachdenklichem, kurzum: das volle Köhlerleben 2015 auf einen Blick...
Vom 20. - 22. März 2015 kamen die Mitglieder des erweiterten Präsidiums in Dachsberg (Südschwarzwald) zu ihrem Jahrestreffen zusammen. Bürgermeister Kaiser, Landrat Dr. Kistler und die Brauchtumsköhler Dachsberg empfingen die Präsidiumsmitglieder am Freitagabend im "Dachsberger Hof". Am Samstagvormittag fand im Rathaus die Präsidiumssitzung statt, bei der neben den Regularien Fragen zum immateriellen Kulturerbe, zu den Europäischen Köhlertreffen 2015 - 2019 und zur perspektivischen Ausrichtung der freien Schriftenreihe des EKV beraten wurden. Für den Nachmittag hatten die Dachsberger Gastgeber eine Exkursion zum Pumpspeicherkraftwerk der Schluchseewerke in Häusern und den Besuch eines Speckseminars in Todtmoos vorbereitet. Das Foto (Karin Steinebrunner) zeigt die gesamte Präsidiumsgruppe mit Bürgermeister Helmut Kaiser und Vertretern der Dachsberger Brauchtumsköhler vor dem Dachsberger Rathaus.
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlervereins!

Bei der Wahl des Themas für meinen diesjährigen Weihnachtsbrief hatte ich gar keine Wahl - ein Thema drängte sich ganz nach vorn: die Auszeichnung von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei als immaterielles Kulturerbe in Deutschland - namentlich als Trägergruppe benannt: der Europäische Köhlerverein e.V.!!! Nach der Aufnahme im Dezember 2014 durfte ich am 16. März 2015 im Rahmen der Auszeichnungsfeier in Berlin aus der Hand von Staatsministerin Prof. Monika Grütters die Urkunde entgegennehmen - ein ganz besonderer und bewegender Moment! Vor einem Jahr waren wir noch unsicher, ob unsere Bewerbung Erfolg hat - und dann die langerhoffte Anerkennung unseres Handwerkes gleich im ersten Anlauf!!!
Nach der Zeit der ersten Freude rückte natürlich immer mehr die Frage in den Vordergrund, welche Auswirkungen diese Auszeichnung denn mit sich bringe. Vordergründig natürlich eine grosse Ehre mit gestiegener öffentlicher Aufmerksamkeit z.B. in den Medien, dazu das Recht das Logo des immateriellen Kulturerbes in Deutschland nutzen zu dürfen. Einige fragten gleich, ob damit auch finanzielle Vorteile wie z.B Zuschüsse verbunden seien. Das alles nicht - aber eine Reihe von ehrenvollen Verpflichtungen! Es wird also nicht reichen, sich allein mit der Ehre geschmückt zu fühlen, die Auszeichnung immer wieder in‘s Wort zu heben und sich ansonsten auf diesen Lorbeeren auszuruhen! Viel wichtiger ist mir die Ermunterung an uns, unser altes Handwerk künftig mit frischem Schwung im Sinne der Unterzeile des Logotextes „Wissen.Können.Weitergeben“ mit Hand, Herz und Kopf zu praktizieren und weiter zu entwickeln:
- Wissen, indem wir die regionalen Besonderheiten, die örtliche Geschichte weiter erkunden, vertiefen und in Aktivität und Dokumentation erhalten,
- Können, indem wir die überlieferte handwerkliche Kunst im Austausch mit Köhlerfreunden pflegen, verfeinern und neue Anwendungen erschliessen,
- Weitergeben, indem wir mit Meilerführungen, Kindermeilern, Festen und Veröffentlichungen Handwerk und Köhlerkultur öffentlich präsentieren und der nachwachsenden Generation schmackhaft machen.
Und bei all dem lasst uns immer wieder neue Ideen entwickeln, uns von guten Beispielen anderer anstecken lassen, eigene Erfahrungen anderen weitersagen - und so unseren Beitrag zur Pflege und Erhaltung der vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen in den Regionen und Ländern Europas leisten.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Frau Prof. Monika Grütters, hat in der Auszeichnungsfeier am 16.03.2015 in Berlin einen zentralen Gedanken der Pflege dieses kulturellen Gedächtnisses hervorgehoben: „Eine Gesellschaft, die mit ihren kulturellen Eigenheiten ihre eigene Identität und ihr Selbstverständnis pflegt, kann dem Anderen, dem Fremden, dem Unverständlichen Raum geben, ohne sich dadurch bedroht zu fühlen. Wo es dagegen keinen kulturellen Kern mehr gibt, braucht es Feindbilder, um sich der eigenen Identität zu vergewissern.“ Damit wird unserem Tun, wie auch dem der anderen, eine wichtige kultur-, gesellschafts-, letztlich friedenspolitische Bedeutung zugesprochen! In den aktuellen Debatten um Einwanderung und Integration werden ja häufig Befürchtungen und Ängste formuliert, die eigene Kultur zu verlieren oder von fremden Kulturen verdrängt zu werden. Ich habe mich oft gefragt, warum das so eine gewichtige Rolle für viele Zeitgenossen spielt. Eine Antwort liegt sicher in dem oben genannten Zitat von Frau Prof. Grütters. Unsere eigene Antwort auf diese Ängste und Befürchtungen können wir im bescheidenen Maß geben, indem wir einfach unsere Köhlerkultur überzeugend, selbstbewusst und lebendig praktizieren - zur Freude für uns und unsere Freunde und mit Respekt vor dem Anderen, dem Fremden, dem Unverständlichen, das andere mit gleicher Freude und Überzeugung praktizieren - selbstverständlich mit gegenseitiger Akzeptanz! Über viele Jahrhunderte ist auf diese Weise eine reiche kulturelle Vielfalt in den unterschiedlichen Regionen und Ländern in Europa gewachsen, bei der es nie um die Frage gehen darf, was der beste oder gar einzig wahre Teil in dieser Vielfalt wäre!!! Wir sind etwas ganz Besonderes im Verbund mit vielen und vielem anderen ganz Besonderen! Eine solche Haltung kann - glaubwürdig gelebt! - in der Tat zu Verständigung und friedlichem Zusammenleben auch in einer zunehmend unübersichtlichen Welt beitragen. Und dafür sollte sich jeder Einsatz lohnen - heute und in Zukunft!!!

Liebe Köhlerfreunde! In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2016, in dem ich mich darauf freue, wieder vielen von euch persönlich zu begegnen. Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke - Präsident des Europäischen Köhlervereins -
In der Rubrik "Projekte" ist ein ausführlicher Projektbericht unseres Mitglieds Thomas Faißt eingestellt. Er hat im letzten Jahr im Rahmen des Mittelalter-Projektes "Campus Galli" Holzkohle in einem Grubenmeiler hergestellt. In seinem Bericht beschreibt er systematisch die Bedingungen, seine Planung und seine Erfahrungen mit dieser Meilerart, die kaum noch praktiziert wird.
In der Landesdelegiertenversammlung des Landesverbandes der sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine am 18. April 2015 in Bad Schlema wurde dessen langjähriger Vorsitzender Dr. Henry Schlauderer verabschiedet. Henry hat bei zahlreichen Gelegenheiten immer wieder die bedeutende und untrennbare Verbindung von Bergbau und Köhlerei in's Wort gehoben und sich für eine enge Zusammenarbeit unserer Verbände eingesetzt. In Anerkennung dieser bleibenden Verdienste hat ihn Präsident Karl Josef Tielke im Rahmen der Delegiertenversammlung zum Ehrenmitglied des Europäischen Köhlervereins ernannt. Mit sichtlicher Überraschung und grosser Freude hat Henry diese Auszeichnung entgegengenommen. Der EKV war mit einer kleinen Delegation nach Bad Schlema angereist: auch Heinz Sprengel, Kurt Jacob und Teresa Tielke freuten sich mit unserem neuen Ehrenmitglied.
Der langjährige Vorsitzende der Köhlerfreunde Bad Kohlgrub Ludwig (Luggi) Hutter wurde wegen seiner grossen Verdienste um die Förderung des Köhlerhandwerkes in Oberbayern und im Europäischen Köhlerverein zum Ehrenmitglied des EKV ernannt. Präsident Karl Josef Tielke überreichte die Urkunde am 03. Juni 2015 während der Meilerwoche im alten Bergbaudorf Giershagen (NRW). Luggi hatte den Köhlern Meinolf Kopshoff und Karl Josef Tielke im Rahmen einer "Preussentour" einen Besuch am Meiler abgestattet.
Unser Mitglied Hartmut Bisinger hat auch in Neukirchen eine Menge an Schnappschüssen gemacht. Diese hat er in zwei Erinnerungsformate gebracht: zum einen einen Fotokalender für das Jahr 2016, zum anderen ein Fotobuch. Interessenten können sich bei ihm melden und dort alle weiteren Bezugsbedingungen erfahren. Hartmut Bisinger, Schloßstr. 20, 95131 Schwarzenbach am Wald,
Tel: 09289 9645496, Mail: seehas1@web.de
Liebe Gäste auf den Seiten des Europäischen Köhlervereins e.V., dem Dachverband der Köhler, Köhlervereine und Freunde/Unterstützer des traditionellen Köhlerhandwerkes in Europa!
Seit dem 11. Dezember 2014 sind Köhlerhandwerk und Teerschwelerei in das erste bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen!!! Nach den Anerkennungen in Österreich und der Schweiz ist dieser wichtige Schritt nun im dritten europäischen Land geschafft - lesen sie Einzelheiten unter "Aktuelles".
Schön, dass Sie unsere Seiten besuchen und sich einen Überblick über den derzeitigen Stand des traditionellen Handwerkes der Köhler und Teerschweler verschaffen wollen. Stöbern Sie einfach durch die Rubriken, lesen Sie, was Sie interessiert, freuen Sie sich an den Köhlereifotos, nutzen Sie die Kontaktmöglichkeiten und und und ....
Wir sind um eine einigermassen gute Aktualität (siehe: "Aktuelles") bemüht. Falls das nicht immer zu Ihrer Zufriedenheit gelingt, lassen Sie uns das wissen (Mailadresse: siehe oben)!
Mein Name ist Karl Josef Tielke. (Foto: C.Pförtner) Seit dem 27. September 2013 bin ich der gewählte Präsident des Europäischen Köhlervereins. Ich würde mich freuen, wenn unsere Seiten dazu beitragen, dass Sie Neugier und Freude an unserem alten Handwerk finden.

Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke
Nur noch wenige Tage - dann beginnt in Neukirchen am Teisenberg (Bayern) das 10. Europäische Köhlertreffen. Vom 06. - 09. August 2015 kommen wieder Köhler und Köhlerfreunde aus ganz Europa zusammen, um ihren Zusammenhalt zu stärken, zu fachsimpeln, Köhlereigeschichte, Kultur und Landschaft des Berchtesgadener Landes zu erkunden und ihre turnusgemäße Jahreshauptversammlung abzuhalten. Die Anmeldungen sind erfolgt und bringen einen neuen Teilnehmerrekord, das Orgateam um den Vorsitzenden Martin Maier tüftelt an den letzten Details, die Reisebusse sind gechartert, die Vorfreude auf das Wiedersehen steigt. Das gesamte Programm kann unter: www.koehlerverein.de eingesehen werden.
In der Zeit vom 19.06. 2014 bis 29.06.2014 wurden mit Hilfe des Harzer Köhlervereins in Werther (NRW) die ersten dortigen Köhlertage durchgeführt. Veranstalter war der Landjugendverein Werther. Als Harzer Hobbyköhler hatte ich die Aufgabe übernommen einen Meiler aufzubauen und abzukohlen. Als Hilfen standen mir die jungen Mitglieder des Landjugendvereins zur Verfügung. Sie waren zwischen 14 und 28 Jahren alt. Meine anfänglichen Bedenken bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit zerstreuten die jungen Leute in kürzester Zeit. Die ganzen Tage waren die Jungen genauso präsent wie die Mädchen. Während der Tage hatten wir sehr viele Besucher, die sich für die Köhlerei interessierten. Besondere Freude machten mir Kinder aus den umliegenden Schulen und Kindergärten. Für alle Beteiligten waren die Köhlertage ein großartiges Erlebnis.
Damit nicht genug. Es gab noch ein tolles Nachspiel.
Der Landjugendverein Werther hat sich an einer deutschlandweiten Ausschreibung des Bundes der Deutschen Landjugend beteiligt. Gesucht wurde das bedeutendste Ereignis der Vereine im Jahr 2014. Von mehr als hundert Vorschlägen belegten die Köhlertage den zweiten Platz. Die Auszeichnung fand am 18. Januar 2015 aus Anlass der Grünen Woche in Berlin im Beisein des Bundeslandwirtschaftsministers Schmidt statt. Mit dem Vereinsvorsitzenden und einem weiteren Vereinsmitglied durfte ich die Urkunde und einen Scheck für den Verein auf einer großen Bühne vor ca. 2000 jungen Leuten und viel Prominenz entgegennehmen. (Hartmut Thienen)
Die Waldköhlerei Hochecker, Michelbach (Niederösterreich), Mitglied im EKV, hat ihr Köhlerhaus eröffnet. Damit wir in Zukunft auch Führungen und Betriebspräsentationen über die Köhlerei anbieten können , haben wir uns entschlossen ein Köhlerhaus zu bauen. Es sind 50 Sitzplätze vorhanden, und es wurde heuer schon sehr gut von den Gästen angenommen. Man sieht direkt auf den Kohlenmeiler und braucht nicht unbedingt auf den Meilerplatz zu gehen ( Autobuschauffeure haben das nicht so gern).
Wir freuen uns daher auch unsere Köhlerfreunde vom EKV in Michelbach begrüßen zu dürfen. Näheres auf der Homepage www.holzkohle.at (11/2014)
Vom 25. - 27. April 2014 fand die 17. Präsidiumssitzung in Hardehausen (Hansestadt Warburg) statt. Schwerpunkte der ersten Sitzung nach der Neuwahl des Präsidiums im letzten Jahr waren ein Rückblick auf das 9. Europäische Köhlertreffen in der Schweiz, der Ausblick auf das 10. Europäische Köhlertreffen vom 06. - 08. August 2015 in Neukirchen am Teisenberg (Bayern),
Sachstandberichte zum Aufbau des Zentralarchivs in Sosa, zur Schriftenreihe, zur Satzung und zur Bewerbung des Köhlerhandwerkes als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland.
Zu Beginn der Tagung im Jugendhaus Hardehausen (ehemaliges Zisterzienserkloster) empfing der Bürgermeister der alten Hansestadt Warburg, Herr Michael Stickeln, die Präsidiumsmitglieder und Begleiter im historischen Rathaus (Foto: CPförtner). Zum gemütlichen Köhlerabend in Hardehausen fanden sich auch der Paderborner Erzbischof Hans - Josef Becker, die beiden Mitglieder des Europaparlamentes Elmar Brok (Bielefeld) und Dr. Horst Schnellhardt (Sachsen - Anhalt), sowie der Landrat des Kreises Höxter, Herr Friedhelm Spieker, und Bürgermeister Michael Stickeln ein. (05/2014)
Im Rahmen ihrer Tagung in Hardehausen (Stadt Warburg) besuchten die Präsidiumsmitglieder auch die Kapelle in Grundsteinheim (Stadt Lichtenau), in der sich eine Statue des Heiligen Köhlers Alexander Carbonarius befindet.
Aus Anlass dieses Besuches wurde auch ein Heiligenbildchen dieses Schutzpatrons der Köhler produziert. Einzelne Exemplare können bei Karl Josef Tielke, Liethberg 20 A, 33178 Borchen bezogen werden. (05/2014)
In diesen Tagen wird der neue Köhlerbote an die Mitglieder des EKV verschickt. In der Rubrik "Publikationen" steht die 20-seitige Ausgabe 2014 ab 17. 12. zum Download bereit!
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlervereins!

Die Meiler haben ausgeraucht, die Kohle ist geerntet, die Köhler haben Ruhe: jetzt ist die Zeit, das ausgehende Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen noch einmal in den Blick zu nehmen.
Bevor allerdings Ruhe eintrat, bekamen wir das schönste denkbare Weihnachtsgeschenk: die Aufnahme von Köhlerhandwerk und Teerschwelerei in das erste bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland! Näheres findet ihr unter "Aktuelles". Damit bekam ein Jahr, das eher nicht von herausragenden Ereignissen geprägt war, einen fulminaten Höhepunkt! Das vergehende Jahr war allerdings bei weitem kein Jahr, in dem wir alle nur gewartet und nichts getan hätten! In einem grossen Netz zog der Duft zahlreicher Meiler durch Europa, schallte das GUT BRAND der vielen Köhlerfeste landauf und landab!
Ich habe in diesem Jahr einige von euch vor Ort besucht und hatte riesige Freude am anhaltenden Engagement so vieler Köhlerfreunde. Ich war positiv überrascht von den vielen jungen Gesichtern, die mit sichtlichem Vergnügen beim Aufbau schwitzten, den Meilerduft genossen und beim Ernten keine Scheu vor schwarzen Gesichtern zeigten!!! Fast überall traf ich Gäste aus anderen Köhlervereinen, die auf diese Weise kollegiale Köhlerkontakte pflegten und das Köhlernetzwerk lebendig hielten. Manche (zum Teil auch abschätzigen) Kommentare über grosse und kleine Meiler oder die „richtige“ Bauweise haben mich allerdings auch irritiert. Für mich stehen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung vor dem handwerklichen Engagement anderer Köhlerfreunde deutlich an der ersten Stelle! Selbstverständlich gibt es in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Gewohnheiten, was Meilergrösse, Bauweise und Erntetechnik angeht, die in ihrer Vielfalt gut dazu beitragen können, unser altes Handwerk in all seinen örtlichen Varianten lebendig zu präsentieren. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Unterschiede ernsthaft respektieren und wertschätzen können und Freude an der Vielfalt und Verschiedenheit haben!
Wir alle sind doch Köhler, stehen in den ererbten Traditionen unseres Handwerkes, und am Ende ernten wir Kohle!!!
Einen zweiten Wunsch für die nächste Zeit möchte ich auch noch anbringen: ich würde mich freuen, wenn wir nicht nur viele schöne Meiler bauen und fröhliche Köhlerfeste feiern, sondern von diesen schönen Ereignissen mehr weitergeben! Nicht nur die Lokalzeitung sollte davon berichten. Manche haben es durchaus schon in die regionalen Fernsehprogramme geschafft. Vor allem sollten wir auch unsere eigenen Medien, den KÖHLERBOTEN und diese Homepage nutzen, um auf die Veranstaltungen hinzuweisen und dann zu berichten. Ich weiss, dass das für manche noch ungewohnt ist. Nur Mut: das müssen doch nicht wissenschaftliche Abhandlungen sein! Das wichtigste für einen Bericht ist ein lebendiges Foto - mit drei Sätzen dazu setzen wir das schon im Köhlerboten und auf der Homepage in Szene!!! Ich lasse mich im neuen Jahr gern mit Beiträgen überrollen...
Die Resonanz besonders auf unsere Homepage aus der interessierten Öffentlichkeit war für mich in diesem Jahr überraschend gross! Und mit den heutigen medientechnischen Möglichkeiten lassen sich ja auch Anfragen von Köhlern aus Indonesien, oder von einer finnischen Archäologin oder die Suche nach Erfahrungen mit Grubenmeilern schnell bearbeiten oder an fachkundigere Köhlerfreunde weiterleiten. Also: nutzen wir unsere Möglichkeiten auch innerhalb des EKV, damit die Welt mehr von unserem wunderschönen Handwerk erfährt...

Liebe Köhlerfreunde!
Ich wünsche euch und euren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2015, in dem wir uns vor allem auf unser Wiedersehen beim 10. Europäischen Köhlertreffen vom 06. - 09. August in Neukirchen freuen können.
Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke
- Präsident des Europäischen Köhlervereins -
Im Rahmen der Präsidiumssitzung in Hardehausen ernannte Präsident Karl Josef Tielke den langjährigen politiischen Unterstützer des EKV Dr. Horst Schnellhardt, MdEP, zum Ehrenmitglied des EKV (Foto: CPförtner). Horst Schnellhardt hat sich seit vielen Jahren unermüdlich dafür eingesetzt, dass der EKV bei den Mitgliedern des Europäischen Parlamentes ein offenes Ohr findet. So gelang es ihm, zur festlichen Präsidiumssitzung anlässlich des 15-jährigen Bestehens des EKV im Oktober 2012 zahlreiche Abgeordnetenkollegen aus den Köhlerregionen mit den Präsidiumsmitgliedern in einen regen Austausch zu bringen. Bei der Neuwahl des EU-Parlamentes im Mai tritt Horst Schnellhardt nach 20-jähriger Abgeordnetentätigkeit nicht wieder an. Wir haben tausend gute Gründe, Horst Schnellhardt für sein grosses Engagement als "Köhler-Lobbyist" zu danken und hoffen, dass er uns mit seinen vielfältigen Kontakten weiter unterstützt. (05/2014)
Dass ein altes und traditionsreiches Handwerk wie die Köhlerei auch für junge Menschen attraktiv und spannend sein kann, konnten die Besucher des Meilerfestes auf der Häuseloh in Selb anschaulich erfahren. Der Meiler wurde fast komplett von jungen Vereinsmitgliedern aufgebaut, verschwelt und geerntet! Eine Ermunterung für alle Vereine, die über Mangel an nachwachsenden Köhlern klagen - Hermann Summa erzählt sicher gern, wie das gelingen kann!!! (07/2014)
Das erste Bewerbungsverfahren für das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ist in Sachsen auf breites Interesse gestoßen. Bis zum 30. November 2013 konnten sich in ganz Deutschland Gruppen und Gemeinschaften in ihrem Bundesland mit einer kulturellen Ausdrucksform für die Aufnahme bewerben.
Im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gingen bis zum Fristende insgesamt sechs landesspezifische Bewerbungen ein. Zudem gibt es fünf länderübergreifende Bewerbungen mit Beteiligung sächsischer Initiativen.
Landesspezifische Bewerbungen
1. Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V. mit den Sächsischen Bergaufzügen und Bergparaden
2. Museum für Druckkunst Leipzig mit den handwerklich- künstlerischen Drucktechniken aus den Bereichen Hochdruck, Flachdruck und Tiefdruck
3. Stadt Markneukirchen mit dem traditionellen vogtländischen Musikinstrumentenbau in Markneukirchen
4. Sächsische Staatskapelle mit der ungebrochenen jahrhundertelangen Tradition des Klangkörpers Sächsische Staatskapelle
5. Leipziger Synagogalchor e.V. mit Synagogaler Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts und jüdischer Folklore Mittel- und Osteuropas
6. Stiftung Musica Sacra Saxoniae mit der Tradition und Aufführungspraxis geistlicher Musik durch sächsische Knabenchöre (Thomanerchor Leipzig, Kreuzchor Dresden, Dresdner Kapellknaben)
Das Kunstministerium wird alle länderspezifischen Bewerbungen, die den formalen Anforderungen entsprechen, an den Sächsischen Kultursenat weiterleiten. Dieser wird dann bis Anfang April 2014 bis zu zwei aussichtsreiche Bewerbungen benennen und dem sächsischen Kunstministerium zur Weiterleitung über die Kultusministerkonferenz an das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO- Kommission empfehlen.
Länderübergreifende Bewerbungen
1. Europäisches Köhlerverein e.V. mit Sitz in Eibenstock (OT Sosa) mit dem traditionellen Köhlerhandwerk und Teersiederei
2. Domowina ? Bund Lausitzer Sorben e.V. mit den Bräuchen und Festen der Lausitzer Sorben im Jahreslauf
3. Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. und Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e. V. mit der Genossenschaftsidee
4. Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V. mit der deutsch- polnischen Versöhnung nach 1945
5. Verband Deutscher KonzertChöre e.V. mit der Pflege der Chormusik in deutschen Amateurchören
Das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO- Kommission trifft sich zur Evaluierung der Vorschläge aus den 16 Ländern sowie der länderübergreifenden Bewerbungen im September 2014. Voraussichtlich im Dezember 2014 werden dann die ersten Einträge in das bundesweite Verzeichnis präsentiert.
Deutschland ist seit dem 10. Juli dieses Jahres 153. Vertragsstaat des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. Das Übereinkommen fördert und erhält in allen Weltregionen überliefertes Wissen, Können und Alltagskulturen. Zum immateriellen Kulturerbe zählen unter anderem Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturheilkunde und Handwerkstechniken. Seit 2003 stellt die UNESCO diese kulturellen Ausdrucksformen mit einem Übereinkommen in den Mittelpunkt internationaler Kooperation.
Die Erstellung des bundesweiten Verzeichnisses ist eine Bestandsaufnahme kultureller Traditionen in Deutschland. Die Aufnahme ist eine öffentlich sichtbare Anerkennung der kulturellen Ausdrucksform und ihrer Träger. Deutsche Nominierungen für internationale Listen des immateriellen Kulturerbes können erst nach Ende des deutschen Auswahlverfahrens frühestens im März 2015 bei der UNESCO eingereicht werden.
Im Verfahren zur Erstellung des Bundesweiten Verzeichnisses des immateriellen Kulturerbes ist bis zum 15. April 2014 in den Bundesländern die Vorauswahl aus den 128 eingegangenen Vorschlägen erfolgt. Die 16 Länder konnten aus den Dossiers je bis zu zwei länderspezifische auswählen und an das Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK) melden. Zusätzlich konnten sie alle formal vollständigen bundesländerübergreifenden Bewerbungen weiterleiten. Die endgültige Zahl steht erst Mitte Juni nach einem Beschluss des KMK-Kulturausschusses fest.
Das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) wird diese Dossiers im Sommer 2014 nach fachlichen Kriterien prüfen und bewerten. Seine Auswahlempfehlungen werden abschließend von KMK und BKM bestätigt, so dass die ersten Einträge in das Verzeichnis voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2014 bekannt gegeben werden können. http://www.unesco.de/8392.html
Die erste Bewerbungsphase war der Einstieg in die Diskussion und Verständigung über Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Vertreter/-innen der Bundesländer werden sich im Sommer 2014 dazu abstimmen, wann eine zweite Vorschlagsrunde beginnt und was aus den Erfahrungen der ersten Runde zu lernen ist. Sobald die Termine und Modalitäten der neuen Bewerbungsphase feststehen, werden Sie es u.a. über diesen Newsletter erfahren. (aus: Newsletter der DUK 05/2014)
aus: "Entlebucher Anzeiger" Dienstag, 1. Oktober 2013

Eine lange Autokolonne wies einem am Samstagnachmittag den Weg zurFamilie Wicki im Drachslis in Bramboden. Dort trafen sich die Teilnehmer des neunten europäischen Köhlertreffens um 15 Uhr zur Besichtigung eines Entlebucher Meilers. Die zahlreichen aus verschiedenen Nationen stammenden Vereinsmitglieder wurden von Doris Wicki, OK-Präsidentin, begrüsst. Sie stellte ihre köhlerbegeisterte und gastgebende Familie kurz vor und erklärte die Entstehung eines Schweizer Meilers.
Daraufhin wurde sie von Nationalrat Ruedi Lustenberger gelobt für ihre Arbeit als erste Köhlerin und für ihren Einsatz im europäischen Vorstand für die altehrwürdige Tradition der Köhlerei.
Der am Vortag neu gewählte Präsident des Europäischen Köhlervereins, Karl Josef Tielke, übergab Doris Wicki ein symbolisches Geschenk. Ein Dank ging auch an das gesamte Organisationskomitee für die hervorragende Organisation des Events.
Als Höhepunkt zündete Markus Wicki daraufhin den eigens aufgestellten Meiler an, dies wurde mit dem Schlachtruf der Köhler, drei Mal «Gut Brand!», gebührend gewürdigt. Gemeindepräsident Franz Koch zeigte sich beim Nachtessen stolz darüber, die grosse Köhlerfamilie in Romoos begrüssen zu dürfen. Auch Nationalratsvizepräsident Rudi Lustenberger sprach ein Grusswort.
Das Schlusswort hielt der neue EKV-Präsident Karl Josef Tielke. Er bedankte sich bei Doris Wicki und beim gesamten OK für die hervorragende Organisation und für die herzliche Aufnahme im Entlebuch.
aus: "Entlebucher Anzeiger" Dienstag, 1. Oktober 2013

Die Sonne schaute gerade noch über den Bergrücken und schickte die letzten Strahlen auf die Terrasse des Erlebnis- Restaurants Rossweid oberhalb von Sörenberg. Unter den Sonnenschirmen prosteten sich Köhler aus vielen Regio- nen Deutschlands, aus Frankreich und Italien zu. Einige trugen Trachten, andere wilde Bärte, in denen der Bierschaum hängen blieb. Trotz der eben beendeten dreistündigen Hauptversammlung des Europäischen Köhlervereins (EKV) waren sehr viele fröhliche Gesichter zu sehen und die Köhler unterhielten sich rege.
Im Foyer schüttelte Karl Josef Tielke immer wieder Hände und nahm Glückwünsche entgegen. Der frisch gewählte Präsident des EKV stammt aus dem Sauerland in Deutschland und löst Gründungspräsident Heinz Sprengel aus dem Erzgebirge an der Spitze des Vereins ab.
Die lüpfige Musik von Stefan Röösli (Handorgel), Dani Bucher (Handorgel) und Ueli Lustenberger (Bass) verstummte, als OK-Präsidentin Doris Wicki den Ehrengast aus Bundesbern ankündigte und Maya Graf, Nationalratspräsidentin, das Mikrofon überliess.
Maya Graf begrüsste die Köhler in den drei Landessprachen. Sie durfte 2003 erstmals einen Kohlenmeiler erleben, der ganz in ihrer Nähe auf der Sissacher Fluh von einem Köhler aus dem Schwarzwald angezündet wurde. «Das hat mich sehr fasziniert», sagte Maya Graf und fügte an: «Es darf nicht passieren, dass diese alte Handwerkskunst verloren geht!»
Der neue Präsident des Vereins, Karl Josef Tielke, bedankte sich bei der Nationalratspräsdentin. «Wir sind solch freundliche Worte nicht gewohnt», sagte Tielke.
Der Forstwart Markus Otiger zeigte mit einer Diashow Impressionen aus Siebenbürgen/Rumänien.
Die Bilder über die Meiler in Siebenbürgen waren sehr eindrücklich. «Kohlenmeiler mit 100 Kubikmetern sind keine Ausnahme», sagte Ottiger. «Im Jahr 2000 schafften die Köhler sogar einen Weltrekord mit einem Meiler von 400 Kubikmetern, der im Guinnessbuch eingetragen ist.» In Siebenbürgen verdienen die Menschen noch den Lebensunterhalt mit der Köhlerei.
Nach der Präsentation über Rumänien übernahmen der Harzer Köhlerverein und die Köhler von Fleckenstein die Pa- tenschaft für die Köhlerdelegation aus Rumänien. Unter tosendem Applaus wurden die beiden Köhler als Mitglieder des Europäischen Köhlervereins aufgenommen, der jetzt in 10 europäischen Ländern beheimatet ist.
Präsident Karl Josef Tielke bedankte sich für die vorzügliche Verköstigung durch die «Rossweid-Küche», lobte das OK des Treffens und sagte abschliessend: «Sie leben in der Unesco Biosphäre Entlebuch in einer ausgesprochen schönen Landschaft. Tragen Sie Sorge dafür!»
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Am gestrigen 30.November 2013 endete die Antragsfrist für Bewerbungen zur Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Der Europäische Köhlerverein e.V. hat schon im September den Antrag auf Anerkennung des traditionellen Köhlerhandwerkes im Bundesland Sachsen (der Vereinssitz in Eibenstock, OT Sosa, ist dafür massgebend) gestellt! Das deutsche Verfahren sieht zunächst eine Vorauswahl in den Bundesländern vor (bis April 2014). Dann wird auf nationaler Ebene geprüft und entschieden, welche Anträge Aufnahme in die deutsche Liste des Immateriellen Kulturerbes finden sollen. In Österreich und der Schweiz ist diese Anerkennung schon erfolgt. Damit steigen auch die Chancen, in die Repräsentative Liste aufgenommen zu werden. Wir sind sehr froh, dass die langwierige Vorbereitung mit der Antragstellung nun abgeschlossen ist und sehen dem weiteren Entscheidungsweg zuversichtlich und gespannt entgegen. Unsere Mitglieder in den anderen europäischen Ländern ermuntern wir ausdrücklich, auch entsprechende Anträge zu stellen. Mit Rat und Tat zur Seite stehen dabei Heinz Sprengel und Karl Josef Tielke. Sobald neue Informationen vorliegen, werden wir hier umgehend berichten! (KJT, 01.12.2013)
aus: "Entlebucher Anzeiger" Dienstag, 1.Oktober 2013


116 stimmberechtigte Mitglieder, so viele wie noch nie, nahmen am 27.09.2013 an der Mitgliederversammlung des Europäischen Köhlervereins (EKV) teil. Präsident Heinz Sprengel aus Schneeberg (D) hielt Rückschau auf seine 16-jährige Präsidentenzeit und stellte fest, dass der EKV von 18 Gründungsmitglieder inzwischen auf über 1700 Mitglieder angewachsen ist.. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Schriftführer Karl Josef Tielke aus Borchen, Kreis Paderborn, gewählt. Vizepräsident bleibt Peter Feldmer, Hasselfelde. Neuer Schatzmeister wird Heiko Schmidt aus Grünhain-Beierfeld, Erzgebirgskreis, Schriftführer Meinolf Kopshoff aus Castrop-Rauxel. als weitere Präsidiumsmitglieder wurden gewählt: Kerstin Zülch, Jesberg (Kellerwald), Heinz Sprengel, Schneeberg (Erzgebirge) und Ger van Marion, Hulshorst (Niederlande).
Auf der Website www.koehlertreffen.ch hat das Schweizer OK-Team aktuell Presseberichte und 2 Fotogalerien über das 9. Europäische Köhlertreffen in Sörenberg eingestellt. (Foto: K.H.Kordt) Ein Klick lohnt sich...
Unser Köhlerfreunde im Elsass "Les charbonniers du Fleckenstein" sind in kürzlich mit einer hohen Auszeichnung des Institut des Arts et Traditions Populaires d'Alsace bedacht worden. Sie wurden für ihr Engagement in der Pflege des industriellen Erbgutes mit dem Bretzel d'Or, dem goldenen Brezel, ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 26.10.2013 in Straßburg statt.
Der Europäische Köhlerverein gratuliert unseren Elsässer Freunden herzlich zu dieser Auszeichnung und ist auch ein bisschen stolz, dass einer unserer starken Mitgliedsvereine auf diese Weise geehrt wird! GUT BRAND, liebe Freunde? (KJT)
Bereits im Laufe des Jahres wurde der Köhlerchor der Charbonniers du Fleckenstein mit dem Friejohrsschwälmele 2013 für die Förderung der Elsässer Mundart in seinem Wirken ausgezeichnet. Der Europäische Köhlerverein gratuliert herzlich auch zu dieser Auszeichnung. Gern und mit Genuss erinnern wir uns an euren "Kohlebrannerbue"vor zwei Jahren in Zoppe und jüngst in der Schweiz! Wir dürfen uns glücklich schätzen, euren lebendigen und kulturell aktiven Verein in unserer Mitte zu haben! Allzeit GUT BRAND!!!(KJT)
Für sein nachhaltiges Wirken zugunsten der Natur wurde unser Mitglied André Schraner mit dem Naturschutzpreis 2013 für das obere Fricktal ausgezeichnet. Der Preis wird vom Verband Oberfricktalischer Natur- und Vogelschutzvereine (VONV) verliehen. Mit diesem Preis würdigt der Verband die Verdienste von Personen, die sich in ausserordentlichem Masse für die Natur einsetzen.
«Es gibt nichts Passenderes, als den Namen André Schraner mit Kohle auf ein weisses Blatt zu schreiben», so VONV-Präsident Meinrad Bärtschi bei der Preisübergabe. Kohle deshalb, weil der Preisträger als OK-Präsident der Holzköhlerei Mettauertal, Wil 2014 seinem Anliegen zur Förderung der natürlichen Vielfalt eine geeignete Plattform gibt. Mit der Schauköhlerei im August möchte der Preisträger dafür sorgen, dass ein altes Handwerk in echt erlebt werden kann und nicht in Vergessenheit gerät.
"Preisträger ist wie ein Baum, der dank guter Wurzeln viele Früchte trägt."
André Schraners Wirken, sein Wissen, seine engagierten Umsetzungen, sein grosses Netzwerk und vieles mehr sind die Wurzeln, die den kräftigen Stamm - Meinrad Bärtschi hat diesen bereits aufs Blatt gezeichnet - im Boden verankern.
Dank dieser Verankerung wächst der Baum, in seiner Krone gedeihen die Früchte der unzähligen Aktivitäten zugunsten der Natur.
(nach: "Aargauer Zeitung")
Der Europäische Köhlerverein gratuliert unserem Köhlerfreund André herzlich, freut sich mit ihm über die hohe Auszeichnung und wünscht allzeit GUT BRAND!!!
Bei den Vorstandswahlen des Harzer Köhlervereins in Hasselfelde wurde Peter Feldmer als Präsident wiedergewählt. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Hermann Hohmann, Gerburg Meinecke (Schriftführerin), Hartmut Thienen (Schatzmeister), sowie (neu) Hans-Joachim Lehner aus dem Südharz und Sascha Feldmer aus Hasselfelde. Das Foto (Falkner) zeigt den Vorstand mit Horst Schnellhardt MdEP.
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlervereins!

Ich weiss nicht genau, seit wie vielen Jahren dieser Gruss Euch schon erreicht - sicher bin ich jedoch, dass er Jahr für Jahr nach dem vertraut herzlichen "Gut Brand" mit der gleichen Unterschrift abschloss: Heinz Sprengel, Präsident des Europäischen Köhlervereins!
Am 27. September haben wir Heinz Sprengel nach 16 Jahren als Präsident verabschiedet und selbstverständlich umgehend zum Ehrenpräsidenten gekürt! So ist es nicht mehr als recht und billig, diesen Gruss aus der Adventszeit mit einem herzlichen Dank an unseren alten Gründungspräsidenten und jungen Ehrenpräsidenten zu beginnen. Seit der Gründung 1997 war Heinz für viele Freunde der Köhlerei in Europa Gesicht und Sprachrohr des Europäischen Köhlervereins. Den beständigen Aufschwung von einer Handvoll Idealisten am 03.10.1997 zum grossen Dachverband der europäischen Köhler haben wir in hohem Masse seinem unermüdlichen Engagement zu verdanken. In diesen Dank an Heinz möchte ich die Präsidiumsmitglieder seit der Gründung mit einschliessen!
Dass man nach einer so erfolgreichen Zeit nicht einfach auf Null schalten kann, versteht sich von selbst. Und so freue ich mich, dass Heinz auch im neugewählten Präsidium mit Sonderaufgaben wie z.B. der Schriftleitung des Köhlerboten weiter mitarbeiten wird.
Wenn einer geht, kommt in der Regel ein Neuer an seine Stelle, und so darf ich mich heute als der neugewählte Präsident des EKV vorstellen. Karl Josef Tielke, Jahrgang 1948, nach 40 Jahren im Dienst des Erzbistums Paderborn seit 2012 im Ruhestand, seit 1979 verheiratet mit Teresa Tielke, drei erwachsene Kinder Katharina, Lucas und Vincent: alle fünf sind wir Köhler aus Leidenschaft! Wir wohnen in Borchen (Kreis Paderborn). Meine Vorfahren bis zu meinem Grossvater waren Wald-arbeiter/Köhler/Landwirte (nur diese Kombination sicherte den Lebensunterhalt!) im Sauerland. Als mir diese Zusammenhänge vor Jahren anhand von Fotos aus den 1930er Jahren im Gespräch mit meinem Vater klar wurden, gab es für mich nur noch eins: ich wollte unbedingt das Handwerk meiner Vorfahren erlernen. Wie das dann im einzelnen ablief, können Euch meine Freunde aus dem Harzer Köhlerverein mal am Meiler erzählen!
Seit ich zum erstenmal einen Meiler mitgebaut und verkohlt habe, kann ich mir mein Leben ohne Meilerduft in den Klamotten, ohne Schweiss beim Errichten und ohne schwarzes Gesicht beim Kohleziehen nicht mehr vorstellen. Als mich Heinz Sprengel dann irgendwann fragte, ob ich mir vorstellen könne, für seine Nachfolge zu kandidieren, habe ich nach einem ersten Erschrecken nicht sehr lange für mein JA gebraucht, zumal der Ruhestand mit neuer Freizeit und neuer Freiheit kurz bevorstand. Jetzt bin ich im Amt und hoffe, Euch allen ein guter Präsident zu sein und den EKV erfolgreich in die nächsten Jahre zu führen! Dem gilt mein ganzer Einsatz!
In dieser Zeit vor Weihnachten, wo die Tage kürzer und die Abende länger werden, denkt man ja gern zurück an das Jahr, das sich auch rapide dem Ende zuneigt. Bei uns Köhlern gab es reichlich, auf das wir mit Freude und Dankbarkeit zurückschauen können: Meiler, Köhlerfeste, Köhlerwochen usw. in ganz Europa an immer zahlreicheren Orten. Der Köhlerberuf mag endgültig der Vergangenheit angehören - das traditionelle Köhlerhandwerk blüht und wächst durch Euer Engagement und den Einsatz vieler Aktiver und Gruppen, die wir noch nicht kennen und die uns noch nicht kennen!
Der Höhepunkt des europäischen Köhlerjahres war zweifellos das 9. Europäische Köhlertreffen vom 26.-29. September in der Biosphäre Entlebuch in der Schweiz. Die dortigen Gastgeber mit Doris Wicki an der Spitze haben uns in diesen Tagen so etwas wie eine Köhlerheimat auf Zeit geboten: eine traumhafte Gebirgslandschaft, ein abwechslungsreiches Programm, lebendige Begegnungen unter Köhlern, Einblicke in die alpenländische Kultur (Alpabfahrt in Schüpheim!), Anerkennung höchster politischer Repräsentanten der Schweiz (u.a. die amtierende Nationalratspräsidentin Maya Graf ) und unendlich viel mehr! Den herzlichen und immer präsenten Gastgebern danke ich auch an dieser Stelle für Ihren überragenden Einsatz im Dienst der europäischen Köhlergemeinschaft!!!
In zwei Jahren sehen wir uns wieder in Neukirchen (Bayern).
Für die Köhler in Deutschland geschah ein wichtiges Ereignis eher im Stillen. Im September haben wir den Antrag auf Anerkennung des traditionellen Köhlerhandwerkes und der Teerschwelerei als Immaterielles Kulturerbe gestellt. Nun gilt es abzuwarten, wie die zuständigen Gremien zuerst in Sachsen, dann auf Bundesebene unser Ansinnen aufnehmen. Zum Sommer 2014 sollten wir mehr Klarheit haben! Schon jetzt ist aber sicher: wenn wir im ersten Versuch nicht zum Zuge kommen, gehen wir ohne Zögern sofort neu an den Start für die zweite Runde!!!
Ich merke gerade, dass mein Weihnachtsgruss viel zu lang wird! Also: lest doch einfach alles weitere im neuen Köhlerboten oder auf dieser Homepage, und gebt die Informationen an alle Mitglieder weiter! Wenn's nur der Vorsitzende weiss, ist das nicht genug!!!
So wünsche ich Euch schon jetzt ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2014, in dem ich hoffentlich vielen von Euch persönlich begegnen darf!
Allzeit GUT BRAND

Karl Josef Tielke

(Präsident des Europäischen Köhlervereins)
Zum dritten Male wurde ein traditioneller Meiler auf der Halde des Schindlerschachtes in Neustädtel errichtet.
Anlass war die 825 Jahrfeier des alten Bergstädtchens bei Schneeberg.
Die Vorbereitungen für den Aufbau und Betrieb des Meilers waren vorbildlich organisiert.
Aber nur bei der feierlichen Entfachung mit musikalischer Umrahmung spielte das Wetter mit. Schon in der ersten Nacht begann ein Wetterumschwung mit Sturm und Regen bis fast zum Ende des Schwelprozesses.
Ohne die Unterstützung und Hilfe der Bergsicherung Sachsen und besonders des Geschäftsführers Tobias Steinert mit seinen Mitarbeitern und Petra und Franz Riebisch wäre der Meiler kaum zu betreiben gewesen. Aber am Ende erzielten die Köhler in einer Gemeinschaftsaktion noch eine gute Holzkohlenernte. Dank gilt auch den Frauen und Männern um Jens Haußner, die immer mithalfen und für die Köhler da waren.
Bei allen möchten wir uns auf diesem Wege nochmals bedanken.
Das war der dritte Meiler und damit ist es schon Tradition geworden, auf der Halde einen Traditionsmeiler zu betreiben. Die Veranstalter wollen in drei Jahren die Köhlertage auf dem Schindlerschacht erneut versuchen, diesmal auf einem anderen windgeschützten Standort.
Wir freuen uns darauf und sind dann wieder dabei.
Nochmals Dankeschön ! Glück auf ! und Gut Brand !
Kurt Jacob und Heinz Sprengel
Vom 22. - 24. März 2013 fand in Hasselfelde im Harz die 16. Präsidiumssitzung des Europäischen Köhlervereins statt.
An der Stelle, wo 1997 der EKV gegründet wurde, fasste das Präsidium einen wegweisenden Beschluss:
Der Europäische Köhlerverein wird einen Antrag auf Anerkennung des historischen Köhlerhandwerks und der Teerschwelerei als immaterielles Kulturerbe stellen.
Eine Arbeitsgruppe des Präsidiums wird bis zur Jahreshauptversammlung des EKV zum 9. Europäischen Köhlertreffen im September 2013 in der Schweiz die Bewerbungsunterlagen erarbeiten und von der Mitgliederversammlung bestätigen lassen.
Die Präsidiumsmitglieder stehen geschlossen hinter dem Anliegen und wollen, dass in Zukunft das historische Handwerk zum immateriellen Kulturerbe gehört, weil es schützenswert ist und eine wesentliche Rolle bei der industriellen Entwicklung in der Technikkette der Menschheit gespielt hat.
Nach den Erfolgen der Mitglieder des EKV im Jubiläumsjahr 2012 und der Herausgabe der Chronik "15 Jahre EKV 1997 - 2012" hat sich der Verein ein neues und beachtenswertes Ziel gesteckt, das einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung des Berufes der Köhler, Teerschweler und Pechsieder leisten kann.
Für ihre über zwanzigjährige Pflege des Köhlerhandwerks am Niederrhein wurde den Köhlern Herbert Nowak und Wilhelm Papen von der Köhlergemeinschaft Reichswalde durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen. Wir gratulieren den Mitgliedern des Europäischen Köhlervereins herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und freuen uns mit ihnen. Schließlich dürften sie die ersten Köhlerfreunde sein, die für ihr Engagement zur Erhaltung des traditionellen Köhlerhandwerks diese Auszeichnung erhalten haben. Auch für den Europäischen Köhlerverein ist es ein Erfolg, wenn besonders engagierte Mitglieder auf diese Art geehrt werden. Für uns ist es auch ein weiterer Schritt zur Anerkennung eines Handwerks, für das wir uns seit 15 Jahren einsetzen. Vielen Dank Herbert und Wilhelm für Euren Einsatz und für die Zukunft alles Gute.
Gut Brand!
In einer 124 Seiten umfassenden Broschüre ist die Chronik des Europäischen Köhlervereins erschienen. Im DIN A 4 Format und im Vierfarbdruck ist eine umfassende Entwicklungsgeschichte unseres Vereins dokumentiert. Von der Gründung bis zum letzten Köhlertreffen in Italien wird die Erfolgsgeschichte des Europäischen Köhlervereins und seiner Mitglieder eindrucksvoll in Text und Bild gesetzt. Zusätzlich zeigt eine Europakarte die Heimatregionen aller Mitglieder und Sponsoren.
An dieser Stelle danken wir allen, die an diesem Werk mitgearbeitet haben und den zahlreichen Sponsoren und Institutionen, ohne die der Druck nicht möglich gewesen wäre.
Die Broschüre kann ab sofort im Büro des EKV oder per Mail bestellt werden.
Kosten: Mitglieder des EKV 15.- Euro, Nichtmitglieder 18.- Euro zzgl. Portogebühren
E-mail: horst.schnellhardt@europarl.europa.eu
Dr. Horst Schnellhardt
Mitglied des Europäischen Parlaments
Pressemitteilung
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Köhlertreffen im Europäischen Parlament
Unter der Schirmherrschaft des Europaabgeordneten Dr. Horst Schnellhardt
(EVP / CDU) fand am gestrigen Mittwoch die Festsitzung des Europäischen
Köhlervereins anlässlich seines 15-jährigen Bestehens im Europäischen Parlament
in Straßburg statt.
"Ich habe mich sehr gefreut, dass besonders viele meiner Freunde vom Harzer
Köhlerverein die Gelegenheit genutzt haben, mit Köhlern aus allen Teilen
Deutschlands und aus anderen europäischen Ländern, zum Beispiel aus den
Niederlanden, der Schweiz, Polen und Italien, über die Wahrung des traditionellen
Köhlerhandwerks in ihren Regionen zu fachsimpeln und mit zahlreichen
Abgeordneten des Europäischen Parlaments ins Gespräch zu kommen.
Die Köhlerei ist ein nicht wegzudenkender Teil der Geschichte Sachsen-
Anhalts und war Grundlage für die Industrialisierung, die Europa Wachstum
und Wohlstand in einem vorher nie da gewesenen Ausmaß ermöglicht hat",
so Schnellhardt.
"Der 1997 in Hasselfelde gegründete Europäische Köhlerverein mit seinen
stolzen 1.600 Mitgliedern aus zehn verschiedenen europäischen Ländern ist
ein Stück gelebte europäische Integration. Initiativen dieser Art, die den Gedankenaustausch
über nationale Grenzen hinweg fördern, sind von unschätzbar
hohem Wert für den europäischen Einigungsprozess. Sehr gerne werde
ich die Harzer Köhler und ihren europäischen Dachverband auch in Zukunft
tatkräftig unterstützen", kommentierte Schnellhardt abschließend.
Am 24. Oktober fand die Festsitzung des EKV zum 15. Jahrestag des Bestehens des Vereins im Europaparlament in Straßburg statt. In seiner Begrüßung lobte Dr. Horst Schnellhardt die Arbeit des Europäischen Köhlervereins und sein Wirken für die europäische Einigung als Verein. Die Mitglieder des Vereins haben viel geleistet, um ein altes Handwerk europaweit vor dem Aussterben zu bewahren. Sie können in Zukunft auf die Unterstützung der Parlamentarier rechnen.
32 Vereinsmitglieder und das Präsidium konnten zu der Festsitzung auch 10 Europaabgeordnete begrüßen und ihnen die Chronik "15 Jahre EKV" überreichen.
Der Präsident des EKV, Heinz Sprengel, ging in seiner Festansprache auf die 15jährige Geschichte des Vereins ein und bedankte sich bei allen Mitgliedern und Fördereren für ihre Arbeit und Unterstützung. Besonders stolz kann der Verein auf das Erreichte sein und darauf, dass er nun auch in Europa die Unterstützung erhält, die die Mitglieder schon lange angestrebt haben. Zum Schluss rief er alle Vereinsmitglieder auf, weiterhin beharrlich für das Ziel des Vereins zu streben und formulierte:"Geduldig müssen wir weiter Anwalt eines Handwerks sein, das in der Geschichte einen festen und anerkannten Platz erhalten muss."
Eine Premiere war der Bau eines traditionellen Meilers zu einem Höhepunkt der Traditionspflege der Bergmanns-, Hütten- und Knappschaftsvereine. Entstanden war die Idee bei einem Gespräch an einem Meiler auf dem Schindlerschacht in Schneeberg/Neustädtel zwischen Dr. Henry Schlauderer, Vorsitzender des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-,Hütten- und Knappenvereine e.V. und Heinz Sprengel, Präsident des EKV. Gemeinsam mit den Veranstaltern des Bergmannstages und der Berg- Knapp- und Brüderschaft Jöhstadt e.V. konnte das Projekt verwirklicht werden.
In einer beeindruckenden Veranstaltung wurde nach dem kleinen Bergaufzug am 19.08.2012 der Meiler entfacht. Die Zündstange konnte in einer einmaligen Zeremonie am offenen Geleucht eines Bergmanns vom Köhler entzündet werden und an den Bergmann Peter Haustein, Vorsitzender der Berg- Knapp- und Brüderschaft Jöhstadt, zum Entfachen des Meilers weitergegeben werden. Diese wunderbare Demonstration der Verbindung zwischen Bergbau und Köhlerei verfolgten nahezu 300 Gäste am Festplatz von Jöhstadt. Unter den Klängen des Bergmännischen Musikvereins Jöhstadt begann der Meiler seine Tätigkeit.
Der absolute Höhepunkt der Festwoche war die Große Bergparade zum 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentages am 26. August 2012 mit ca. 1800 Trachtenträgern in Jöhstadt. Mit an der Spitze, erstmalig mit der Fahne des Europäischen Köhlervereins, marschierte eine Delegation unseres Vereins mit Kurt Jacob, Heiko Schmidt und im Habit des Köhlers, Heinz Sprengel. Als Fahnenträger wieder ein Bergmann, Bergbruder Rico vom Jöhstädter Verein.
Wir bedanken uns für die tatkräftige Hilfe der Vereinsmitglieder von Jöhstadt, dem Team des Sportzentrums Jöhstadt für die liebevolle Betreuung und den Mitgliedern des EKV Kurt Jacob, Ralf Roscher, Günter Teumer und Dieter Marggraf am Meiler.
Dieses Projekt in Jöhstadt war ein voller Erfolg und einer der Höhepunkte im 15. Jahr des Bestehens des Europäischen Köhlervereins 2012. Bilder unter www.sbhkt.de/meiler/
1. 5. Meiler an der "Köhlerhütte" Fürstenbrunn / Erzgebirge

Ein Jubiläum machte den Anfang des Jahres 2012. Vom 12. bis 22. April fanden an historischer Stelle die 5. Köhlertage zu Ehren der Befreiung des Prinzen Albrecht von Sachsen durch den Köhler Schmidt aus den Händen des Raubritters Kunz von Kaufungen statt.
Die Errichtung und Verschwelung des Meilers geschah wieder in Zusammenarbeit des Europäischen Köhlervereins mit dem Köhlerverein Erzgebirge. Am 14. April wurde der Meiler gemeinsam mit Hitradio RTL Sachsen entfacht. Zahlreiche Zuschauer und Prominente kamen als Gäste nach Waschleithe.
Die Ernte einer hervorragenden Buchenholzkohle geschah am 22.04.2012, dabei wurde der erste Schritt zur Ernte der Kohle durch den Brauereidirektor der berühmten Weltenburger Klosterbrauerei, Hermann Goß, vollzogen. Ein Dank gilt dem Inhaber des Hotels & Restaurants "Köhlerhütte", Heiko Schmidt und seiner Familie sowie dem Team der "Köhlerhütte",die in bewährter Form die Köhler und ihre Helfer rund um die Uhr betreuten. Danken möchten wir auch den Medien, die die Veranstaltung immer aktuell betreuten. Dass die Holzkohle qualitätsmäßig gut geerntet und eingetütet wurde verdanken wir besonders den Köhlerfreunden aus Sosa, der Feuerwehr Beierfeld und den Heimatfreunden vom Heimateck Waschleithe.
Zur Präsidiumssitzung waren zahlreiche Präsidiumsmitglieder und Gäste aus Italien und Tschechien nach Planá bei Tagesordnung die Vorbereitungen auf die Höhepunkte des Jubiläumsjahres 2012.
Die Organisation lag in den Händen der Köhlerfreunde Jiri Kadera und Dusan Caran, die gemeinsam mit dem
Historischen Bergmannsverein Planá die Tage organisierten.
Zur Sitzung konnte auch die Chronik "15 Jahre EKV - 1997 - 2012" vorgestellt werden. Ein besonderer Höhepunkt
wird im Oktober die Festsitzung des Präsidiums und eingeladener Gäste sowie Europaabgeordneter im
Europaparlament in Straßburg sein.
Mit der Beratung in Tschechien, nahezu am Mittelpunkt Europas, konnte ein wichtiger Schritt vollzogen werden, um in Zukunft die Köhlerfreunde in den östlichen europäischen Ländern in unsere Arbeit einzubeziehen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Gastgebern für die Organisation und die herzliche freundschaftliche Atmosphäre während der Tage in unserem Nachbarland.
Tante grazie Zoppé di Cadore, Grazie mille Zeno Sagui!

Das 8. Europäische Köhlertreffen in Italien ist Geschichte.
Die Köhler und Teerschweler Europas trafen sich vom 25. bis 28. August 2011 in Italien.
In beeindruckender Landschaft der Dolomiten erlebten wir ein Köhlertreffen mit etwa 250 Teilnehmern und hunderten Besuchern im Köhlerdorf Zoppé di Cadore und Umgebung.
Zoppé di Cadore ist nicht nur als Köhlerdorf bekannt geworden, sondern auch als das kleine Bergdorf in etwa 1500 m Höhe, eingerahmt von den beeindruckenden Bergen der Dolomiten, wo nach dem Rückgang der Köhlerei sich die berühmten Eismacher aus Italien auf den Weg nach Deutschland machten. Noch heute erlangt das Eis in den ca. 2500 Eisdielen in Deutschland europaweites Ansehen und das verdanken wir den fleißigen Menschen aus dem Dorfe unserer Gastgeber.
Ein reger Erfahrungsaustausch der Teilnehmer, die Entfachung eines Meilers auf dem wohl höchstgelegenen Meilerplatzes Europas, aber auch die 8. Jahreshauptversammlung der Mitglieder des EKV bestimmten den Inhalt des Treffens. Wir lernten aber auch viel von der ladinischen Kultur kennen und immer wieder eine beeindruckende Bergkulisse, die unser diesmaliges Köhlertreffen zu einem einmaligen Erlebnis werden ließ.
Wir bedanken uns nochmals herzlich bei unseren italienischen Gastgebern und Köhlerfreunden für erlebnisreiche Tage und die freundschaftliche Atmosphäre in den Bergen der Dolomiten.

Gut Brand !
Auf Wiedersehen zum 9. Europäischen Köhlertreffen in der Schweiz !

(Bilder des Treffens finden Sie in der Bildergalerie. Ein herzliches Dankeschön unserem Fotografen Karl - Heinz Kordt aus Rostock )
Programm:
25.08. Anreise zwischen 16.30 und 17.30 Uhr in Forno di Zoldo, Via Roma ( Museum des Nagels )
26.08. Ein Tag in Zoppé di Cadore
10.00 Uhr Begrüßung und Führungen
12.30 Uhr Mittagessen
14.30 - ca. 17.30 Uhr 8. Jahreshauptversammlung des EKV
18.00 Uhr Prozession in Ladinischen Kostümen - Zündung des Meilers
20.00 Uhr Weinprobe
27.08. 08.30 Uhr Abfahrt nach Zoldo Alto
09.00 Uhr Treffen mit den Behörden und Sponsoren
10.00 Uhr Kurzfilm "Der Holzköhler erzählt"
14.30 Uhr Führung "Museum des Nagels"
20.30 Uhr Lokal "Insonia" Abschiedsessen mit musikalischer Unterhaltung
28.08. In Pieve di Cadore werden wir nach dem Frühstück vom Präsident der Magnificia Comunitá di Cadore begrüßt
und verabschiedet. Anschließend ist ein Besuch vom Haus des Tiziano vorgesehen
Geplante Heimfahrt ab 12.00 Uhr
Im Jahre 1455 befreite der Köhler Georg Schmidt ( später Thriller genannt ) den Prinzen Albrecht von Sachsen aus den Händen des Raubritters Kunz von Kauffungen. Aus diesem Anlass betreibt der Europäische Köhlerverein seit vier Jahren an historischer Stelle, an der Köhlerhütte Fürstenbrunn bei Schwarzenberg einen historischen Meiler. Der Inhaber des Hotels "Köhlerhütte", Heiko Schmidt, Mitglied im EKV, war der Initiator dieser Veranstaltung.
In diesem Jahr war das ein Grund, dass der MDR in seiner Sendereihe "Spur der Ahnen" dieses Thema aufgriff und gemeinsam mit dem EKV einen Teil der Sendung an der Köhlerhütte drehte.
Die Sendung wird am 15. Juni 2011, 20.45 Uhr, im MDR gezeigt und wir hoffen, dass einige Szenen auch an der historischen Stelle des Prinzenraubs zu Sachsen am Meilerplatz der Köhlerhütte zu sehen sind.

Das Ehepaar Wieser wurde mit dem Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft Österreichs ausgezeichnet.
Der Europäische Köhlerverein gratuliert dem Ehepaar Wieser herzlich zu dieser hohen Auszeichnung, wir wünschen unserem Präsidiumsmitglied Peter Wieser und seiner Familie weiterhin alles Gute zum Wohle des Köhlerhandwerks!
Wir freuen uns, dass mit Peter Wieser ein Köhler in unserem Nachbarland Österreich mit diesem Staatspreis für vorbildliche Forstwirtschaft geehrt wurde.
Die Erhaltung des Köhlerhandwerks war schon immer ein hoher Anspruch der Familie Wieser. Ihnen ist es zu verdanken, dass das Gewerke der Köhlerei auch in seiner ursprünglichen Technologie erhalten wird. In Rohr im Gebirge konnten wir selbst erleben, wie eine Einheit aus dem Forstunternehmer, dem Waldbauern und dem Köhler in der Tradition österreichischer Waldbauern verwirklicht wurde und damit ein erhaltenswertes Kulturgut vom Aussterben bewahrt wurde.
Und Peter Wieser fühlt sich auch dem Nachhaltigkeitsprinzip verpflichtet. In einem Zeitungsbericht von Landwirt / Forst brachte er das in einem Interview mit DI Hans Flasch so zum Ausdruck:"Obwohl ich von den langfristigen Auswirkungen meiner Durchforstungs- und Pflegemaßnahmen nichts mehr haben werde, tu ich?s trotzdem gerne. Eben für die folgenden Generationen." Viel treffender kann das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht beschrieben und gelebt werden. ( Zitat Ende )
Für die nachfolgenden Generationen und besonders die Jugend ist es auch wichtig, die Technologie der Langmeiler zu erhalten und auch dafür steht die Familie Peter Wieser.
Wir freuen uns, dass wir in unseren Reihen ein so engagiertes Mitglied haben, das zu unserem nächsten Europäischen Köhlertreffen im August 2011 sicher seine Erfahrungen auch an die anderen Mitglieder des Europäischen Köhlervereins weitergeben kann.
Erstmalig ist es Peter Wieser auch gelungen, dass die Köhlerei in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich der UNESCO aufgenommen wurde. In der Begründung heißt es u. a. dazu:
"Da es heute nur noch wenige aktive Köhler in Österreich gibt, bilden diese eine kleine Gemeinschaft. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Identitätsgefühl der Köhler zu stärken und ihre Wertschätzung in der Bevölkerung zu heben. Ihre Kenntnisse wurden aufgezeichnet und medial publik gemacht. Kontinuität wird durch die Weitergabe des Handwerks an die nächste Generation gewährleistet."
Wir sind stolz, solche Mitglieder in unserem Verein zu haben und hoffen, dass andere Mitglieder des EKV ähnliche Bemühungen anstreben. Sicher wird ihnen dabei die Familie Wieser mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Gut Brand !

Tschechischer Wald - Eisen und Kohle (Eisenhüttenwesen und Kohlenbrennerei im Böhmischen Wald)

"Geschichte der Metallurgie in der Tschechischen und Holzkohle Forest" "Geschichte des Eisenhüttenwesens und der Kohlenbrennerei im Böhmischen Wald "Bergbau und Historical Society in Plana, 2010, 435 S., gebunden Historischen Bergbauverein in Plana, 2010, 435 S., Hardcover Book Award ist 430 CZK + ...


Kontakt
George Kadera

348 06 Primda

+420 732111326

jiri.kadera @ gmail.com

Kontakt
Bergbau - Historical Society Plana

Derzeit stellen "leichtfüßig die" Bergbau - Plana Historischen Vereins .
Der Verein betreibt ein Bergbaumuseum (Video Kamera Ranging ).

Bestellungen des Buches bei: E-Mail: jiri.kadera@gmail.com
( Preis 18 Euro + Versandkosten 7.50 Euro )
Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde des Europäischen Köhlervereins !

Ein erfolgreiches Jahr geht für unseren Verein zu Ende und wir können uns schon heute auf das Jahr 2011 freuen.
Es ist uns in diesem Jahr gelungen, neue Mitstreiter für die Ideen und Ziele unserer Vereinsarbeit zu gewinnen. In vielen Regionen Europas arbeiten unsere Mitglieder für den Erhalt unserer alten Handwerkskunst und sie finden immer mehr Unterstützung bei der Lösung dieser schwierigen Aufgabe. Dafür möchte ich Ihnen allen herzlich danken.
Das Handwerk der Köhlerei, der Teerschwelerei und der Pechsiederei hat wieder einen bedeutenden Platz im Tourismus eingenommen und ist auf einem guten Wege, auch in der Zukunft für den Erhalt ehrwürdiger Handwerkskunst einzustehen.
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes Neues Jahr mit vielen Begegnungen an den Meilern, Teeröfen und Pechplatten.
Pünktlich zum Jahresende können wir Ihnen den "Köhlerboten" Nr. 5 präsentieren und auch der Flyer des EKV wurde überarbeitet. Beides stellen wir Ihnen auf unserer Homepage zur Verfügung.

Ein herzliches "Gut Brand !"
Ihr

Heinz Sprengel
Präsident des Europäischen Köhlervereins
Vom 06. bis 09. Mai 2010 fand die Präsidiumssitzung in der Schweiz statt.
Die Mitglieder und eine Delegation des Veranstalters des 8. Europäischen Köhlertreffens aus Zoppe di Cadore / Dolomiten / Italien wurden von den Köhlern und Köhlerfreunden aus der Schweiz herzlich begrüßt. Die Veranstaltungen fanden in Wil, Kanton Aargau und in der Biosphäre Entlebuch, Kanton Luzern, statt.
Wir waren begeistert von der Organisation und der Gastfreundschaft der Schweizer. Nicht nur die Köhler und die Bevölkerung sondern auch die Vertreter der Schweizer Eidgenossenschaft und der Minister und Präsident des Kantons Luzern und zahlreiche Sponsoren kamen um das Präsidium des EKV zu begrüßen.
Beeindruckt waren die Gäste, die teilweise über 1000 km Anreise hatten, von einer europäischen Kulturlandschaft in der die Köhlerei als wichtiger Nebenerwerbszweig der Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige Rolle spielte. Ob in Wil AG, in Entlebuch, Bramboden oder Rohrmoos konnten sich die Teilnehmer über die freundliche Atmosphäre freuen.
Unser Dank gilt besonders Doris Wicki, Tante Clara, Andre Schraner und seiner Frau Silvia, die mit einer großen Anzahl von Helfern für das Gelingen der Präsidiumssitzung verantwortlich waren.
Eindrucksvoll konnte nachgewiesen werden, dass in der Schweiz im Jahre 2013 das 9. Europäische Köhlertreffen in der Heimat der Schweizer Traditionsköhler stattfinden wird. An Unterstützung durch die zuständigen Behörden und zahlreiche Sponsoren wird es nicht fehlen. Die Mitglieder des Europäischen Köhlervereins freuen sich auf dieses Treffen der Köhler Europas.
( im Bild ist die Köhlerfamilie Wicki am Meiler zu sehen )
Liebe Mitglieder und Freunde des Europäischen Köhlervereins !

Ein erfolgreiches Jahr 2009, das ganz im Zeichen des 7. Europäischen Köhlertreffens in Rostock stand, neigt sich dem Ende zu. Die Tage an der Ostseeküste werden für uns alle unvergesslich bleiben und ebenso die herzliche Gastfreundschaft des Forst- und Köhlerhofes Rostock - Wiethagen.
Wir konnten in diesem Jahr feststellen, dass der EKV bekannter geworden ist und unsere Aktivitäten aber auch unser Ruf dazu geführt haben, dass wir wieder neue Mitglieder gewinnen konnten, die ich ganz herzlich in unseren Reihen begrüßen möchte.
In den vielen Regionen Europas hat das Köhlerhandwerk, die Teerschwelerei und Pechsiederei in Verbindung mit dem Montanwesen und der Forstwirtschaft an Bedeutung gewonnen. Es gilt nun, den Aufbau eines europaweiten Netzwerkes der Köhlerei und ihrer artverwandten Gewerke voranzutreiben, hier haben wir noch viel Arbeit vor uns. Wir können uns auf diese Arbeit freuen, denn es gibt inzwischen überall viel Unterstützung, die wir auch dringend benötigen. Ich denke dabei auch an die Europaabgeordneten in unseren Regionen, die dem Europäischen Köhlerverein den Weg nach Europa ebnen können.
Zum Abschluss des Jahres ist es mir ein Bedürfnis, all denen zu danken, die unermüdlich in den Ländern Europas das Ansehen unseres Vereins stärken und mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag für unseren Erfolg leisten. Das gilt auch für alle, die uns in unseren Bemühungen unterstützen, ob es sich dabei um engagierte Bürger aus der Politik und Wirtschaft oder natürlich unsere Sponsoren handelt.
Ich darf Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr wünschen. Bitte sagen Sie auch ausdrücklich Ihren Angehörigen und Freunden ein herzliches Dankeschön und bedenken Sie, dass manches ohne sie nicht möglich wäre.

Ein herzliches Gut Brand !
Ihr

Heinz Sprengel
Präsident des Europäischen Köhlervereins

PS: Das Bild zeigt eine Schnitzarbeit von Bernd Sparmann / Schneeberg
Einsatz in der Mongolei erfolgreich abgeschlossen

Im Frühjahr 2009 wurde der EKV angesprochen, ob wir eine Möglichkeit sehen, in der Mongolei Mitarbeiter einer Firma in der traditionellen Köhlerei zu unterweisen.
Für Dieter Marggraf und Heinz Sprengel war das eine interessante Herausforderung und zugleich für den Europäischen Köhlerverein eine Möglichkeit, sich weit über die Grenzen Europas hinaus zu repräsentieren. Aber ehrlich gesagt, das Angebot war schön, aber eine Realisierung in diesem Jahr hielten wir kaum für möglich.
Aber es ging alles viel schneller als gedacht. Schon im April Mai reichten wir unsere Unterlagen ein und wurden schon wenig später in das SES (Senior Experten Service) Team aufgenommen. Nach mehreren Gesprächen und einem Besuch in Bonn ( Sitz des SES ) zum Entsendegespräch, war klar, dass wir im Sommer in der Mongolei nicht nur einen Traditionsmeiler bauen werden, sondern auch noch mongolische Mitarbeiter in der Meilertechnik unterweisen sollten.
Am 24. Juli begann für Dieter und mich eine sehr abenteuerlich Reise in den Fernen Osten. Von Berlin über Moskau führte uns der Flug nach Ulan Bator, in die mongolische Hauptstadt. Nach unserer verspäteten Ankunft lernten wir schon bald die mongolische Gastfreundschaft kennen., denn uns zu Ehren wurde in einem weiten wunderschönen Tal ca. 30 km von der Hauptstadt entfernt, eine Ziege geschlachtet und die weitgereisten Köhler aus Deutschland würdig begrüßt.
Am Abend bezogen wir dann unsere Jurte in einem Camp ca. 15 km von Ulan - Bator entfernt.
Der Beginn unserer Aufgabe gestaltete sich schwierig, das Kiefernholz lag zwar bereit, aber sonst gab es weder Werkzeug noch Abdeckmaterial. Nach einem Einkauf auf dem Markt der hundert Familien ( ein Baumarkt von ungewohnter Dimension ) fanden wir im Camp schon den Meilerplatz vor. Er wurde nach unseren Angaben von den mongolischen Mitarbeitern errichtet und nicht einmal schlecht. Aber Spezialwerkzeug ( dazu gehörten Schaufeln, Hacken, Beile, Sägen und Schubkarre , ganz zu schweigen von Ziehhaken oder Kohlegabel ) war sehr ungewohnt. Mit Elan wurde der Meiler holzfertig errichtet und das Abdeckmaterial , handgerupftes wildes Möhrenkraut , aufgebracht. Die Sanderde konnte man verwenden. Aber wir fühlten uns schon wie die Vorfahren der Köhler im Erzgebirge.
Auf mongolisch "Gut Brand!" wurde aber traditionell mit einer kleinen Feier und natürlich "Dschingis Khan - Wodka" der Meiler entfacht. Auch Meiler Nr. 2 konnte erbaut und betrieben werden, diesmal nutzten wir Kamillekraut als Deckmaterial. Insgesamt konnten wir ca. 1t Holzkohle von guter Qualität unter der fleißigen Mithilfe unserer mongolischen Helfer gewinnen.
Ausflüge nach Ulan - Bator und in die Umgebung der Hauptstadt mit Camping am Tuul - Fluss und dem Besuch eines großartigen Denkmals zu Ehren des Khans ließen uns ein wenig von der Größe und Schönheit der Mongolei erahnen.
Die Idee des Europäischen Köhlervereins haben wir auf jeden Fall immer und überall vertreten und können hoffen, dass schon bald in der Mongolei das alte Handwerk wieder Fuß fassen kann.
Nach vier Wochen kamen wir endlich wieder gut zu Hause an und sind schon gespannt, wie die Entwicklung der Holzkohleproduktion in der Mongolei weitergeht.

Heinz Sprengel und Dieter Marggraf

Bilder auf dieser Seite:
- Betreuer mit Familien und mongolische Helfer im Camp
- erste traditionelle Meiler in der Mongolei

( weitere Bilder vom Einsatz demnächst unter "Bildergalerie" )
Die Teilnehmer des Europäischen Köhlertreffens in Rostock vom 21. - 24. Mai 2009 können ein positives Fazit ziehen. In einer Vielzahl von niveauvollen und lehrreichen Veranstaltungen in Rostock und Umgebung wurde den Teilnehmern viel geboten.
Die Gastgeber des Vereins der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Rostock - Wiethagen und der Cheforganisator der Köhlertage, Gerd Heil, waren hervorragende Gastgeber. Alle Teilnehmer waren begeistert und möchten auf diesem Wege nochmals ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten aussprechen.
Besonderer Dank gilt der Hansestadt Rostock, dem Land Mecklenburg - Vorpommern und allen Sponsoren, die zum Gelingen des 7. Europäischen Köhlertreffens beigetragen haben.
Ob im Forst- und Köhlerhof oder Karl´s Erlebnishof, am "fauchenden Teerofen" oder der Yachthafenresidenz, zu Wasser und zu Lande oder aber im Marinestützpunkt Warnemünde überall begegneten uns freundliche Menschen, die alles dafür taten, dass sich die ca. 150 Teerschweler und Köhler sowie Freunde des Handwerks aus sechs europäischen Ländern wohlfühlen konnten.
Ein besonderer Höhepunkt war die wissenschaftliche Konferenz unter dem Motto "Ein uraltes Handwerk ist wieder modern". Namhafte Wissenschaftler der Universitäten aus Rostock, Hamburg und Tharandt referierten zu Themen der thermischen Umwandlung des Holzes. Im Heft 13 der Freien Schriftenreihe des EKV sind die Vorträge von Rostock festgehalten und können zum Preis von 5.- ? erworben werden.
Wie ein roter Faden zog sich der Europagedanke durch alle Veranstaltungen. So sind nach der Wahl jetzt insgesamt vier Mitglieder aus anderen europäischen Staaten im Präsidium vertreten. Ebenfalls wurde beschlossen, ein europäisches Netzwerk der historischen Köhlerei und Teerschwelerei in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und der Unterstützung durch das Europaparlament aufzubauen.
Am Rande der Veranstaltungen fanden natürlich viele Fachgespräche und persönliche Kontakte statt, die das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder unseres Vereins stärken. So gehen wir voller Optimismus in die nächsten vier Jahre und werden alle bemüht sein, die gestellten Ziele in hoher Qualität zu erreichen.
Wir freuen uns auf das 8. Europäische Köhlertreffen 2011 in Zoppé di Cadore ( Dolomiten - Italien ) und laden schon heute alle Mitglieder unseres Vereins zu unseren italienischen Köhlerfreunden herzlich ein.
Das 9. Europäische Köhlertreffen 2013 ist in der Schweiz geplant.
Die Zusammensetzung des neuen Präsidiums wird demnächst auf unserer Homepage bekannt gegeben.
In Kürze erscheint auch eine Bildergalerie zum 7. Europäischen Köhlertreffen.




Teerschweler und Köhler zu Gast in der Hansestadt Rostock

Unter dem Motto "Ein altes Handwerk ist nicht untergegangen, es lebt weiter - auf höherer Ebene" treffen sich Köhler und Teerschweler und Freunde der alten Handwerkskunst aus 7 europäischen Ländern zum 7. Europäischen Köhlertreffen
vom 21. bis 24. Mai 2009 in der Hansestadt Rostock.
Eine festlich - musikalische Eröffnung findet am 21. Mai 2009 ab 18.00 Uhr in der Festscheune von "Karl´s Erlebnisdorf" Purkshof statt.
Schirmherr der Veranstaltung ist der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg - Vorpommern, Herr Dr. Backhaus.
Ein umfangreiches Programm erwartet die Teilnehmer rund um den Forst- und Köhlerhof Rostock - Wiethagen.
Hier einige Höhepunkte:
22.05.09 Erlebnistag auf dem Forst- und Köhlerhof mit Besichtigungen, Vorführungen, Demonstration alter
Handwerkskunst rund um den Teerofen und Kulturveranstaltungen.
Höhepunkt wird die 7. Jahreshauptversammlung der Mitglieder des EKV mit der Wahl des neuen Präsidiums sein.
23.05.09 Wissenschaftsveranstaltung unter der Thematik "Ein altes Handwerk ist wieder modern"
Schiffsreise von Rostock zum Marinestützpunkt Warnemünde
Abschlussabend in der Festscheune
24.05.09 Schiffsfahrt nach Warnemünde mit Landgang

Wir danken schon jetzt dem Veranstalter des Köhlertreffens, dem "Verein der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Rostock Wiethagen" und dem Hauptorganisator, unserem Ehrenmitglied Gerd Heil.
Unser besonderer Dank gilt den Sponsoren, dem Land Mecklenburg - Vorpommern, dem Landkreis und der Hansestadt Rostock.
N a c h r u f

Am 16. Mai 2008 verstarb unser Gründungsmitglied und einer der letzten Wanderköhler Deutschlands, Günther Birkelbach.
Mit ihm verliert die Köhlerfamilie ein Original unseres traditionellen Handwerks.
Günther Birkelbach war seit 1996 mit den Köhlern und Köhlerfreunden Europas zusammen und am Beschluss zur Gründung des Europäischen Köhlervereins beteiligt. Seit diesem ersten Treffen in Sosa hielt er uns die Treue und war maßgeblich beteiligt, das Köhlerhandwerk in seiner ursprünglichen Form zu wahren.

Eine weitere traurige Nachricht erreichte uns aus Kirchheimbolanden. Dort verstarb unser Mitglied Kurt Groth am 20. Februar 2008. Kurt Groth war Mitglied im EKV seit 2005 und hat sich immer für die Erhaltung unseres Handwerks eingesetzt.

Wir trauern um Günther Birkelbach und Kurt Groth und sprechen den Hinterbliebenen unser aufrichtiges Beileid aus.
Die beiden Verstorbenen werden in unserem Verein immer in guter Erinnerung bleiben.

Das Präsidium des EKV
Erstmalig fand eine Präsidiumssitzung des EKV in einem der Zentren der deutschen Stahlindustrie, im Siegerland, statt. Den Präsidiumsmitgliedern wurde ein interessan-tes und lehrreiches Programm geboten. Über das Forstwesen zu den zahlreichen Meilerplätzen um den Tagungsort Netphen ? Walpersdorf und schließlich einer Be-sichtigung des BGH Edelstahl in Siegen konnte die Bedeutung des Köhlerhandwerks bei der Entwicklung der Eisen ? und Stahlindustrie verfolgt werden.
Die Sitzung selbst stand ganz im Zeichen der Vorbereitung des 7. Europäischen Köhlertreffens in Rostock ? Wiethagen im Mai dieses Jahres. Mit dem Forst- und Köhlerhof Rostock ? Wiethagen sind die Köhler Europas bei den Teerschwelern der Ostseeküste zu Gast. Auch dort erwartet die Teilnehmer ein umfangreiches Pro-gramm aber auch die Präsidiumswahl steht auf der Tagesordnung. Die Präsidiums-mitglieder wurden von Gerd Heil über den Stand der Vorbereitungen informiert und bereiteten die Präsidiumswahl vor. Bei den Vorschlägen für das neue Präsidium konnte die Zahl der ausländischen Mitglieder auf insgesamt vier Kandidaten aus Ös-terreich, der Schweiz, der Niederlande und Polen erhöht werden.
Alle bisherigen Mitglieder sind auch in Zukunft bereit, Verantwortung bei der Führung des Vereins zu übernehmen.
Schwerpunkt der künftigen Arbeit des Europäischen Köhlervereins wird der Aufbau eines europäischen Netzwerkes der traditionellen Köhlerei und Teerschwelerei sein.
Um dieses Ziel zu erreichen werden in Rostock bereits zahlreiche Vertreter der Poli-tik und vor allen Dingen Europaabgeordnete in diese Bemühungen einbezogen wer-den. Vom Präsidium wird eine Konzeption zur Umsetzung dieser Zielstellung erarbei-tet und als Beschlussvorlage zur Jahreshauptversammlung in Rostock vorgelegt. Weitere Beschlussvorlagen wurden beraten u.a. auch eine Ehrenordnung des EKV, um verdienstvolle Mitglieder des Vereins in Zukunft auszuzeichnen.
Wir bedanken uns herzlich für die freundliche Aufnahme und Organisation im Sieger-land bei unserem Präsidiumsmitglied Reinhold Wagener und seiner Frau Christiane, dem Mitglied des EKV Bruno Wagener sowie die Unterstützung durch die Stadt Net-phen ? Walpersdorf und zahlreichen Sponsoren, die eine erfolgreiche Durchführung der Sitzung gewährleisteten.

Heinz Sprengel im Namen des Präsidiums des EKV
( Auszug aus dem Vorwort zur Broschüre )

Das Agricola - Kolloquium im Rahmen des Freiberger Forschungsforums bzw. des Berg- und Hüttenmännischen Tages der TU Bergakademie Freiberg ist seit je her einer historischen Fragestellung gewidmet, die mit der Geschichte der Bergakademie Freiberg bzw. der Geschichte des Montanwesens im Erzgebirge in enger Beziehung steht. Das ist auch 2008 der Fall gewesen, wenngleich sowohl die inhaltliche Perspektive wie auch die organisatorische Durchführung des Kolloquiums in gewisser Hinsicht eine Besonderheit darstellte.
Inhaltlich widmete sich das Kolloquium mit dem Thema "Bedeutung von Waldwirtschaft, Flößerei und Köhlerei für das Montanwesen" erstmals jenen sogenannten Nebengewerben, ohne die der Bergbau und das Hüttenwesen über Jahrhunderte nicht möglich gewesen wären. Holz und Holzkohle sowie ihr Transport zu den Berg- und Hüttenwerken sicherten über lange Zeit - im Erzgebirge bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein - die dringend erforderliche Versorgung mit Baumaterial zum Ausbau der Stolln und Abbauten, zum Bau der Übertagegebäude und Maschinen sowie die Energie zum Betrieb der Schmiedefeuer und Schmelzöfen. Nur eine nachhaltig betriebene Waldwirtschaft konnte diese Versorgung auf Dauer sicherstellen, weshalb nicht zufällig das Prinzip der Nachhaltigkeit im Montanwesen entwickelt wurde. Das Erzgebirge und der Freiberger Raum spielten dabei eine zentrale Rolle - eine kulturelle Leistung von wahrhaft weltweiter Bedeutung.
Um diese Leistung zu würdigen, haben sich das Institut für Wissenschafts- und Technikgeschichte ( IWTG ) der TU Bergakademie Freiberg, der Europäische Köhlerverein e.V. sowie der Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V. zusammen gefunden, um gemeinsam das Agricola - Kolloquium 2008 zu organisieren und durchzuführen.
Als Ergebnis dieser Veranstaltung können wir die Sonderausgabe der Freiberger Forschungshefte zum Thema "Waldwirtschaft und Köhlerei" und das Heft 12 der Freien Schriftenreihe des EKV "Waldwirtschaft und Flößerei in Verbindung mit dem Montanwesen" präsentieren.
In verschiedenen Vorträgen ist es gelungen, den engen Zusammenhang zwischen Waldwirtschaft, Köhlerei, Flößerei und dem Montanwesen überzeugend darzustellen.
Die Herausgeber danken allen Autoren und Autorinnen für ihre Unterstützung bei diesem Vorhaben.



Prof. Dr. Helmuth Albrecht Heinz Sprengel
Direktor des IWTG, TU Bergakademie Freiberg Präsident des Europäischen Köhlervereins e.V.


Bestellung der Hefte siehe auch Rubrik Schriftenreihe des EKV dieser Homepage !
Das neue Jahr begann für den Europäischen Köhlerverein und seinen Präsidenten, Heinz Sprengel, mit einem Paukenschlag.
Am 09. Januar 2008 wurde er für seine Verdienste um die Erhaltung des traditionellen Köhlerhandwerks zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten, Horst Köhler, in das Schloss Bellevue nach Berlin eingeladen.
Etwa 65 verdienstvolle Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben aus allen Bundesländern waren zum Empfang gekommen. Eine großartige Würdigung für das Ehrenamt in unserem Land. Gemeinsam mit der Bundesregierung, den Ministerpräsidenten der Länder und vielen Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichen Institutionen war diese Veranstaltung ein Erlebnis, was sicher für die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger etwas Einmaliges darstellte.
Es war bestimmt das erste Mal, dass ein Vertreter des Köhlerhandwerks solch eine Ehrung erhielt. Wahrscheinlich wurde bisher noch nie ein Köhler oder Teerschweler zu seinem Landesfürsten oder Staatsoberhaupt eingeladen. Das ist selbstverständlich eine Auszeichnung, an der die Mitglieder unseres Vereins einen großen Anteil haben. Die Anerkennung unserer unermüdlichen Arbeit ist nun vollzogen, aber es leitet sich daraus auch eine wichtige Verpflichtung für alle Mitglieder unseres Vereins ab, alles zu tun, diesen Auftrieb und die höchste Anerkennung auch weiter zu nutzen, um den Berufsstand des Köhlers und Teerschwelers überall anzuerkennen.
Im Schloss Bellevue nutzte der Präsident auch die Gelegenheit zu Gesprächen mit vielen Persönlichkeiten. So gab es eine Gesprächsrunde mit den vier aus Sachsen stammenden Geehrten mit dem Ministerpräsidenten Sachsens, Georg Milbradt. Dort konnte Heinz Sprengel ausführlich die Anliegen des Europäischen Köhlervereins vorbringen und fand in dem Ministerpräsidenten einen interessanten Gesprächspartner, den er auch für die ersten Köhlertage 2008 in die Bergstadt Freiberg einlud. Der Ministerpräsidenten von Mecklenburg - Vorpommern, Harald Ringstorff, wurde über das Vorhaben des Europäischen Köhlertreffens 2009 in Rostock informiert und sagte seine Unterstützung zu. Weitere Kontakte werden sicherlich dafür sorgen, dass der Europäische Köhlerverein mit seinen Zielstellungen bekannt wird.
Im Gepäck zum Neujahrsempfang befanden sich auch typische Geschenke, die Heinz Sprengel dem Bundespräsidenten persönlich überreichte. Besondere Aufmerksamkeit erzielte bei der Presse dabei die Flasche Köhlertränen, die Horst Köhler mit freundlicher Heiterkeit empfing. Das Symbol des Köhlers aus der Werkstatt von Claus Döhler, Sosa, konnte die Verbindung von Metall und Holzkohle demonstrieren. Auch der Kalender "Erzgebirgische Impressionen in Kohle" und der Bildband "800 Jahre Sosa" waren in die Grüße aus dem Erzgebirge und dem Europäischen Köhlerverein eingebunden.
10 Jahre Augustenthaler Köhlerfest - 10 Jahre Traditionspflege des historischen Köhlerhandwerks

Um 1441 bis zum Jahre 1867 war die Eisenverhüttung, und damit auch die Köhlerei, in Augustenthal, einer ehemaligen Siedlung im heutigen Mengersgereuth - Hämmern, zu Hause. Danach starb das Köhlergewerbe langsam aus. Bis 1999, 4 Monate nach Gründung des Geschichts- und Köhlervereins Mengersgereuth - Hämmern e. V. auf dem 1. Augustenthaler Köhlerfest ( 17. - 19.09.1999 ), dank der vielseitigen Unterstützung und unter fachlicher Anleitung von Mitgliedern des Europäischen Köhlervereins, nach über 100 Jahren wieder ein Erdmeiler entfacht werden konnte. Quasi aus dem Nichts geboren, erfreute sich das Köhlerfest von Jahr zu Jahr einer immer größeren Beliebtheit und gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Kulturlandschaft des Landkreises Sonneberg.
Zunächst auf "fremdem" Grund, enstand in 6 Jahren, von denen 3 von intensiver Bautätigkeit geprägt waren, innerhalb des Geländes des früheren Eisenwerkes, ein Meilerplatz mit Schauköhlerei, der nun eine solide Basis für die Pflege des Köherhandwerkes bietet. Heute ist es ein Stützpunkt der historischen Köhlerei des Europäischen Köhlervereins in Thüringen.
Auf dem 8. Augustenthaler Köhlerfest wurde erstmals eine Auguistenthaler Köhlerliesl in ihr Amt eingeführt.
In der Zeit vom 12.-14.09. 2008 fand nun das 10. Augustenthaler Köhlerfest in Mengersgereuth - Hämmern statt. Aus diesem Anlass war statt des traditionellen Kinderfackelzuges ein großer Festumzug zur Eröffnung des Köhlerfestes vorgesehen, der die gesamte technologische Kette umfasst, angefangen vom Forstmann, dem Flößer, dem Köhler, dem Bergmann bis hin zum Hüttenmann. Über 320 Teilnehmer waren angetreten, darunter viele Vertreter des öffentlichen Lebens, 3 Kapellen, 26 Vereine und nicht zu vergessen, die Kinder, die mit ihren Eltern am Straßenrand standen, um sich dem Umzug anzuschließen. Unter diesen Vereinen waren 9 Köhlervereine mit dem Präsidenten des Europäischen Köhlervereins und dem Sosaer Köhlerliesl an der Spitze, 3 Bergmannsvereine, 2 Flößervereine und eine Hüttenknappschaft.
Einsetzender kräftiger Dauerregen sorgte dafür, dass der Umzug leider abgesagt werden musste.Kurzerhand wurden die Teilnehmer nach Augustenthal ins Fetszelt gefahren, wo sich unter den Klängen der Kapellen bis zur Entfachung des Erdmeilers ein angeregter Gedankenaustausch zwischen den einzelnen Vereinen entwickelte. Da keine Aussicht auf nachlassenden Regen bestand, wurde der Regenschirm ein unverzichtbares Utensil bei der Entfachung des Jubiläumsmeilers. Doch dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
An den folgenden Tagen besserten sich die Wetterverhältnisse und so konnte das weitere Festprogramm ohne Beeinträchtigung durchgeführt werden.
Der Markttag war auch in diesem Jahr wieder ein echter Besuchermagnet. Auf der Marktstraße herrschte ein emsiges Treiben. Ihr Debüt gaben ein Drechsler und die Freunde der Thüringer Bratwurst aus Holzhausen mit einem Informationsstand. Der Grafiker aus Rödental, Herr Gerd Seidel überraschte mit Holzkohlezeichnungen, angefertigt mit Augustenthaler Zeichenholzkohle. Interessant waren auch die Vorführungen der Schwämmklopfer aus Neustadt am Rennsteig.
Das 10. Augustenthaler Köhlerfest war trotz der durch Witterungsunbilden verursachten Ausfälle ein voller Erfolg. Diesen Standpunkt vertraten alle Festteilnehmer. Dieser Einschätzung schließt sich der Köhlerverein gerne an.

Kurt Jacob

Bilder vom 10. Augustenthaler Köhlerfest gibt es auch in der Bildergalerie zu sehen.
Nach 18 jähriger Tätigkeit wurde Karl Matko, Landrat des Landkreises Aue - Schwarzenberg, in den Ruhestand versetzt. Zur festlichen Verabschiedung des dienstältesten Landrates des Freistaates Sachsen wurde er auf Beschluss des Präsidiums mit dem Titel "Ehrenmitglied des Europäischen Köhlervereins" ausgezeichnet.
Begründung der Ehrung:
Landrat Karl Matko hat seit Beginn der Wiederbelebung des historischen Köhlerhandwerks im Erzgebirge im Jahre 1996 engagiert mitgeholfen, dass das große Vorhaben, einen europäischen Köhlerverein zur Pflege und Wahrung des Köhlerhandwerks ins Leben zu rufen, erfolgreich in die Tat umgesetzt werden konnte. Er war ständig bereit, Ideen der Mitglieder zu fördern und ihre Umsetzung in seiner politischen Verantwortung und persönlich zu unterstützen.
Ihm ist es auch mit zu verdanken, dass der Europäische Köhlerverein ein starker, international wirkender Verein geworden ist, der weit über die Grenzen unseres Vaterlandes bekannt ist.
Gerade in der Verbindung mit dem historischen Bergbau und Hüttenwesen haben wir große Fortschritte erzielen können. Dies zeigte sich am 13. Juni 2008 mit der Durchführung des Agricola - Kolloquiums in Freiberg, welches einen absoluten Höhepunkt darstellte.
Wir wünschen unserem Ehrenmitglied einen schönen und erlebnisreichen Ruhestand und freuen uns, auf weitere Begegnungen am rauchenden Meiler.
In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste verlieh der Bundespräsident, Horst Köhler, Hans Popp die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Im Selber Rathaus überreichte der Landrat, Dr. Karl Döhler, diese hohe Auszeichnung. Gewürdigt wurde damit sein Einsatz als Naturschutzbeauftragter, für sein Wirken bei der Renaturierung des Häuselloh - Moores, dem Erhalt der historischen Kulturlandschaft Häuselloh mit Schausteinbruch, Moor und Meilerplatz. Bei der Aufzählung weiterer Verdienste im Ehrenamt wurde auch sein Engagement im Europäischen Köhlerverein erwähnt, für das wir ihm ganz besonders Dank sagen.
Wir gratulieren unserem Präsidiumsmitglied, Hans Popp, ganz herzlich zu dieser außerordentlichen Ehrung und wünschen ihm auch in Zukunft alles Gute.

der Europäische Köhlerverein beklagt den Tod eines seiner aktivsten Mitglieder.
Im Februar verstarb nach langer und schwerer Krankheit unser Präsidiumsmitglied Ditmar Pieper.
Fassungslos und voller Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod erhalten und betrauern nun ein Mitglied unseres Vereins, das gerade in den letzten Jahren auch intensiv für den Europäischen Köhlerverein wirkte. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Köhler Europas auch in der Europäischen Union angekommen sind und dort Gehör fanden.
Allen ist noch Ditmars Einsatz für die Festtage aus Anlass des 10. Jahrestages des EKV in Hasselfelde in Erinnerung. Hier hat er dem Harz und sich selbst eine bleibende Erinnerung geschaffen. Wir werden sein Organisationstalent und sein Engagement für das Köhlerhandwerk sehr vermissen.
In dankbarer Erinnerung wird Ditmar immer einen festen Platz in der Chronik des Europäischen Köhlervereins einnehmen. Die Köhler und Köhlerfreunde Europas werden ihn immer in guter Erinnerung behalten.


Das Präsidium und die Mitglieder des Europäischen Köhlervereins

Liebe Mitglieder des Europäischen Köhlervereins, verehrte Freunde des Handwerks !
Ich freue mich, Ihnen heute den neuen Auftritt des EKV im Internet repräsentieren zu können.
Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern der BUR - Werbung Annaberg - Buchholz, förderndes Mitglied des EKV, Kurt Jacob und Ralf Roscher, die maßgeblich an der Gestaltung der Homepage beteiligt waren.
Unser Ziel ist es, möglichst viele Personen anzusprechen und sie mit unseren Zielen zur Pflege und Bewahrung alter Handwerkskunst vertraut zu machen. Mit der Neugestaltung sind wir nunmehr in der Lage , schneller auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren und damit die Seiten immer aktuell zu gestalten. Dies bedarf aber auch der Mitarbeit aller Mitglieder unseres Vereins. Ganz besonders würden wir uns über Zusendungen von Freunden des Köhlerhandwerks freuen, auch themenbezogene Beiträge u.a. zur Geschichte der chemischen Industrie sind bei uns gerne gesehen. Unsere Homepage ist für die Mitglieder, aber auch für Freunde des Handwerks, für Wissenschaftler und für mit dem Handwerk verbundene oder verwandte Gewerke eine Plattform. Alle Beiträge können an die Anschrift des EKV oder an mich persönlich eingeschickt werden, dabei sind auch CD´s, DVD´s oder Videos möglich. Schriftliche Berichte und Fotos werden von uns bearbeitet und können so die Inhalte der Seiten bereichern.
Wir freuen uns auf Zuschriften und weitere Hinweise zur Gestaltung.
Gut Brand !
Heinz Sprengel
Europäischer Köhlerverband - ASSOCIAZIONE EUROPEA dei CARBONAI - Evropský uhlířský spolek - Association des Charbonniers d'Europe - European Charcoal Burners Association - Europäische Chöuerverein - Europejskie Stowarzyszenie Węglarzy - Europese Vereniging van Houtskoolbranders - Asociata Europeana Pentru carbonizarea Lemnului - Evropsko združenje oglarjev

Gut Brand


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